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Hector
pap. SD-Ca. pT1a(m) N1

Antwort auf: Tg steigt unter Stimulation mit rhTSH (Thyrogen)

| Beitrags-ID: 390809

Hallo Gabi,

ich wage mal einen Versuch.

Zuerst die Antwort auf die einfachere Frage: Der leitliniengerechte PET Scan bezieht sich auf Tg Werte von >10 ng/ml unter Stimulation..

Die Frage, ob man durch Thyrogen oder endogene TSH Anregung die Rezidivwahrscheinlichkeit erhöht, ist natürlich sehr theoretisch und lässt sich schwer beantwortet. Das Problem ist, dass es sich beim SD-Kres Wachstum um sehr lange Zeiträume handelt und selbst die Theorie, dass die TSH Unterdrückung das Krebswachstum messbar verlangsamt, wird in der Praxis differenziert betrachtet (siehe dazu die unterschiedlichen Evidenzen). Es sind einfach sehr viele Faktoren, die dazu beitragen können, wie bei vielen anderen Krebsarten auch.
Zu sagen, dass die gelegentliche und zeitlich begrenzte TSH Stimulation nun das Wachstum so anregt, dass eine Rezidivgefahr besteht ist erstmal logisch, aber wegen der zeitlichen Begrenzung, praktisch eher zu vernachlässigen. Es gab übrigens eine Studie, wo die Stimulation durch Thyrogen mit der endogenen Stimulation verglichen wurde und es wurde kein Unterschied für die Rezidivwahrscheinlich gemessen. Ich glaube es waren zwar nur 3 Jahre, aber immerhin.

Und dennoch ist es alles nicht so einfach, denn beim Thyrogen gab es ein paar Fälle, wo sich nach der Injektion vorhandene Metastasen vergrößert habe. Ich glaube das wird „nur“ auf die erhöhte Durchblutung zurückgeführt aber Fakt ist, es besteht wohl ein direkter Zusammenhang.

Das Fazit ist und bleibt, dass man eine Überdiagnostik generell vermeiden und nicht über die Leitlinien hinaus Untersuchungen anstreben sollte.

Hilft dir das ein wenig ?

Grüße,
Hector

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