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Antwort auf: Indifferente Szintigraphie und FNP Follikuläre Neoplasie (Rorol Teil 2)

| Beitrags-ID: 441573

Hallo Rorol,

ganz herzlichen Dank für Deine ausführlichen Berichte.

Zum Thema indifferent-speichernde Schilddrüsenknoten im Technetium-Szintigramm.

Ein Technetium-Szintigramm macht man um autonome, heiße Knoten zu finden, weil diese zu 99% gutartig sind.

Führt man an einem autonomen Knoten eine Feinnadelpunktion durch, dann ist das Risiko hoch, dass das Ergebnis follikuläre Neoplasie ist, und dann eine weitere diagnostische Kaskade, und hier sogar eine diagnostische Operation durchgeführt wird.

Aus diesem Grund macht man die Technetium-Szintigraphie damit man eben nicht autonome Knoten punktiert.

Bei indifferenten Schilddrüsenknoten kann man, um festzustellen ob der Knoten autonom ist, z.B. ein Suppressionsszintigraphie machen. Bei der Suppressionsszinitgraphie wird die Schilddrüse „lahmgelegt“ durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen, in dem dadurch der TSH-Wert unterdrückt wird. Ohne TSH produziert einen gesunde Schilddrüse keine Schilddrüsenhormone mehr. Leuchtet dann der Schilddrüsenknoten im Technetium-Szintigramm, ist es ein autonomer Knoten, da er unabhängig vom TSH-Wert Schilddrüsenhormone produziert.

Insgesamt ist allerdings eben die Studienlage (Evidenz) nicht so besonders. Ob man eine Suppressionsszintigraphie macht oder nicht,  ist daher eher eine individuelle Entscheidung, wie weit man das Risiko einer Operation gegenüber dem Risiko Schilddrüsenkrebs zu übersehen abwägt.

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 2 Monaten von Harald.
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