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Antwort auf: Optimaler Schutz Speicheldrüsen während und nach RJT

| Beitrags-ID: 376663

Hallo,

das mit der maximalen Anregung der Speicheldrüsen war lange Zeit Stand der Empfehlung, wird aber inzwischen differenzierter gesehen. So richtig gute Evidenz, dass Zitronensaft und suare Bonbons etwas nützen, vor allem wen man schon unmittelbar nach der Einnahme der Kapsle damit beginnt, gab es eigentlich nie. Das war eher eine Empfehlung, die man mehr gefühlsmäßig gab, weil man dachte, mehr Speichelfluss, kann ja nicht schaden.

Dass man damit auch die Aufnahme des radioaktiven Jods in die Speicheldrüsen steigert, hat man inzwischen gemerkt.

Zumindest die Anwendung unmittelbar nach der Einnahme der Kapsel wird daher nicht mehr empfohlen.

Wenn man sich bewusst macht, dass die biologische Halbwerstzeit von I131 (also die, die hauptsächlich auf der Ausscheidung beruht) irgendwo zwischen 12 und 24 Stunden liegt, kann man sich leicht vorstellen, dass es sinnvoll ist etwas zu warten.

Die wirksame Menge Iod wird von den verbleibenden iodspeicherndern SD-Zellen relativ schnell aufgenommen, verbleibt dort und tut da ihre erwünschte Wirkung, der weitaus größere Rest wird von anfang an dann über Verdauungstrakt und Nieren ausgeschieden (uptakes von mehr als 10% sind außerordentlich selten). Wenn man erst dann, wenn ein größerer Teil bereits weg ist, die Speichedrüsen anregt, sind die Chancen besser, dass dort bereits aufgenommene Iod wieder loszuwerden ohne gleichzeitig zuviel neues aufzunehmen.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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