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AlexMZ
Nutzer
Follikulares, mikro-invaisves Schilddrosenkarzinom rechts pT2, pNO (0/5), MO, pRO 5D 01/2010

Antwort auf: Suche Menschen für Austausch in Nürnberg/Fürth (oder auch Großraum, inklusive Erlangen und Bamberg)

| Beitrags-ID: 465131

Hallo Stella,

ich passe zwar absolut nicht in Dein Suchmuster (andere SD Diagnose, zwischenzeitlich schon 15 Jahre ohne SD, nicht aus der Umgebung und viel viel älter), möchte Dir aber trotzdem ein paar Erfahrungen schreiben.

Ich wurde damals in Mainz operiert. Nach der OP hieß es auch erst einmal, dass alles gut verlaufen wäre. Im Nachhinein dann die Mitteilung über eine bösartige Geschwulst, allerdings im sehr frühen Stadium.
Aufklärung gab es leider auch nicht sehr viel, außer dass ich jetzt immer Medikamente einnehmen muss und ich mich auch einer RJT unterziehen muss.

Von meiner Hausärztin und vor der ersten RJT bekam ich dann vom Radiologen weitere Information. Und von meinem Betriebsarzt bekam ich gute Informationen. Ganz wichtig – mit dieser Diagnose gilt man zumindest für ein paar Jahre als „schwerbehinder“ und kann einen entsprechenden Ausweis beantragen.

Ich habe drei RJT hinter mich gebracht. Alles ziemlich problemlos, nur immer drei Tage Isolation und nicht duschen können, ist mir in Erinnerung geblieben. Die Einstellung auf die künstlichen Hormone (L-Thyroxin) ist etwas, dass mich seither etwas nervt. Ich muss alle 3 Monate zum Check, anfangs bei der Radiologie bzw. Endokrinologen, später machte das mein Hausarzt. In den ersten 10 Jahren hat sich dann alle 3 Monate die Dosierung geändert, mal rauf, mal runter. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich dann auch noch ein bariatrische OP hatte (Magen verkleinert) und mein Gewicht um ca. 80 kg reduziert habe. Das hat sich dann auch auf die Dosierung aller Medikamente ausgewirkt.

Ich hatte sonst keine besonderen Probleme. Habe mich sehr gut hier im Forum informiert und hatte dann auch nach kurzer Zeit absolut keine psychischen Probleme wegen der Krebs-Diagnose. Nach der 3. RJT Therapie galt ich als vollständig geheilt und bin zu dem Schluß gekommen, dass der bei mir diagnostizierte Krebs zum Glück sehr früh erkannt wurde und ich mich nicht weiter ängstigen muss.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du auch bald ein gutes Gefühl im Umgang mit Deiner Diagnose bekommen kannst. Sprich am besten nochmal mit Deinem Hausarzt, frag eventuell nach Beratung durch einen Psychotherapeuten. Gespräche mit Menschen, die sich in sowas auskennen, können sehr gut helfen.

Ansonsten einfach alles Gute und ich drück Dir mal die Daumen, dass Du in Deinem näheren Umfeld weitere Gesprächspartner findest und Dich austauschen kannst.

Viele Grüße

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