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Miau
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Schilddrüsenkarzinom, SD-OP 2004

Antwort auf: Schwangerschaft nach Schilddrüsenkrebs möglich?

| Beitrags-ID: 309634

Hi Greeny,

ich schließe mich Utes Aussage mal an.

Mit fT3 und fT4 im Normalbereich (im oberen) bin ich zwei mal auf Anhieb und einmal (mit einem Kleinkind im Haus, gelegentlich eine ziemlich gute Verhütugsmethode) nach gut halbjährigem „Üben“ schwanger geworden. Also absolut nichts ungewöhnliches (die Fehlgeburt beim ersten Versuch war auch nicht ungewöhnlich, die Quote liegt auch bei gesunden Frauen leider so bei ca. 20-25%).

TSH ist seit der letzten RJT supprimiert, auch das war nie ein Problem.

Eine bestehende Unterfunktion kann eine Schwangerschaft verhindern, eine unerkannte solche ist sogar ein recht häufiger Grund für unerfüllten Kinderwunsch. Auch bei mehr als nur sehr leichter Überfunktionen kann es schwer werden, schwanger zu werden (der Körper hat einen oft ganz guten Schutzmechanismus), dazu kommen bei beiden Fällen – wenn es klappen sollte – Gefahren von Früh- oder Fehlgeburten und z.T. von Fehlbildungen.

Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Familienplanung mit einer guten Einstellung in die Tat umzusetzen. Aber diese gute Einstellung kann durchaus im oberen Bereich der Normwerte liegen (wie Ute gesagt hat, so pauschal Werte zu nennen bringt nicht viel, da die Normwerte durchaus abweichen können), ohne, dass das für die Schwangerschaft irgendwie gefährlich oder gar ein Ausschlußgrund wäre.

Der unterdrückte TSH sollte auf die Schwangerschaft bzw. auf die Möglichkeit, schwanger zu werden keine Auswirkungen haben. Denn bei schilddrüsenlosen Menschen ist halt auch mit einem TSH-Wert, der bei „gesunden“ auf eine krasse Unterfunktion hinweisen würde eine ungefähr auf „Normalfunktion“ eingestellte Hormonlage das Ziel und ja zum Glück bei den meisten auch recht gut erreicht. Auch eine leichte ÜF wäre wohl kein wirkliches Problem, bei mir wurde allerdings, als ich dann schwanger war das L-Thyroxin minimal reduziert (von 200 auf 175).

Also, entscheidend sind fT3 und fT4, der fT3 wohl noch mehr als der fT4, denn das freie T3 ist die Endstufe, die der Körper verwendet – T4 bzw. fT4 wird erst noch umgewandelt. Und da ist das bei den meisten angestrebte der obere Normbereich oder evtl. eine leichte Überfunktion – und das alles würde eine Schwangerschaft weder verhindern noch gefährden.

Vielleicht gibt es ja bei Euch zufällig die Arztkombination Gynäkologe/Endokrinologe? Vielleicht wäre ein solcher Arzt der richtige Ansprechpartner für dich für eine zweite Meinung.

Viele Grüße
Miau