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Antwort auf: Luftnot bei einseitiger Stimmbandlähmung

| Beitrags-ID: 334108

Hallo Sonja,

da bleibt wohl nur ein anderer HNO und/oder eine Überweisung zum Phoniater.

Mein Stimmband steht zwar auch noch immer, und HNO und Phnoniaterin schließen eine Rückkehr der Funktion zwar nicht aus, deuteten aber doch an, dass nach fast 1,5 Jahren die Wharscheinlichkeit nicht mehr sehr hoch sei.

Ich habe zwar zur Zeit auch keine Logopädieverordnung mehr, hatte allerdings vorher bereits knapp 50 Sitzungen und die haben sehr wohl einen positiven Effekt, sowohl auf die Stimme als auch auf die Luftversorgung gehabt. Mit der Phoniaterin ist vereinbart, dass ich zunächst versuche, mit dem Erlernten weitere Stabilisierung und ggf. Fortschritte zu erreichen, aber auch, dass bei Stagnation oder Verschlechterung durchaus wieder Logopädieverordnungen möglich sind. Ich finde diese Regelung sinnvoll, da ich natürlich auch das Gesundheitssystem nicht überstrapazieren will, aber eben auch trotzdem ein möglichst optimales Ergebnis erreichen möchte.

Dass einem mehr oder weniger plötzlich die Luft wegbleibt kann auch mit einem unphysiologischen Stimmritzenkrampf zu tun haben, wobie die Stimmritze auf die „falschen“ Reize hin (Amtenreize, Anstrengung, Histenanfall) dicht macht (VCD). Da bei einer einseitigen Stimmbandlähmung kein vollständiger Stimmritzenschlus möglich ist, äußert sich das dann gottseidank nicht in einem Erstickungsnanfall sondern nur in erheblicher Atemnot. Die wenigsten HNOs und nur wenige Lungenfachärzte kennen das Phänomen, obwohl es eigentlich gut belegt ist.

Das hat in der Tat nichts mit der Stimmbandlähmung an sich zu tun, der Rest des Einatemquerschnitts müsste eigentlich immer noch auch bei Belastung ausreichen. Es ist vielmehr eine Reaktion auf einen falschen Reiz, der aber nach Auskunft eines VCD-Experten bei Rekurrensparetikern deutlich gehäuft auftritt, es liegt ja schließlich auch ein Nervenschaden/störung vor. Therapie besteht im Wesentlichen in dem Bewusstwerden, dass es sich nicht um eine bedrohliche Störung handelt, was allein schon die Panik lindert, und dem Erlernen von ökonomischen Entspannungs- und Atemtechniken, die möglichst schnell wieder zu einer normalen Atmung zurückhelfen. Auch da kann ein guter Logopäde einiges leisten.

Also hartnäckig bleiben!

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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