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Antwort auf: Inneres Zittern unter Thyroxin-Einnahme – weiß jemand Rat?

| Beitrags-ID: 344751

Hallo,
vielen lieben Dank für Eure Rückmeldungen. Was täte ich ohne dieses Forum! Jetzt wird es etwas länger – wer’s nicht mag klickts weg… 😆

Es ist mir bewußt, daß ich bzgl. der Einnahme eine ganz schöne Achterbahnfahrt hinter mir habe. Ich habe nach der OP im Juni morgens brav meine 150 Euthyrox eingenommen und 4x täglich 600er Calcium – niemand wies mich daraufhin, daß sich das beißt und ich hatte anfangs nicht mal nen Beipackzettel. Hab halt alles so genommen, wie die Uniklinik in Ulm es mir hergerichtet hatte.

Ich hatten von Anfang an das Gefühl, in UF zu rauschen. Man reduzierte zunächst 2 Wochen nach OP die Med innerhalb von 2 Wochen von 150 auf 100 „weil der TSH eine ÜF anzeigte“ (0,34 – klar, 2 Wochen nach OP!!!).

Mit der Reduktion hatte ich im Hirn eine ÜF und im Blut eine UF. Leute, damit geht es einem nicht gut. Ich bin im August dann in einen üblen Zustand gerauscht, aus dem ich mich nur mühsam herausgearbeitet habe. Mein Endokrinologe, der es hätte wissen müssen, schickte mich hilflos zum Nervenarzt (unser Nachbar ist einer und hat nur gefragt, was er denn nun mit mir soll???). Niemand hat mir geglaubt, daß ich in UF bin, bis ich einmal in der Notaufnahme so lange Rabatz gemacht habe, bis nach 4 Std auch mein T3 bestimmt wurde und nicht nur der TSH.

Nach all den Monaten, nächteweise Panikattacken, mehrmaligen Aufenthalten in Notaufnahmen mit Puls 39 oder Blutdruck 150, massivem Eisenmangel- und Magnesiummangelsyndrom bin ich , was das Ertragen von Zipperlein angeht, ganz gut im Training. Ich jammere nicht gleich, wenn mir ein bißchen schwindelig ist oder so. Auch meine Psyche stabilisiere ich mit allem, was geht (bin Psychologische Psychotherapeutin). Ich habe sozusagen die echte Verzweiflung kennengelernt, und wenn es ein bißchen Nebenwirkungen hat, die Meds umzustellen, schaffe ich das ganz gut.

Ich habe aber das Gefühl, daß sich nach ca 10 Tagen schon ein Trend abbildet, ob ich in UF oder ÜF rutsche. Und wenn ich mich mies und jeden Tag mieser fühle, was soll ich tun? Mich mal eben für die nächsten 4 Wochen wieder krank melden? Und wenn es das nicht war? 1/2 Jahr im Ausstand bleiben? Wie macht ihr das????

Mit einer laufenden (halben) Praxis und zwei (ganzen) schulpflichtigen Kindern kann man doch nicht immer aufs Sofa, wenn es mal wieder spukt im Hirn. Ich habe bei den großen Zeiträumen große Angst, daß es wieder so schlimm wird, wie im Sommer, wo man mich auch einfach hat abrutschen lassen, und das Vertrauen in die Ärzte ehrlich gesagt völlig verloren (außer in meinen Nephrologen, der aber eben kein SD-Spezialist ist). Ich habe mich noch nie in meinem Leben so allein gelassen und uninformiert gefühlt. Es gibt in Günzburg auch nicht mehr so viele Ärzte, die ich probieren könnte, und wenn es mir schlecht geht, schaffe ich es nicht nach Ulm oder Augsburg (1/2 bzw 3/4 Std Autobahn). Neue Ärzte scheiden also aus. Ich muß mit dem auskommen, was da ist…

Aber gut. Ich werde Euer aller Rat versuchen zu beherzigen, mir von den Merck‘ schen Tabletten noch die 25er verschreiben lassen, vierteln, bei einer Marke bleiben und konsequent mal weitere 4-6 Wochen bei Euthyrox 106 bleiben.

P.S. ich esse meist nach Schlank im Schlaf Prinzip, ich glaube, sonst hätte ich wesentlich mehr zugenommen! Aber an Abnehmen ist mangels regelmäßiger Bewegung noch nicht zu denken…

Könnt Ihr mir irgendwie Hoffnung machen, daß ein normales Leben trotz dieser OP irgendwann wieder möglich sein wird???