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Antwort auf: Nach SD Atemnot und Schluckproblene

| Beitrags-ID: 322322

Hallo Monika,

Da Du erst seit 19.8. Thyroxin nimmst, kann es natürlich auch sein, das Du noch auf dem Weg aus der Unterfunktion bist. Die möglichen Reizungen als Folge der RJT sollten eigentlich, wenn sie vorhanden waren, langsam abgeklungen sein. Wenn der Kehlkopf und seine Funktion von Seiten des HNO ansonsten in Ordnung waren, sollte das Problem auch wahrscheinlich nicht dort beheimatet sein. Atemnot besonders bei Anstrengung kann zum einen auch noch Folge der Erschöpfung durch die Unterfunktion sein aber auch einfach auch noch ein Zeichen für eine noch nicht vollständige Erhohlung nach der OP sein. Nicht jeder steckt das gleich gut weg. Außerdem können natürlich auch immer noch Verwachsungen und Schwellungen im Bereich der Narbe vorhanden sein, die einem das Gefühl von Enge/Atemnot vermitteln. Und natürlich spielt da die Psyche immer ein bischen mit rein, was einem auch schon mal „den Atem nehmen“ kann.

Wenn sich kein konkreter Hinweis auf eine funktionelle Störung der Atemwege beim HNO (oder ggf. Lungenfacharzt) ergibt, hilft wohl zunächst einfach nur mal abwarten, nicht überanstrengen und auf die Erholung vertrauen. Und vielleicht vorsichtig immer mal probieren, wie weit Du gehen kannst.

Obwohl ich selbst auf dem Video bei der Phoniaterin gesehen hab, wie meine rechtes gesundes Stimmband auch bei Lähmung des linken den Atemweg bei der Einatmung zu mindestens 3/4 der normalen Öffnung freigibt, gibt es immer noch Belastungssituationen, wo relativ plötzlich eine Atemnot einsetzt, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird. In der Reha konnte ich bei mäßigen Belastungen auf dem Ergometer relativ gut mithalten und auch ein kürzliches Belastungs-EKG danach war eigentlich gemessen an meinem nicht sehr optimalen Trainingszustand perfekt. Beim Fahrradfahren geht es mit mäßiger Geschwindigkeit auch ziemlich gut. In allen diesen Fällen jedoch ist ab einer bestimmten Punkt der Leistungssteigerung einfach ziemlich plötzlich Schluss und ich kriege schlagartig recht massive Atemprobleme, obwohl es kurz vorher noch völlig problemlos war. Früher war das eher ein fließender Übergang, es wurde immer schwerer und irgendwann wurde es eben zu schwer. Dieses Phänomen, dass da eine ganz abrupte Grenze ist, kannte ich vor den SD-OPs nicht, und so richtig kann mir das auch niemand erklären. Das ist scheinbar einfach so. Am ehesten käme noch eine VCD-ähnliche Störung in Betracht (Vocal Chord Dysfunction), die aber von den meisten HNO-Ärzten ignoriert wird. Aber man kann damit gut leben und muss einfach die Grenzen akzeptieren und ggf. versuchen, sie vorsichtig immer weiter auszudehnen. Etwas geholfen hat mir dabei die Atemgymnastik an der frischen Luft in der Reha, die das Atmen einfach effektiver macht (ich müsste sie nur etwas konsequenter fortführen 😳 )

Viele Grüße und gute Besserung
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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