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InSeNSU
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Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Magnesium ist die Lösung

| Beitrags-ID: 316214

Hallo Lupine,

ich fürchte, jetzt fangen wir an, aneinander vorbei zu reden. Natürlich verursacht nicht nur das hungry bone syndrome Calciummangel im Blut sondern auch der Hypopara nach Schilddrüsen-OP. Und natürlich macht das in beiden Fällen erhöhte Krampfneigung. Zum Zusammenhang von Calcium und Magnesium bei der Zellfunktion sei nochmals auf die Abbildung der Ionenpumpen bei dem Text von Bastian verwiesen!

Ich lege einfach Wert darauf zu unterscheiden zwischen den funktionellen Vorgängen auf Zell-Ebene und den „großen“ Wegen, die Calcium und Magnesium im Körper nehmen.

Aus der Nahrung/Tabletten stammendes Calcium und Magnesium gelangen mittels verschiedener Mechanismen auf Zellebene (parazellulär und transzellulär) vom Darm ins Blut. Mit dem Blut werden sie zu ihren Wirkungsorten, also z.B. zu den Muskelzellen oder in das Knochengewebe transportiert. Am Wirkungsort befinden sie sich dann hauptsächlich intrazellulär oder extrazellulär, je nach Funktion.

Unser Wohlbefinden hängt also einerseits davon ab, dass mengenmäßig genug Ca und Mg aufgenommen werden. (Beim Calcium wird der Aufnahmevorgang mittels Calcitriol unterstützt. )
Andererseits ist entscheidend, WO der Körper die Stoffe HIN transportiert. Lenken die Hormone etc. Calcium vorrangig in die Knochen, wie beim hungry bone, gibt es z.B. Probleme mit zu wenig Calcium im Blut.

Je nach Gewebe-Bedarf macht ein Mangel an verschiedenen Stellen auch verschiedene Probleme. So macht z.B. ein Calciummangel im Gewebe der Augenlinse VERKALKUNGEN, die man deshalb paradox nennt. („Tetanie-Star“). Wahrscheinlich bleibt das Calcium hier wegen einer Elektrolyt-Dysbalance „auf der Strecke“. (Übrigens wird diskutiert, ob dabei auch ein Magnesiummangel eine Rolle spielt!) Es geht immer um die Gewebe-spezifische Elektrolyt-Situation bei Verkalkungsprozessen und dann spielen auch noch pH, Transportproteine und vieles andere eine Rolle.

Wer alles noch genauer wissen will, dem sei als Literatur empfohlen:
S. Silbernagl, A. Despopoulos: Taschenatlas der Physiologie, Thieme Verlag, 2007

Zum Thema Verkalkungen sehr interessant ist dieser Text:
http://www.biointerface.rwth-aachen.de/Web-Site/Publikationen_files/BiospektrumReview2004_1.pdf

Den Autor dieses Textes versuche ich derzeit für Forschung zu Verkalkungen bei Hypopara zu gewinnen.

Viele Grüße
Frauke

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