Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Antwort auf: Frage

| Beitrags-ID: 347297

Hallo Elly,

unter folgendem Link sind die Kliniken zu finden, die unseren Fragebogen Zur Reha von Schilddrüsenkrebspatienten beantwortet haben. unter den weiterführenden Links sind dann auch jeweils Kontaktdaten und Links zu den Websites der Kliniken zu finden.

8 Tage nach der Erst-OP noch eine Komplettierungs-OP durchzuführen ist eigentlich nicht angezeigt, wenn es keine guten Gründe für eine eilige OP gibt. Wenn es nicht innerhlab von drei Tagen möglich war (z.B. weil der Befund der Pathologie zu spät eintraf), wäre es besser gewesen 3 Monate zu warten. Wenn es wichtige Gründe für eine schnelle 2. OP gab, hätte man dir die eigentlich mitteilen müssen. So kann man nur spekulieren, was dazu bewogen hat zu dem eher ungünstigen Zeitpunkt zu operieren. Dass der evtl. nicht optimal war, zeigt sich ja dadurch, dass wegen Verklebungen keine Lymphknoten entfernt wurden, was eigentlich angezeigt gewesen wäre.

Von der standardmäßigen Durchführung einer Technetiumszintigraphie vor einer RJT ist mir nichts bekannt, ich habe davon auch noch nicht gehört. Ggf. will man das tun, um den Uptake zu bestimmen für eine Abschätzung der ungefähren Größe des Restgewebes. Tc99 wird im algemeinen genau von den gleichen Geweben gespeichert wie Iod131 beide zeigen nur an, wo sich iodspeichendes Gewebe befindet und können nicht nach bösartigem und gutartigem Gewebe unterscheiden. Wenn sich außer an den Stellen wo es physiologisch normal ist (Speichedrüsen, Magen-Darm, Harnwege) und außerhlab des ehemalgien Schilddrüsenbettes Speicherungen zeigen z.B. Halslymphknoten, Lunge oder Leber, sind diese mit hoher Wahrscheinlichkeit bösartige Abkömlinge des ursprünglichen Schilddrüsenkarzinoms.

Bei der Aufnahme, vor der Gabe der Kapsel und im Rahmen der Abschlussuntersuchung werden die Schilddrüsenwerte sicher jeweils noch einmal bestimmt. Ggf. dürfte dann die Dosis des Thyroxins angepasst werden. Ein ausführlicher Ultraschall des Halses ist ebenfalls vor der RJT üblich. Die Abschlussuntersuchung nach RJT ist zumindest ein Ganzkörperszintigramm, besser ein SPECT-CT, das eine bessere räumliche Zuordnung der einzelnen Iod-Speicherungen erlaubt. Es sollte eine ausführliche Besprechung des Ergebnisses folgen, insbesondere, wie evtl. Speicherungen an welchen Stellen zu interpretieren sind. Es sollte eine Dosis für die weitere Subtitution mit Thyroxin empfohlen werden und ein Zielbereich für das TSH, der anzustreben ist. Diese Dinge sollten unabhängig vom schriftlichen Befund besprochen werden. Allein einen Verweis auf diesen Befund würde ich nicht akzeptieren.

Im Moment kann man erstmal nur das Ergebnis der RJT abwarten. Wenn es in der Schilddrüsenloge keine größere Menge Restgewebe mehr gibt, sollte es möglich sein evtl. befallene Lymphknoten anhand der Iodspeicherung zu identifizieren. Die Prognose ist übrigens auch bei befallenen Lymphknoten ziemlich gut.

Die richtigen Fragen kann man in der Tat kaum wissen, wenn man sich nicht selbst umfassen vorher informieren konnte. Und nicht alle Ärzte sind von umfassen informierten Patienten begeistert.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

Mitglied werden! Fördermitglied oder aktives Mitglied