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Antwort auf: Studie: erhöhtes Leukämie Risiko ab > 100mCi (Hyeon 2015)

| Beitrags-ID: 372948

Hallo Idana,

herzlich Willkommen bei uns im Selbsthilfe-Forum und im Verein.

Das Problem mit der hohen Rate an Schilddrüsenkrebs in Süd-Korea ist, dass dort ein Ultraschall-Screening gemacht wurde, und eine Vielzahl von Mikrokarzinomen gefunden wurden, die für die Betroffenen gar nicht von Relevanz gewesen wären, hätte man sie nicht gefunden.

In der obigen Studie wird auf jedenfall deutlich, dass erst bei hohen und sehr hohen Aktivitäten (Dosen) von radioaktivem Jod das Leukämie Risiko steigt.
Dabei muss man sich auch die absoluten Zahlen anschauen, in der obigen Studie:

Bei keiner Radioiodtherapie erkrankten 9,8 von 100.000 Schilddüsenkrebspatient*innen an Leukämie.
Bei einer low und moderaten Aktivität bei der Radiotherapie 6,8 bzw. 8,6 von 100.000 Schilddrüsenkrebspatient*innen.

Bei einer hohen Aktivität waren dies 29,5 von 100.000 Patient*innen; das sind 0,0295%.
Dies ist zwar höher wie bei einer geringen Aktivität: 0,0068 % ; aber insgesamt ist das absolute Risiko immer noch sehr gering.

Die Schlussfolgerung, die man aus dieser Studie ziehen kann, ist lediglich, dass der Nutzen einer Radioiodtherapie diesen Anstieg des Leukämie-Risikos überwiegen sollte.
Wenn kein papilläres Mirkokarzinom vorliegt, dann geht man in der Regel davon aus dass die Radioiodtherapie mehr Nutzen als Schaden hat.

Was für ein Schilddrüsenkrebs hat dein Mann?

Viele Grüße
Harald