Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay
Chrysantheme
Nutzer*In
ektopes pap. SD-Karzinom pT2 pN1a, Hashimoto

Antwort auf: Muskelbeschwerden bei Schilddrüsen-Funktionsstörungen

| Beitrags-ID: 381140

Hallo miesekröte (toller Nick :D)

Danke für deinen ausführlichen Beitrag und die Quellen. Muskelprbleme und -schmerzen sind auch eines meiner Themen, welches mich zunehmend nervt und ich demnächst angehen wollte. Da ich momentan nicht fit genug bin mich vertieft mit den Quellen auseinander zu setzten möchte ich erstmal durch das mitteilen meiner Beobachtungen zur Diskussion beitragen.

[UF vs. ÜF]
Unter UF (bis vier Monate nach SD-Entfernung) hatte ich vor allem das Problem, dass meinen Muskeln schnell „die Energie ausging“. In die Wohnung in den zweiten Stock zu kommen war schon eine große körperliche Herausforderung. Wenn ich eine lange Treppe oder ähnliches vor mir hatte bin ich die in Omaggeschwindigkeit hoch, sonst musste ich zwischendrin Pause machen. In Omageschwindigkeit ging es halbwegs, war aber frustrierend – hab mich so richtig krank gefühlt :roll:.

In der ÜF machen die Muskeln auch nicht so gerne mit, aber nicht sofort schlapp. Hier hab ich neben der spürbaren Leistungseinbußen vor allem Schwierigkeiten mit den ständigen Schmerzen und Krämpfen (die hatte ich in UF nicht).

[Deiodase]
Bei mir scheint die Deiodase nicht gut zu funktionieren. Ich hatte anfangs massive körperliche und vor allem „geistige“ Probleme unter der Monotherapie mit T4. Als ich das T4 auf die Abendeinnahme umstellte, bekam ich in zeitlichem Zusammenahng zur Tabletteneinnahme ziemlich starke muskelkaterartige Schmerzen in den Beinen. Diese hielten auch ein paar Stunden an. Ich musste die T4-Tablette möglichst „auf der Bettkante“ nehmen, damit mich diese Schmerzen nicht beim einschlafen störten. Da sich meine T3-Werte infolge der Abendeinnahme verbesserten (vom unteren Drittel des Referenzbereichs auf ca. die Mitte) nehme ich an dass diese Muskelschmerzen etwas mit der Deiodase zu tun hatten.
Dazu passt auch die Frage eines Forumsmitglieds, welcher als Bodybuilder Probleme mit zu hohem T3 hat (finde es gerade nicht).

[zeitliche Aspekte]
Ich teile deine These der starken zeitlichen Verzögerungen. Ich war über ein halbes Jahr in einer massiven ÜF (TSH unter 0,01) bevor bei mir die jetzigen Muskelschmerzen und -krämpfe auftraten. Jetzt habe ich sie aber. Auch tagsüber. Trotz T3-Einnahme.

[Art und Lokalisation meiner Beschwerden]
Schmerzen habe ich vor allem in der Beinmuskulatur, im vorderen Oberschenkel, an den Waden und Füßen. Ich nehme 3-4 mal täglich Magnesium zu mir, damit habe ich wenigstens keine Wadenkrämpfe (wegen Wadenkrämpfen nachts aufzuwachen ist einfach… .). Fußkrämpfe hab ich trotz Magnesium ab und zu.
Ich merke das die Muskeln nicht so mitmachen wie früher. Blöd, weil ich mich früher immer gern bewegt habe und auch glaube, das Bewegung wichtig für die Gesundheit ist. Auch gegen meine Fatigue wäre Bewegung/Sport angesagt, fällt mir aber sehr schwer das umzusetzen weil die Muskeln auch ohne Sport schon schmerzen.

[was hilft mir]
1. Magnesium. Die Ärztin in der Reha meinte, wichtig sei vor allem die regelmäßige Einnahme. Mir geht es tatsächlich besser wenn ich schaffe 4x am Tag Magnesium zu nehmen. Da ich das gerne mit Mahlzeiten verbinde gelingt mir das aber nicht immer. Bei 2 oder weniger Magnesiumtabletten am Tag sind abendliche oder nächtliche Krämpfe vorprogrammiert :roll:.

2. T3. Damit sind die „Umwandungsschmerzen“ – erkennbar am zeitlichen Zusammenhang zur Abendeinnahme bei T4 Monotherapie – nicht mehr/kaum noch da. (Letzte Woche konnte ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kein T3 nehmen. Hab mich nach der Abendeinnahme von T4 4-5 Stunden im Bett gewälzt, wegen starker Muskelschmerzen in den Beinen (die bei diesem Phänomen übrigens immer „in Ruhe“ auftreten, durch zappeln/bewegen wird es kurzzeitig besser).
– Achtung! Ich denke mein Problem mit der Deiodase werden nur sehr wenige haben. Ich sehe es als sehr fraglich an ob T3 bei Muskelschmerzen hilft wenn nicht zusätzliche Probleme mit der Monotherapie (nur T4) bestehen. Ich hab ja trotz T3-Einnahme Muskelschmerzen, nur eben „andere“ (die miesekröte wohl vor allem meint).

3. L-Carnitin
Ich nehme gerade 2000mg L-Carnitin täglich zu mir, verteilt auf zwei Einnhamen (morgens und mittags). Es ist ein Selbstversuch, weil ich wegen der Fatigue und der Muskelschmerzen langsam sehr genervt bin. Ich habe den subjektiven! Eindruck, dass es ein bisschen bezüglich der Muskeln hilft.

Ich hatte im letzten Jahr einen massiven Muskelabbau, das spielt bei mir eventuell auch mit hinein – das bei mir inzwischen völlig untrainierte Muskeln als Ausgangslage da sind. Kenne ich von früher nicht (so).

Eigentlich wollte ich nur kurz was dazu schreiben, jetzt ist es ein sehr langer Post geworden. Ich hoffe es ist trotz der Länge ein konstruktiver Beitrag :8)

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.