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Antwort auf: Studie: Papilläre Mikrokarzinome in Japan nur beobachtet

| Beitrags-ID: 355458

Hallo,

ob dies übertragbar ist oder nicht, ist für Deutschland erstmal gar nicht die Frage, zu mal es nur eine einzige Studie ist.
Dieser Frage sollen sich sich die Leitlinien-Kommissionen und Fachgesellschaften stellen.

Diagnostik und Therapie wird ja gegenwärtig in Deutschland doch sehr unterschiedlich im Vergleich zu anderen Ländern gehandhabt.

Die Feinnadelpunktion wird seltener wie in anderen Ländern eingesetzt
siehe unsere Umfrage aus dem Jahr 2010:
Ergebnisse: Internationale Umfrage zu Schilddrüsenkrebs.

Stattdessen wird in Deutschland vielfach gleich operiert:
FAQ: Schilddrüsenoperationen im internationalen Vergleich.
und die DGE hat hierzu auch eine Pressemitteilung am 11.3.2013 herausgegeben:
Schilddrüse vergrößert: Nicht jeder Knoten bedeutet Krebs. Viele Operationen in Deutschland vermeidbar

Mit dem Hinweis auf diese Studie ging es mir vor allem darum, uns Schilddrüsenkrebspatienten, insbesondere den Patienten mit papillären Mikrokarzinom, welches in Deutschland meist per Zufall nach einer Operation gefunden wird, etwas von der Angst zu nehmen.
Patienten mit dem Mikrokarzinom haben oftmals die Befürchtung ihnen wird eine Therapie vorenthalten, wenn keine Komplettierungs-Operation und RJT von den Ärzten empfohlen wird, da ein möglicher Zusatznutzen sehr gering bzw. nicht nachgewiesen ist.

Viele Grüße
Harald