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Antwort auf: Frage zu „anaplastischer Schilddrüsenkrebs (Überblick)“

| Beitrags-ID: 415316

Hallo Wekon2015,

zum Signalweg PI3K  bzw. PI3K/mTOR   findest du Infos in Wiki: Genetische Veränderungen beim Schilddrüsenkrebs

Zu Alpelisib gibt es keine Studien/Fallberichte beim Schilddrüsenkrebs. Alpelisib (Handelsname: Piqray®) hat eine Zulassung in den USA und Europa, jedoch hat Novortis das Medikament vom Deutschen Markt genommen, da sich Krankenkassen und Novartis nicht auf einen Preis einigen konnten. In der Nutzenbewertung konnte kein Vorteil beim Überleben gezeigt werden, es konnte nur gezeigt werden, dass der Tumor wenig schnell wächst (PFS). PFS wird jedoch durch den G-BA und IQWiG nicht als patienten-relevanter Endpunkt akzeptiert (es müssen vielmehr dann auch Parameter zur Lebensqualität wie z.B. Schmerzen erhoben werden bzw. dort ein Vorteil nachgewiesen werden.) Da Alpelisib jedoch schwere Nebenwirkungen hat, konnten sich Krankenkassen und Novartis nicht auf einen Preis einigen; und Novartis hat daher das Medikament vom deutschen Markt genommen; nachzulesen in der Pressemitteilung der DGHO (19.4.2021): Marktrücknahme von Alpelisib zulasten von Brustkrebspatient*innen

Zu Everolimus gibt es Veröffentlichungen eines älteren Fallberichts (2014) sowie die angeführte Serie von Fallberichten (2019): Forenthema: Fallberichte: Everolimus bei ATC (Wagle 2014 und Harris 2019); in denen aufgezeigt wurde, dass die Patient*innen bei den der Schilddrüsenkrebs der PI3K Signalweg aktiviert war, von Everolimus profitierten und so ein teilweises Ansprechen hatten.

Auf clinicalTrial.gov sind 7 Studien mit Everolimus (RAD001) gelistet; wobei wenn ich es richtig überblicke, keine dieser Studien ein Mutationsanlayse gemacht hat, so dass hier keine erfolgversprechenden Ergebnisse zustande kamen.

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 1 Monat von Harald.
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