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InSeNSU
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Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Fragen zu Medikamentenumstellung, Symptome, insbesondere bei Calcitriol

| Beitrags-ID: 444178

Hallo Ulrike,

leider verstehe ich diese Umstellungsstrategie auch nicht so recht. Das Calcium muss ja irgendwo herkommen, zu dessen Aufnahme das Calcitriol fördernd beiträgt. Auch beim Gesunden müssen täglich 1000 mg Calcium per Nahrung/Getränke zugeführt werden

https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/calcium/?L=0

da auch ständig welches „verbraucht“ bzw. ausgeschieden wird. Reicht dein Nahrungscalcium dafür aus?

Wenn man die Calcitrioldosis steigert, wird auch die Aufnahme von Phosphat erhöht. Da zu viel Phosphat ähnlich wirken kann, wie zu wenig Calcium im Blut, kann das auch kontraproduktiv sein. Der Calciumwert war doch schon im Normbereich und sogar höher, als in den Behandlungsempfehlungen angegeben.

Vielleicht solltest du der Endokrinologin beim nächsten Kontakt die DGE-Behandlungsempfehlungen und unsere Ernährungsbroschüre mitbringen/verlinken:

http://sd-krebs.de/pdf/Ernaehrungsbroschuere_Hypopara_201906.pdf

https://www.sd-krebs.de/pdf/BehandlungsempfHypopara-20210615-Online.pdf

Oft wird Weglassen der Calciumtabletten empfohlen, weil eine zu hoche Calciumausscheidung im Urin befürchtet wird. Calcium im Urin steigt aber nur bei zu hoher Einzeldosis der Tabletten. Und es steigt, wenn der (auch lediglich durch Calcitriol geförderte!) Wert im Blut zu sehr ansteigt für die beim Hypopara erniedrigte Nierenschwelle. Vielleicht sollte doch schon mal die Menge im 24-Stunden-Urin kontrolliert werden, wenn diesbezüglich Bedenken bestehen.

Bei schlechter Verträglichkeit von Calciumcarbonat (Filmtabletten) und Calcium-Brausetabletten kann man es mit Calciumacetat-Filmtabletten versuchen. Calciumcitrat gibt es leider nur noch als Nahrungsergänzungsmittel (nicht verschreibungsfähig).

Missempfindungen am Herz kommen zu Beginn der Calcitriol-Therapie nach meiner Erfahrung manchmal vor, vermutlich, weil per Kapseln mehr Calcitriol auf einmal anflutet, als bei körpereigener Herstellung. Das braucht eine Gewöhnungsphase, wird aber durch mehr Calcitriol auch nicht einfacher.

Bei zu viel Calcium im Blut mit vermehrter Urin-Ausscheidung können auch Kalium und andere Elektrolyte mit verlorengehen. Darauf kann das Herz ebenfalls reagieren.

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Kaliummangel-kann-Herz-und-Muskeln-schwaechen,kaliummangel100.html

Besonders bei erhöhter Urin-Menge unbedingt auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten!  Zwei Liter pro Tag sind durchschnittlicher Bedarf. Auch eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr kann Beschwerden verursachen.

Gegen das Vibrieren könnte Magnesium-Einnahme (normaler Tagesbedarf 3oo mg) zusätzlich erwogen werden. Das trägt zur Entspannung bei, würde sich bei Überdosierung rechtzeitig durch Müdigkeit und Durchfall bemerkbar machen.

Ist inzwischen mal Vitamin B12 getestet worden? Hier ggfs per Spritzenkur (i.M.) einen Mangel zu beseitigen könnte hilfreich sein.

-So, nun hoffe ich dass die Endokrinologin gesprächsbereit ist und vielleicht die eine oder andere meiner Informationen hilfreich.

Alles Gute wünscht dir

Frauke

 

 

 

 

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