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Marie2
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Papilläres Karzinom - pT1b,pN0 (0/2),L0,V0,R0

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360587

Hey Zerato,

ab dem nächsten Tag nach deiner Operation bekommst du morgens vor dem Frühstück von den Krankenschwestern Thyroxin (Schilddrüsenhormone). Die musst du immer eine halbe Stunde vor dem Frühstück nehmen! Das sag ich dir gleich, weil viele Infos habe ich weder von den Krankenschwerstern, noch von den Ärzten im Krankenhaus bekommen;-) Wenn du entlassen wirst, bekommst du noch für 1-2 Tage Tabletten mit. Dann musst du halt gleich zu deinem Hausarzt wegen einem Rezept. In einem Entlassungsbrief, den du mitbekommst, steht drinnen, welche Medikation für dich empfohlen wird. Bei mir war es so, dass ich am dritten Tag nach meiner Operation entlassen wurde. Bis dahin war noch kein histologisches Ergebnis da. Erst nach meiner Entlassung habe ich telefonisch erfahren, dass es bösartig war und dass ich die Tabletten wieder absetzten soll, wegen der Radiojodtherapie. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass es bei dir auch bösartig ist.

Ich kann dir ja noch was zu dem Ablauf dort sagen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es bei dir genauso sein wird, Meine Zimmerkolleginnen im Krankenhaus hatten zumindest den gleichen „Fahrplan“. Zuerst gehts zur Anmeldung. Nach einem bisschen Papierkram usw. bekommst du einen „Ablaufplan“ für den ersten Tag. Der wird wie vermutlich folgt aussehen:

Punkt 1: Erstmal gehts auf deine Station . Falls du keine Privatpatientin bist und keine Zusatzversicherung hast, verlässt du dann den neuen Teil des Krankenhauses und kommst in den Altbau. Mein Zimmer war zu dem Zeitpunkt noch nicht frei. Aber ich habe mit einer Krankenschwester kurz ein paar Sachen besprochen. Dort werden dann z.B. auch die Waden vermessen für deine sexy Thrombosestrümpfe 😆

Punkt zwei: Aufklärungsgespräch mit einer Anästhesistin. Das ist völlig harmlos. Ich musste nur eeeewig warten.

Punkt drei: Vorstellung beim HNO-Arzt. Der hat mir nur kurz in den Hals geschaut und schwups war ich schon wieder draußen. Vor deiner Entlassung musst du da dann übrigens auch wieder hin zur Kontrolle.

Punkt 4: Du bekommst ein Aufklärungsgespräch mit einem Arzt auf deiner Station.

Dann passiert nicht mehr viel. Abends bekommst du dann zum schlafen eine Beruhigungstablette und das schicke Flügelhemdchen, die Thrombosestrümpfe und die Unterhose hingelegt. Die Tablette hat bei mir aber irgendwie gar nichts gebracht und ich war die halbe Nacht wach. :( Am nächsten Morgen habe ich dann nochmal eine Beruhigungstablette bekommen. Die sollte ich gegen 7.30 Uhr nehmen, da meine OP um 9.30 Uhr geplant war. Gegen 7.30 Uhr wollte ich dann grad meine Tablette einnehmen und dann kam eine Krankenschwester rein, die gesagt hat, dass sich etwas verschoben hat und dass ich jetzt schon dran komme :nut: So bin ich also in voller Besinnung zu meiner OP. Die Anästhesisten waren aber super nett und haben mir ein wenig meine Angst genommen. Außerdem war es im Nachhinein auch interessant, die Schleuse, den Vorbereitungsraum und den OP-Saal bei wachem Geist zu begutachten 😆 Ich bin übrigens ein absoluter Angsthase und es war meine erste Operation. Aber selbst ich muss im Nachhinein sagen, dass es halb so wild war. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen.

Nach der OP durfte ich dann den ganzen Tag nichts essen und nichts drinken und mir ging es auch etwas bescheiden. Schmerzen hatte ich aber nie. Das war eher der Kreislauf, der im Keller war. Am nächsten Tag ging es mir schon wieder viel besser und drei Tage nach der Operation ging es nach Hause. Somit war ich also insgesamt 4,5 Tage im Krankenhaus.

Schluckbeschwerden hatte ich nach der Operation schon etwas, aber ich glaube das ist normal. Mit den Stimmbändern hatte ich nie Probleme. Ich hatte nur nach der OP ein riesen Hämatom am Hals, dass zweimal „abpunktiert“ werden musste. Leider hat sich das bis heute nicht richtig zurückgebildet. Dadurch habe ich immer noch das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, dass du das auch haben wirst. Außerdem ist es nicht tragisch und ich bin sehr zuversichtlich, dass es bald weg ist.

Ach ja…was mir zu dem Krankenhaus noch einfällt… Es gibt kein W-Lan! Du kannst dir aber von zu Hause ein Lan-Kabel mitbringen oder im Krankenhaus eins ausleihen. So kannst du dann trotzdem vom Bett aus ins Internet. Das wusste ich nämlich nicht und war den ersten Tag internetlos 😯 Ohropax fand ich auch sehr hilfreich, weil wir ja zu fünft in einem Zimmer waren und auch oft eine Krankenschwester in der Nacht ins Zimmer kam. Und ich habe mir dann noch Badelatschen für die Dusche mitbringen lassen, nachdem ich die das erste Mal gesehen habe. Von der Toilette erzähle ich jetzt lieber nichts :pipe:

Insgesamt war ich aber sehr zufrieden mit dem Diakonie-Klinikum Stuttgart und der Operation. Glaube mir, dass wird halb so wild! Augen zu und durch und in drei Wochen hast du es hinter dir!

Alles Gute!
Lieber Gruß Marie :console: