Hallo Frauke
Calcium wird nicht nur in die Zellen der Knochen verbracht, sondern u.a. auch in alle Muskeln, sonst hätten wir ja kaum diese Krampfprobleme. Ich weiss, dass die Oesteoporose ein Lieblingskind der Forschung ist, und es dazu deshalb viele Informationen gibt. Aber es gibt noch vieles mehr, als die löchrigen Knochen. Für anderes fehlen dann aber meist die Forschungsgelder und oft auch das Interesse der Ärzte.
Bei Hypopara wird offensichtlich zuviel Calcium in die Zellen gepumpt, so dass im Blut zu wenig übrig bleibt. In den Zellen, und zwar nicht in den Knochen, löst Calcium dann die Kribbelei und Krämpfe aus.
Zuviel Calcium ist kontraproduktiv, da bei akuten Calcium-Überschwemmungen der Überschuss offenbar möglichst rasch aus dem Blut in die Zellen versorgt wird und im Blut erst recht ein Mangel entsteht. Es ist ein ähnlicher Mechanismus wie beim Zucker und Insulin. Wenn man Zucker nimmt, wird Insulin gelockt und danach entsteht vom Zucker erst recht eine Unterzuckerung!
In meinem „Grossen Buch der Hausmittel“, welches von verschiedenen Ärzten verfasst wurde, steht im Kapitel Herzjagen (Tachykardie):
„Magnesium schützt die Zellen. In den Muskelzellen des Herzens gleicht Magnesium die Auswirkungen von Kalzium aus. Wenn Kalzium in die Zellen strömt, stimuliert es die Muskelkontratkion in den Zellen. Magensium ist wichtig für die Enzyme in der Zelle, mit deren Hilfe Kalzium aus der Zelle transportiert wird. Es führt zu rhytmischen Herzaktionen und macht das Herz widerstandfähiger.“
Nicht nur beim hungry bon syndrom (hbs), auch bei dauerhaftem Calcium-Mangel aus anderen Gründen, z.B. beim postoperativem Hypopara nach SD-OP, steht zu wenig Calcium im Serum zur Verfügung, was auch ohne hbs, wie wir alle am eigenen Leib erfahren konnten, Kribbelei und Krampfneigung auslöst, und dies auch nicht nur bei Muskeltätigkeit sondern auch in Ruhe.
Bei hbs wird das Calcium wohl tatsächlich tendenzielle vorwiegend in die Knochen verbracht. Bei Hypopara verursacht das viele Calcium in anderen Zellen, u.a. den Muskelzellen, Probleme.
In der „Introduction“ des vielzitierten englischen Artikels heisst es auch:
„Magensium helps to maintain a low resting intracellular free calcium ion concentration.“
Magnesium hat also sehr wohl mit dem Calcium-Einstrom in die Zellen zu tun und zwar nicht nur bei hbs.
Sorry, das ist ein peinlicher Fehler mit dem reticulum.
Grüsse von Lupine