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Antwort auf: Von Retsevmo auf Gavreto wechseln

| Beitrags-ID: 440707

Hallo Knorrly,

Die Krankenkasse weiß wohl nicht, dass du Schilddrüsenkrebs hast.

Gavreto hat hier nur eine Zulassung für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom in der Europäischen Union. In den USA hat Gavreto auch eine Zulassung für das Schilddrüsenkarzinom, und ist bei uns im Off- Label-Use eine Möglichkeit, wenn Selpercatinib nicht mehr wirkt. Die Krankenkasse kann dies aber nicht von Dir fordern.

Das Pharmaunternehmen Roche hatte zwar einen Antrag für Graveto für das Schilddrüsenkarzinom auch bei der EMA gestellt, diesen Antrag jedoch zurück gezogen , nach dem die EMA durch Nachfragen angedeutet hat, dass sie die Zulassung auf Grund der geringen Anzahl von Patient*innen … in den Studien, nicht zu lassen werden, anders als bei Selpercatinib.

Dies waren rein strategische Überlegungen von Roche daher den Antrag zurückzunehmen.

Aufgrund der Nachfragen von der EMA kann man allerdings auch nicht sagen, welches der beiden Medikamente besser ist. Hier spielen ökonomische, spekulations Interessen sowie undurchsichtige Entscheidungen der EMA leider eine sehr große Rolle.

Unabhängig von der Zulassung und den Preisen, solle man denke ich nie einen Tyrosinkinase-Inhibitoren wechseln, wen  er noch gut wirkt und gut vertragen wird.

Viele Grüße,

Harald

PS: In der medizinischen Fachzeitschrift Jama ist erst vor kurzem, 30.1. 2023, ein Kommentar erschienen, dass das US-Gesundheitssystem großen Schaden nimmt durch die Maximierung der Gewinninteressen aller Akteure darin. Die Mechanismen sind bei uns in der EU die selben.

Salve Lucrum: The Existential Threat of Greed in US Health Care

  • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 2 Monaten von Harald.
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