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Antwort auf: RJT bei Low-Risk Patienten

| Beitrags-ID: 381161

Hallo Merle,

ja es ist richtig, in der amerikanischen Leitlinie von 2015 wird bei low-risk Patient*innen T2 N0 nicht mehr generell eine Radioiodtherapie empfohlen, weil der zusätzliche Nutzen als sehr gering eingestuft wird.
ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs (2015)

(Von den europäischen Nuklearmediziner*innen gibt es hier einen Widerspruch EANM kritisiert ATA-Leitlinie 2015 zum dif. SD-Krebs)

Auf der anderen Seite muss man allerdings auch einräumen, eine RIT ist zwar keine harmlose Therapie, aber die gesteigerten Risiken, insbesondere für einen Zweitkrebs sind nur relativ hoch, absolut sind sie immer noch so gering, dass uns Schilddrüsenkrebspatient*innen mit einer RIT keine spezielle Früherkennung empfohlen wird, wie ganz normal gesunden Menschen.
(siehe : Zweitkrebs: Leukämie, Brust- und andere Krebserkrankungen)

Zur Frage ob eine RIT bei low-risk Patient*innen wie dir indiziert ist, gibt es die Möglichkeit den postoperativen Tg-Wert als Entscheidungshilfe heran zu ziehen:
ATA (2015): Postoperativer Tg-Wert, ob RJT indiziert

Dann wollte ich dich noch auf unser Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch hinweisen.

Hoffe dies nicht allzu viele Informationen.
Ansonsten einfach nochmal genauer hier nachfragen.

Wir werden dir allerdings keine konkrete Empfehlung geben können, sondern nur Hinweise, wie du besser bei den Ärzt*innen nachfragen kannst, und wie du mit diesen gemeinsam zu einer Entscheidung für oder gegen die RIT kommen kannst.

Viele Grüße
Harald

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