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Antwort auf: Hat jemand Erfahrung mit Thybon?

| Beitrags-ID: 406420

Hallo,

das was @beate schreibt mit dem Verhältnis von T4 zu T3

„gesunden Patienten ohne SD-Probleme“ eher bei 10:1 oder 12:1 liegt

wird von einigen Ärzt*innen leider  auch immer noch so kommuniziert, und die alten Kombipräparate L-T4 + L-T3, haben daher auch dieses Verhältnis 10:1.

In der bislang einzigen Leitlinie zur L-T4 und L-T3 Substitution wird jedoch ein viel niedrigen Anteil von L-T3 empfohlen:

Das von den Autoren genannte Ziel einer Kombinationstherapie von L-T4 und L-T3 ist die „Normalisierung“ des TSH-Werts, der fT4– und fT3-Werte sowie des Verhältnisses von fT4 und fT3 im Blut. Grundlage hierfür ist eine Reihe von Studien mit nur geringem Evidenzgrad, was den experimentellen Charakter der Kombinationstherapie verdeutlicht.
Alle folgenden Empfehlungen haben ebenfalls nur den geringsten Evidenzgrad (+00):

  • (R10)Es wird vorgeschlagen eine Kombinationstherapie zu beginnen mit einem Verhältnis von L-T4:L-T3 zwischen 13:1 und 20:1 (2/+00).
  • (R11) Während die L-T4 Dosis einmal am Tag gegeben werden kann, soll die L-T3 -Dosis, wenn möglich aufgeteilt werden, in eine Dosis vor dem Frühstück und eine größere Dosis vor dem Schlafengehen, um den natürlichen fT3-Spiegel im Tages verlauf zu simulieren (2/00).

Eine solche Kombinationstherapie ist mit den vorhandenen Kombinationspräparaten nicht möglich, da sie ein viel zu niedrigeres L-T4:L-T3-Verhältnis, oder anders ausgedrückt einen viel zu hohen L-T3-Anteil haben. Besonders das aus Schweineschilddrüsen hergestellte Armour Thyroid® hat einen sehr niedriges L-T4:L-T3-Verhältnis von 4,2:1. Aber auch die synthetisch hergestellten Schilddrüsenhormonkombipräparate Prothyrid® (10:1), Novothyral® (5:1) und Thyreotom® (4:1) haben einen relativ hohen L-T3-Anteil.

Zitat aus: Forenthema: Europäische Leitlinie zur L-T4 und L-T3-Substitution (2012)

Mit dem „schnell wirken“ ist es auch so eine Sache. Das fT3 ist nach der Einnahme erhöht, manche reagieren darauf sehr empfindlich, andere wie ich merken davon nichts, ähnlich wie mit den L-T4 Prräparaten.

Es wird auch in der Leitlinie empfohlen, eine größere Dosis L-T3 vor dem Schlafengehen, um den natürlichen fT3-Spiegel im Tages verlauf zu simulieren (siehe oben ).

Viele Grüße,

Harald