Hallo Sigi,
hast Du von einem Endokrinologen auf Basis Deiner Blutwerte die gesicherte Diagnose
oder
b) Hungry Bones Syndrom
oder
c) Hypoparathyreoidismus und Hungry Bones Syndrom
denn schn erhalten?
Zur Erläuterung:
Beim Hypopara (a) arbeiten die verbliebenen Nebenschilddrüsen nur unzureichend oder garnicht mehr – es wird unzureichend PTH (Parathormon) produziert, was die Calciumaufnahme aus der Nahrung und aus den Knochen ins Blut regelt (vereinfacht gesagt). Das PTH wandelt nämlich das Vitamin D (macht der Körper bei Sonneneinstrahlung selbst oder eben bei Defizit mit Tabletteneinnahme – Dekristol) in die aktive Form (Calcitriol) um, welche dann die Calciumaufnahme ermöglicht. Fazit: Wenn kein oder zu wenig PTH da ist, kann das Vitamin D nicht in Calcitriol umgewandelt werden und somit ist eine ausreichende Calciumaufnahme nicht möglich. Daher nehmen wir Hypoparas Calcitriol ein, um dieses Defizit an NSD-Leistung zu kompensieren: Wir nehmen die bereits aktive Form des Vitamin D ein, weil unser Körper nicht ausreichend PTH produziert um diesen Calciumregelkreis aufrecht zu erhalten.
Beim Hungry Bones Syndrom (b) sind die Knochen durch den langjährigen Hyperpara ausgelaugt, das viel zu Hohe PTH hat zu viel Calcium aus den Knochen gesogen. Hier ist der Calciumbedarf einfach höher, weil die Knochen sich erst wieder regenerieren und das Defizit ausgleichen müssen. Es wird zwar ausreichend PTH produziert, Calciummangelsymptome bestehen aber dennoch, da der Bedarf bis zur Sättigung der Knochen einfach höher ist.
Bei Fall (c) hat man beide o. g. Situationen. Ersteinmal die ausgelaugten Knochen und dann auch noch die nicht wieder richtig anspringenden Nebenschilddrüsen. Hier muss man genau beobachten, wie sich der Calciumspiegel und das PTH verhält, um entsprechend reagieren zu können.
Du siehst, die ganze Sache ist nicht so einfach zu beantworten. Wichtig sind die regelmäßigen Blutwerte und die daraus ablesbaren Trends. Und dies kann nur ein fachlich versierter Arzt. Ich empfehle Dir, eine eigene Akte anzulegen, in der Du Deine Medikation und die Blutwerte regelmäßig dokumentierst. Diese Akte ist eine wertvolle Hilfe, wenn Du verschiedene Ärzte aufsuchst.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Deine Symptome tatsächlich nur vorrübergehender Natur sind und dass sich nach einiger Zeit alles wieder auf „normal“ regeln wird.
Viele Grüße
Tine