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Antwort auf: Das Leben während der Nachsorge

| Beitrags-ID: 409164

Hallo IvoD,

herzlich willkommen bei uns im Forum!

Du bist ja noch recht jung, wir haben auch eine Gruppe: Youngster.

Was Afra zur Psych schreibt ist richtig, allerdings dürften deine Beschwerden von zu viel Schilddrüsenhormonen kommen.

Auch wenn man eine radikale TSH-Unterdrückung machen möchte, bringt ein TSH-Wert >0,05 keinen weiteren Vorteil; das wurde schon 2006 in der ETA-Leitlinie festgestellt.

Forenthema: FAQ: Europäische Leitlinie zur Behandlung von SD-Krebs

Die Anfangsdosis sollte ausreichend sein, um den TSH auf ≤ 0,1 mU/l zu bekommen. Es gibt keine Erkenntnisse, dass eine TSH-Unterdrückung unter diesen Wert (0,05 oder niedriger) zu besseren Ergebnissen führt.

Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf die TSH-Unterdrückung. Ich z.B. konnte damals mit 35 Jahren ich gar nicht genug Schilddrüsenhormone bekommen, weil ich ständig müde war, und sehr früh zu Bett ging

Andere leiden so wie Du unter dieser TSH-Unterdrückung.

Der Vorteil einer radikalen TSH-Unterdrückung ist nicht nachgewiesen, selbst bei high-risk Patient*innen. Jedoch wird je nach Risikoprofil für ein Rezidiv eine unterschiedlich niedriger TSH-Wert angestrebt.

Wieviel weniger Schilddrüsenhormone Du brauchst, hängt davon ab, in welche Risikogruppe du gehörst.Dein sehr junges Alter ist wird dabei in den Staging-Klassifikationen als geringers Risiko für ein Rezidiv gewertet; erst ab 45 bzw. 55 Jahren bei Erst-Diagnose steigt das Rezidivrisiko.

Wichtig ist zunächst, wie hoch ist der Tg-Wert nach 6 bis 12 Monaten nach der Radioiodtherapie, bei welchem TSH-Wert bzw. bei welcher TSH-Stimulation.

siehe dazu Forenthema: Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT)

Wann wurde der Tg-Wert zuletzt gemessen? Mit TSH-Stimulation, oder unter TSH-Unterdrückung?

Wurde eine Iod-Speicherung im Szintigramm nach der RIT gesehen?

Also etwas (12,5µ ) wirst Du auf jeden Fall reduzieren können an deiner L-Thyroxin Dosis.

Dies musst Du mit deinem Nachsorgearzt bzw Nachsorgeärztin besprechen.

Hilfreich dafür ist das Forenthema: Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch

Hier die Empfehlungen der amerikanischen Leitlinien zur individuellen TSH-Unterdrückung:

Forenthema: FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs

Auch in unserer Broschüre Wiki: Mit Schilddrüsenhormonen leben! haben wir zu diesem Problem einiges ausgeführt.

Die Probleme, die du jetzt hast mit hohem Puls etc. müssen nicht sein.

Viele Grüße,

Harald

 

 

 

 

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