Hallo Frauke
Ich finde es toll, mit welchem Fachwissen und Engagement Du Dich für die NSD-Patienten einsetzt, informierst und hilfst. Ein riesen grosses Dankschön für Deinen grossen Einsatz.
Allerdings finde ich nicht, dass Magnesium in der Behandlung von Hypoparathyreoidismus ein Detail ist, das man in der Behandlungsempfehlung einfach weglassen kann.
Es ist doch altbekanntes Grundlagen-Wissen, dass Ca und Mg zusammengehören und enge Wechselwirkungen haben, und dass man nie das eine ohne das andere in grösseren Mengen einnehmen soll. Gemeinhin wird empfohlen, Calcium und Magnesium im Verhältnis 2:1 einzunehmen, also doppelt soviel Calcium wie Magnesium.
Ja, man müsste das Zusammenspiel aller Elektrolyte überwachen.
Es gilt nicht nur für Elektrolyte, sondern auch für sämtliche Vitamine und Mineralstoffe, dass man das ausgeklügelte Gleichgewicht durcheinander bringt und empfindlich stört, wenn man einen einzlnen Stoff plötzlich in Megadosen zuführt, ohne die anderen Stoffe zu berücksichtigen.
Es kann also auch schlimme Folgen haben, nur Calcium (und Vitamin D) zusätzlich einzunehmen, besonders wenn die Dosierung auch noch relativ hoch ist und dessen Effekt wie bei mir kontraproduktiv ist. Wenn ich Calcium nehme, kribbelt und krampft es erst recht.
Und ja, einfach auszuprobieren, ob die Gabe eines Elektrolyten bei bestimmten Symptomen „hilft“, ist auch nicht ohne Risiko. Das ganze Leben ist gefährlich und nicht ohne Risiko. Wenn man aber mit der Dosis nicht zu sehr übertreibt, und es nicht zu lange nimmt, richtet man meistens nicht all zu viel Schaden an.
Man sollte sich immer an die Devise halten „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Man sollte auch merken, wann wieder genug ist und immer wieder eine Dosis-Reduktion versuchen, sich also über die entsprechenden Überfunktions-Symptome informieren, auf diese achten und die Dosis rechtzeitig auch wieder reduzieren oder absetzen.
Da sich das meiste Calcium in den Zellen befindet und nicht im Blut, und es keine aussagekräftige und zuverlässige Messwerte und -Methoden für Magnesium gibt, nicht im Blut und schon gar nicht für Knochen-, Zell- oder Gesamtkörperwerte, muss man sich eh an die Symptome halten und den Körper gut beobachten und eben ausprobieren. Das Ziel ist ja wohl Wohlbefinden und möglichst Beschwerdefreiheit im hier und jetzt.
Auch der Arzt hat im Fall von Magnesium keine aussagekräftige Messwerte zur Verfügung, und deshalb „vergisst“ er diese Möglichkeit wohl lieber und gibt keine diesbezügliche Empfehlungen ab.
Wenn man immer warten wollte, bis alles wissenschaftlich bewiesen und messbar ist, könnte man lange warten. Es gibt Dinge, die funktionieren einfach, auch wenn man nicht weiss weshalb. Der englische Artikel liefert genug Argumente, warum Magnesium uns Hypoparas helfen könnte, und die Standard-Therapie ist doch offensichtlich oft ungenügend.
Schon möglich, dass Magnesium nicht das Allheilmittel ist und es nicht allen hilft. Mir hat es geholfen, und ich finde, dass man nicht genug auf die Möglichkeit mit Magnesium hinweisen kann und diese wahrscheinlich vielen nicht bewusst ist.
Man kann auch auf ärztlichen Rat hin grobe Irrtümer mit schlimmen Folgen begehen! Mir scheint, es gibt mehr inkompetente Ärtze als andere! Da muss man sich schon selber schlau machen. Allerdings sind Patienten, die es besser wissen, bei vielen Ärzten besonders unbeliebt.
Auch nichts tun kann Folgen haben. Die Verantwortung über sein Leben kann man nicht delegieren, auch nicht an einen Arzt. Man muss immer selber entscheiden, ob man tun will, was einem von sogenannten Fachleuten geraten wird. Die Folgen seiner Entscheidung muss man dann schliesslich auch selber tragen!
Es ist sicher empfehlenswert, sich von einem Arzt beraten zu lassen. Dieser könnte
möglicherweise auch kassenpflichtiges Calcium und Magnesium verschreiben.
Grüsse von Lupine