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Antwort auf: dauerhafte stimmbandlähmung, Erfahrungen

| Beitrags-ID: 373516

Hallo,

mein linkes Stimmband ist auch dauerhaft gelähmt, obwohl der Nerv bei der 2. OP vor 7 Jahren noch im Neuromonitoring geantwortet hat.

Von den Ärzten hört man recht verschiedenen Einschätzungen, bis wann ein verletzter Nerv noch regenerationsfähig ist.

Nach längstens 2 Jahren, so die am meisten gehörte Auffassung, kann man aber wohl sicher davon ausgehen, dass es nichts mehr wird, wenn sich bis dahin nichts getan hat. Je länger die Schädigung her ist, desto geringer wird natürlich sowieo die Wahrscheinlichkeit einer Erholung.

Logopädie kann aber nach meiner Erfahrug immer Verbesserungen bringen, auch wenn zwischendrin Stagnation oder Rückschritt herrscht. Das gelähmte Stimmband atrophiert bei mir langsam aber sicher, während das gesunde etwas hypertrophiert.

Ende letzten, Anfang diesen jahres hatte ich nach sehr langer Pause mal wieder eine Serie Logopädie, weil ich das Gefühl hatte, dass es Verschlechterungen gab, und es wurde tendenziell wieder besser, insbesondere haben wir an der Belastbarkeit der Stimme gearbeitet, was guten Erfolg gebracht hat.

Lautstärke ist immer noch ein Problem. Auf größeren Feiern, wenn viele Leute zunehmend lauter werden, kann ich nicht mehr gegen anreden, auf Veranstaltungen mit Musikprogramm, bei denen ja leider inzwischen die Schalldrücke in Unermessliche gefahren werden, ist eine vernünftige Unterhaltung leider unmöglich, weil man sich da anshreien müsste um verstanden zu werden,was bei mir nicht funktioniert.

Ansonsten geht es leidlich, auch Vorträge und Präsentationen sind möglich, auch Sitzungen über den ganzen Tag mit viel Redezeit. Ich versuche eher leicht nach link gewendet zu reden, weil da die Stimme mehr Kraft hat, was natürlih nicht in jeder Situation möglich ist.

Zwischenzeitlich habe ich den HNO gewechselt. Die neue Ärztin brachte eine Augmentation des atrophierten linken Stimmbandes ins Spiel, worüber ich noch nachdenke.

Ich war da immer skeptisch, weil das ja eigentlich gleichzeitig den Einatemquerschnit reduziert und ich sowieso früher oft heftige Atemnotanfälle bei forcierter Atmng hatte (inzwischen praktisch nicht mehr)

Nachdem aber Ingrid T. (hier aus dem Vorstand) sehr gute Erfahrungen mit einer Aufspritzung mit Hyaluronsäure gemacht hat, bei der auch die Atmung verbessert wurde, spiele ich aber mit dem Gedanken, das auch machen zu lassen.

Zusammengefasst:
– Je länger die Schädigung her ist, desto unwahrscheinlicher wird die Erholung, nach 2 jahren kann man die vergessen.
– Logopädie bringt auch nach längerer Zeit immer mal wieder was
– Es gibt Möglichkeiten, die Stimme operaiv zu verbessern.

Viele Grüße
karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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