Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Mein Optimismus geht dahin…

Raphaela
Nutzer*In
pap. SD-CA, Bronchial-CA

Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 244456

Hallo allerseits,

ich habe mich seit fast genau einem Jahr nicht mehr gemeldet, weil sich einfach alles überschlagen hat. Jetzt komme ich gerade quasi von der 4. RJT – letzte Woche Mittwoch bis Freitag – und mir steht eine Chemo bevor. Da sich alles, was ich zu Chemo und Schilddrüsenkrebs im Internet gefunden habe, wenig bis gar nicht positiv anhört, erzähl ich hier mal kurz – in der Hoffnung, daß mir hier vielleicht jemand klipp und klar sagt (was mein Arzt bisher nicht tut), daß Hopfen und Malz verloren sind und ich schonmal meine Katzen unterbringen soll :(

2. RJT Februar letzten Jahres: Metastasen in Leber und Lunge gefunden. Leber-OP im März, Lungen-OP im April – wo sich nach insgesamt 5 Wochen auf mehreren Reisen durch ganz Deutschland (des entnommenen Gewebes, natürlich) ein eigenständiges Carzinom herausstellte. Allerdings glücklicherweise wohl im absoluten Anfangsstadium: Kein umliegendes Gewebe befallen, auch keine Lymphknoten – keine weitere OP, keine Chemo, bei den Nachuntersuchungen alles völlig in Ordnung.

3. RJT im August: Neue Metastasen im linken Schlüsselbein (an dieser Stelle seitdem gebrochen – pathologischer Bruch) und – was ich schlimmer finde – im oberen linken Halswirbel. Beide hatten kein Jod gespeichert. Dafür aber ein Knötchen, das sich unter der alten OP-Narbe vom September 2007 gebildet hatte – das wurde im September operativ entfernt, dabei eine Gewebeprobe aus dem Schlüsselbein genommen: Nicht eindeutig bestimmbar. September/Oktober wurden Halswirbel und Schlüsselbein (einschließlich OP-Bereich) bestrahlt, 12 Termine. Ende November kamen die Nachuntersuchungen zur Bestrahlung – immerhin Wachstumsstillstand. Seitdem aber ständig TG um 300 – und im Dezember dann anläßlich einer MRT von der Leber: 3-4 neue Metastasen, inoperabel. Ab Mitte Dezember Behandlung mit Isotretinoin bis letzten Mittwoch zum Antritt der 4. RJT.

Freitag durfte ich schon wieder heim, nicht gut gespeichert – heute beim Szintigramm kam dann raus, daß die Leber wohl ein bißchen gespeichert hat, aber „nicht therapiewirksam“. Nun setzt sich mein Radiologe mit dem Onkologen in Verbindung und meldet sich Mitte der Woche bei mir. So weit, so gut – nur: Nach dem, was ich im Internet gefunden habe, wird Chemotherapie im Zusammenhang mit Schilddrüsenkrebs nur palliativ angewendet – was für mich die Frage aufwirft: Soll ich den Leuten, die mich im September zum 50. besuchen wollen, nicht lieber gleich absagen? Auch muß ich bis Ende Juni eine neue Wohnung finden – je nachdem, wie sich meine weitere Lebenserwartung jetzt darstellt, muß ich da ja auch ganz anders suchen…

Mein Arzt hat mich bisher gut informiert. Aber er ist ein sehr Lieber – ich weiß nicht, ob er mir so ins Gesicht sagen würde, daß ich 2010 nicht mehr erleben werde. Vielleicht male ich aber auch zu schwarz, weil ich zu viel im Internet gelesen habe – was ja nicht immer gut ist 🙄

Ansonsten noch: Mein TSH ist 0,01, ich bekam vor jeder RJT rhTSH, habe abgesehen von den Einschränkungen durch das gebrochene Schlüsselbein nur ab und zu Probleme mit der Lymphe über der Leber-OP-Narbe, die 200er Thyroxin machen mir null Probleme – ich habe halt immer recht warm, und ab und zu erwischen mich auch Hitzewallungen – und ich fühle mich sonst ganz allgemein auch nicht wirklich krank.

Tja :?

Raphi

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314849

Hallo Raphi,

ich kenne mich mit pap. Sd Ca nicht aus, denn bei mir handelt es sich um ein fol. Sd Ca.

Natürlich ist eine solche Diagnose ersteinmal total niederschmetternd, aber den Kopf in den Sand zu stecken und aufzugeben ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg um dem Krebs zu begegnen.

Wichtig ist natürlich, dass du dir Klarheit verschaffst und deinem Arzt deutlich signalisierst, dass du über den möglichen Verlauf deiner Krankheit gerne umfassend informiert werden möchtest ohne dass er Rücksichten nehmen soll.

Aber auch dann, heißt es noch lange nicht, dass das was prognostiziert wird, auch tatsächlich eintritt, denn es gibt auch „Spontanheilungen“, die ich nicht völlig ablehne.

Ich denke viel macht der Wille zum Leben und die Einstellung mit der Krankheit aus.

Wie sagte ein Mediziner in meiner Reha, wenn Sie sich aufgeben, dann ist es schon schwierig gegen die Krankheit anzugehen.

Und was ich noch gelernt habe in den 6 Jahren, die ich jetzt schon mit der Krankheit zubringe, nicht alles was ich im Internet lese muss auf mich zutreffen, sondern Krebs verläuft sehr individuell. Was dem einen geholfen hat oder nicht geholfen hat, muss nicht genau so bei mir zutreffen.

Klar man macht sich viele Gedanken, aber wichtig ist hier und jetzt zu leben. Und wenn du hier und jetzt eine bestimmte Wohnform vorziehst, warum solltest du jetzt schon nach etwas gucken, was noch nicht eingetroffen ist. Also lebe das, was du jetzt möchtest, nicht das was irgendwann mal nötig sein könnte.

Denn es kommt meistens, eh anders als man denkt.

Ich bin gerne bereit mich weiter mit dir auszutauschen. Aber auf jeden Fall wünsche ich dir einen Arzt der dich jetzt nicht hängen lässt.

Liebe Grüße

Ginger

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314850

… denn es gibt auch „Spontanheilungen“, die ich nicht völlig ablehne.

Hallo Ginger,

ein wenig schmunzeln musste ich schon, auch wenn Du es sicher anders gemeint hast.

Es gibt Spontanheilung, auch wenn nicht so oft wie bei einer Erkältung oder Grippe, aber es gibt sie bei jedem Krebs. Sich darauf verlassen, dass sie sicher passiert und neue medizinische Möglichkeiten ausschlagen, sollte man sicherlich nicht. Aber die Hoffnung darauf, dass es zu einer Spontanheilung kommt, kann man schon immer haben, zu mal die Chancen wesentlich höher sind wie sechs-richtige im Lotto.

siehe Herbert Kappauf: Wunder sind möglich

und Spontanheilung bei Krebs

Viele Grüße
Harald

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314851

Hallo Harald, hallo Raphaela,

nun ich hoffe es ist klar, dass ich damit meinte Spontanheilungen ja es gibt Spontanheilungen, nur ich lehne Berichte über sogenannte Wunderheiler ab, die mit obscuren Mitteln und Methoden angebliche Heilungen verzeichnen, da wäre ich vorsichtig und würde das ganze von zwei Seiten betrachten.

In diesem Sinne LG Ginger

Raphaela
Nutzer*In
pap. SD-CA, Bronchial-CA

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314852

Natürlich ist eine solche Diagnose ersteinmal total niederschmetternd, aber den Kopf in den Sand zu stecken und aufzugeben ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg um dem Krebs zu begegnen.

Hallo Ginger :) Nein, ich stecke den Kopf sicher nicht in den Sand, im Gegenteil – alle Welt wundert sich, daß ich trotz meiner Krankheit meine gute Laune nicht verloren habe und immer offen darüber rede (in Sachen Schilddrüse besteht auch einiger Aufklärungsbedarf, wie ich unter KollegInnen festgestellt habe). Außerdem habe ich die Verantwortung für zwei Schnurrlis – aufgeben käme mir allein deshalb schon nie in den Sinn :)

Wichtig ist natürlich, dass du dir Klarheit verschaffst und deinem Arzt deutlich signalisierst, dass du über den möglichen Verlauf deiner Krankheit gerne umfassend informiert werden möchtest ohne dass er Rücksichten nehmen soll.

Er hat heute angerufen und mir den Termin beim Onkologen genannt – Freitagmorgen. Er hat das „palliativ“ bestätigt – und sagen wir mal so: „Der Rest meines Lebens“ ist jetzt ein überschaubarer Zeitraum – über finanzielle Probleme während der Rente brauche ich mir eher keine Sorgen mehr zu machen…

Aber auch dann, heißt es noch lange nicht, dass das was prognostiziert wird, auch tatsächlich eintritt, denn es gibt auch „Spontanheilungen“, die ich nicht völlig ablehne.

Mein Radiologe hat selbst schon einige solcher unerklärlichen Heilungen erlebt – aber die von Dir unten erwähnten „Wunderheiler“ bräuchten mir nicht zu kommen, dafür bin ich – trotz eines gewissen Hangs zur Esoterik – zu realistisch. Ich werde mich wieder mehr auf mein Reiki besinnen und hoffe auch, daß die von einer Kollegin empfohlenen Vitalpilze in Sachen Immunsystem „ihre Arbeit machen“ – die darmregulierende Wirkung des Shiitake hat sich bei mir schon bestätigt, also schaun wir mal.

Ich denke viel macht der Wille zum Leben und die Einstellung mit der Krankheit aus.

Wie sagte ein Mediziner in meiner Reha, wenn Sie sich aufgeben, dann ist es schon schwierig gegen die Krankheit anzugehen.

Eine Kollegin meines Radiologen hat ihren (zahlreichen) Metastasen zum Ende ihrer derzeitigen Chemotherapie den Mietvertrag gekündigt – einige sind schon ausgezogen :)

Ich hab meine Kündigung schon geschrieben :8)

Klar man macht sich viele Gedanken, aber wichtig ist hier und jetzt zu leben. Und wenn du hier und jetzt eine bestimmte Wohnform vorziehst, warum solltest du jetzt schon nach etwas gucken, was noch nicht eingetroffen ist. Also lebe das, was du jetzt möchtest, nicht das was irgendwann mal nötig sein könnte.

Mir bleiben wohl schon noch ein paar Jährchen, und was da noch alles passieren kann… Ich werde genau so weitersuchen wie letzte Woche :)

Kann es sein, daß außer mir kaum jemand eine Chemo hatte? Bei der Suche habe ich zumindest nichts gefunden – außer Herrmann :( Hoffen wir mal, daß es bei mir anders ausgeht – ihr werdet es erfahren.

Raphi

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314853

Hallo Raphaela,

klar ist man erst mal niedergeschmettert, wenn der Arzt schon so pessimistisch scheint … aber wie schon meine Vorschreiber sagten, sollte man nicht so schnell die Hoffnung aufgeben, und vor allem nicht aufhören, zu kämpfen!

Ich habe deinen Beitrag mal in das Forum „wenig differenzierter Krebs“ verschoben, damit er nicht so schnell untergeht in der Flut der Beiträge zum „Standard-Krebs“ – hier findet man viele Berichte zu den „komplizierteren“ Krankengeschichten, z.B. auch die von Ginger und ihren Knochenmetastasen.

Zum Thema „Chemo“ – wichtig wäre zu wissen, WAS für eine Chemo, denn es gibt viele Dutzend verschiedene ! Und vielleicht meint dein Arzt auch gar keine „klassische Chemo“, mit Perfusionen usw, wie man sie von anderen Krebsen kennt, sondern eher eine der neuen Behandlungen mit „Angiogenesehemmern“ und „Tyrosinekinase-Inhibitoren“ usw ? Im Moment werden da eine ganze Menge neue Mittel entwickelt, mehrere werden derzeit erprobt, teilweise beim medullären SD-Krebs, teilweise beim papillären oder follikulären, das kein Jod mehr speichert …

Es handelt sich bisher meist noch um „Versuchsprotokolle“, keine Standardtherapie, aber die Ergebnisse sind oft wirklich mutmachend, mit schrumpfenden Metastasen, sinkenden Tumormarkern …

Diese Mittel werden nicht per Perfusion, sondern in Tablettenform gegeben, und die Nebenwirkungen halten sich meist relativ in Grenzen, im Vergleich zu einer klassischen Chemo …

Und bei gut lokalisierten, räumlich begrenzten Metastasen, insbesondere an Knochen, wâre eventuell auch eine Strahlentherapie in Erwägung zu ziehen, wie bei Ginger …

Es stimmt zwar, dass vermutlich keine 100%ige „Heilung“ möglich ist, kein vollständiges Verschwinden des Krebses – daher die Bezeichnung „palliativ“. Aber wenn es gelingt, das Wachstum der Zellen zu bremsen oder zu stoppen, und du dann noch 15, 20 oder 25 Jahre beschwerdefrei dein Leben geniessen kannst, dann ist das doch auch schon super, oder ?

Ich hoffe, bei deinem Termin mit dem Onkologen am Freitag kannst du wieder ein bisschen Mut schöpfen!

Ganz liebe Grüsse!

Beate

Mitglied im Forum seit 1999. Gründerin des französischen Schwester-Forums und -Vereins "Vivre sans Thyroïde" (seit 2000): www.forum-thyroide.net

Raphaela
Nutzer*In
pap. SD-CA, Bronchial-CA

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314854

Hallo Beate :)

klar ist man erst mal niedergeschmettert, wenn der Arzt schon so pessimistisch scheint … aber wie schon meine Vorschreiber sagten, sollte man nicht so schnell die Hoffnung aufgeben, und vor allem nicht aufhören, zu kämpfen!

Mein Arzt ist nicht pessimistisch, überhaupt nicht, er ist ausgesprochen kämpferisch (mein Krebs ärgert ihn *g*) und macht mir immer wieder Mut mit Geschichten aus seiner 30jährigen Erfahrung mit der Krankheit.

Zum Thema „Chemo“ – wichtig wäre zu wissen, WAS für eine Chemo, denn es gibt viele Dutzend verschiedene ! Und vielleicht meint dein Arzt auch gar keine „klassische Chemo“, mit Perfusionen usw, wie man sie von anderen Krebsen kennt, sondern eher eine der neuen Behandlungen mit „Angiogenesehemmern“ und „Tyrosinekinase-Inhibitoren“ usw ? Im Moment werden da eine ganze Menge neue Mittel entwickelt, mehrere werden derzeit erprobt, teilweise beim medullären SD-Krebs, teilweise beim papillären oder follikulären, das kein Jod mehr speichert …

Es handelt sich bisher meist noch um „Versuchsprotokolle“, keine Standardtherapie, aber die Ergebnisse sind oft wirklich mutmachend, mit schrumpfenden Metastasen, sinkenden Tumormarkern …

Diese Mittel werden nicht per Perfusion, sondern in Tablettenform gegeben, und die Nebenwirkungen halten sich meist relativ in Grenzen, im Vergleich zu einer klassischen Chemo …

Ich habe seit letzten Freitag Millionen Sachen über Chemotherapie gelesen und weiß nun sicher: Ich habe null Plan, was mich erwartet – eben wegen der Fülle der Möglichkeiten. Jetzt muß ich halt das Gespräch mit dem Onkologen abwarten.

Und bei gut lokalisierten, räumlich begrenzten Metastasen, insbesondere an Knochen, wâre eventuell auch eine Strahlentherapie in Erwägung zu ziehen, wie bei Ginger …

Meine beiden Knochenmetastasen wurden bereits bestrahlt, da geht nix mehr – aber es ist ja auch Stillstand eingetreten, sowohl was das Wachstum der Metastasen als auch was den Knochenschwund angeht. Trotzdem bekomme ich noch eine monatliche Infusion zur Knochenstärkung. An der Leber ist eine Bestrahlung nicht möglich.

Es stimmt zwar, dass vermutlich keine 100%ige „Heilung“ möglich ist, kein vollständiges Verschwinden des Krebses – daher die Bezeichnung „palliativ“. Aber wenn es gelingt, das Wachstum der Zellen zu bremsen oder zu stoppen, und du dann noch 15, 20 oder 25 Jahre beschwerdefrei dein Leben geniessen kannst, dann ist das doch auch schon super, oder ?

So denke ich mir das auch, und ich bin ein ausgesprochenes Stehaufmännchen :) Auch die Tatsache, daß ich so gut auf den Shiitake anspreche, macht mir Mut, daß auch die Stimulierung des Immunsystems funktioniert und ich meine bösen Mitbewohner so in den Griff kriege.

Ich kann nur jedem einen Besuch bei den „Vitalpilzlern“ wärmstens ans Herz legen. Ich bekam den Tip von einer Kollegin, und nach der niederschmetternden Nachricht über die neuen Metastasen an der Leber habe ich mich gleich per Mail mit den dortigen Ärzten und Heilpraktikern in Verbindung gesetzt. Keine 24 Stunden später hatte ich eine ausführliche Antwort. Ich habe mir sofort die empfohlenen Pilze bestellt und nehme sie nun seit 4 Wochen. Da ich 4 Pilze jeweils 3x täglich nehmen muß, schlägt das mit monatlich 120 Euro zu Buche – aber: Was nutzen mir 5000 Euro auf dem Konto, wenn ich tot bin?

Nein, ich erhoffe mir dadurch keine „Wunderheilung“. Aber eine Unterstützung bei meinem Kampf – und die kann ich brauchen.

Ich werde berichten, was für eine Chemo der Onkologe durchführen will – vielleicht weiß hier ja sogar jemand was darüber :)

Raphi

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314855

Hallo Raphi.

also die „Vitalpilze“ gehören zur Kategorie Alternativ-/Koplementärmedizin, deren Wirksamkeit über gute Studien (noch) nicht nachgewiesen ist.

Beworben werden diese Produkte meist mit Einzel-Erfahrungsberichten.
Und so werden ja auch die „Vitalpilze“ zum Teil beworben, auf der Internetseite, die Du oben eingefügt hast.

Das ist das was Ginger meinte

…, nur ich lehne Berichte über sogenannte Wunderheiler ab, die mit obscuren Mitteln und Methoden angebliche Heilungen verzeichnen, da wäre ich vorsichtig und würde das ganze von zwei Seiten betrachten.

Die Frage bei solchen Mitteln ist nicht nur, ob man daran glaubt und dafür viel Geld bezahlt, viel wichtiger ist die Frage, ob Neben- und Gegenwirkungen dieser Mittel auch ausreichend dokumentiert sind, damit man nicht Gefahr läuft, sich zusätzlich zu schaden.

Bei der angegeben Literatur zu den Shiitake, muss man auch ganz genau hinschauen, in was für Publikationen dies sind und was eigentlich genau untersucht wurde.
Labor- und Tierexperimente sind bei weitem nicht ausreichend.

Hier die Stellungnahme des Bundesinstitut für Risikobewertung:
Gesundheitliches Risiko von Shiitake-Pilzen vom 23.6.2004

Und hier der Link zur FAQ-Hilfe: Alternative Behandlungsmethoden?

und Qualität von Studien? Datenbanken zu medizinischen Artikeln und Studien

Viele Grüße
Harald

Raphaela
Nutzer*In
pap. SD-CA, Bronchial-CA

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314856

Hallo Harald :)

also die „Vitalpilze“ gehören zur Kategorie Alternativ-/Koplementärmedizin, deren Wirksamkeit über gute Studien (noch) nicht nachgewiesen ist.

Ich habe mich auch auf anderen Seiten über jeden „meiner“ Pilze informiert, und auch wenn ich nicht explizit nach medizinischen Studien gesucht habe, so haben mich die gefundenen Ergebnisse doch insoweit überzeugt, daß ich hinter der ganzen „Sache“ mal – zumindest überwiegend – keine Abzocke vermute.

Beworben werden diese Produkte meist mit Einzel-Erfahrungsberichten.
Und so werden ja auch die „Vitalpilze“ zum Teil beworben, auf der Internetseite, die Du oben eingefügt hast.

Die GfV ist ein Verein aus Ärzten/Heilpraktikern, der sich meines Wissens aus Spenden finanziert und Vitalpilze nicht selbst verkauft. Neben den Pilzen wurden mir auch ganzheitlich arbeitende Krebskliniken empfohlen – ich kann darin keinerlei wirtschaftliches Interesse der GfV sehen.

Die Frage bei solchen Mitteln ist nicht nur, ob man daran glaubt und dafür viel Geld bezahlt, viel wichtiger ist die Frage, ob Neben- und Gegenwirkungen dieser Mittel auch ausreichend dokumentiert sind, damit man nicht Gefahr läuft, sich zusätzlich zu schaden.

Es handelt sich hier um Nahrungsergänzungsmittel – wie Multivitamine z.B. Den einzigen Hinweis auf Nebenwirkungen, den ich gefunden habe, war der beim Shiitake – in dem Zusammenhang wird übrigens auch von der GfV auf die von Dir erwähnte Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung hingewiesen.

Ich habe eine leichte Neurodermitis – im Winter schlimmer wegen der trockenen Luft -, aber es war für mich keine Frage, daß ich einen eventuellen, sehr selten auftretenden Ausschlag in Kauf nehme: Erstens ist das das wirklich geringere Übel zu meiner Krankheit, und zweitens hätte ich den Shiitake immer noch absetzen können, wäre bei mir der Ausschlag aufgetreten – was nicht der Fall ist.

Soll jeder machen, wie er meint. Meine Kollegin – Anwältin, Mutter, mit beiden Beinen im Leben stehend – und ihre Mutter haben mit den Pilzen hervorragende Erfahrungen gemacht. Das und die Art der Beratung durch die GfV haben mir genug Vertrauen gegeben, um mich mal einer 3-Monats-Kur zu unterziehen. Und die schon eingetretene Regulierung meiner seit Jahren nicht optimalen Darmtätigkeit tut ein Übriges :)

Raphi

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314857

Die GfV ist ein Verein aus Ärzten/Heilpraktikern, der sich meines Wissens aus Spenden finanziert und Vitalpilze nicht selbst verkauft. Neben den Pilzen wurden mir auch ganzheitlich arbeitende Krebskliniken empfohlen – ich kann darin keinerlei wirtschaftliches Interesse der GfV sehen.

Dazu müsste man genauer einsehen können, woher die Spenden kommen.
Die wirtschaftlichen Interessen liegen bei den Verkäufern der Pilze und den empfohlenen „ganzheiltichen“ Krebskliniken. Das ist selbstverständlich und kein Vorwurf.
Nur die mangelnde Transparenz ist der Vorwurf.

Viele Grüße
Harald

tina50
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante mit Ausbreitung in SD-Gewebe, seit 08/08 chron. Ohrspeicheldrüsenen

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314858

hallo raphi,
ich habe deine beiträge gelesen und auch schon früher einmal gesehen, dass du auch aus dem saarland kommst. ich hatte seinerzeit deinen bericht über die RJT in der Klinik Winterberg gelesen. wollte nur einfach mal „guten Tag“ sagen. ich bin beim gleichen arzt in behandlung wie du und kann nur sagen, dass du dort – wie du ja selbst bestimmt auch weißt – in den allerbesten händen bist. wie du schreibst ist er erstens „ein ganz lieber“ und zweitens ein absolut hochqualifizierten arzt mit vielen jahren erfahrung, der ganz sicher weiß was er tut und sicherlich auch ALLES fürdich tut was er kann.
ich drücke dir auf jeden fall ganz ganz fest die daumen, dass alles gut wird. wie ich zwischen den zeilen lese bist du ein positiv denkender mensch, was ganz besonders wichtig ist.
wir waren fast zeitgleich in der klinik letztes jahr und ich bin wieder im april 08 zur nachsorge da, wenn ich meine“ anderen baustellen“ abgearbeitet habe. manchmal könnte man meinen…..wenn es mal anfängt hört es nicht mehr auf….! alles liebe wünscht dir
martina

Raphaela
Nutzer*In
pap. SD-CA, Bronchial-CA

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314859

Die GfV ist ein Verein aus Ärzten/Heilpraktikern, der sich meines Wissens aus Spenden finanziert und Vitalpilze nicht selbst verkauft. Neben den Pilzen wurden mir auch ganzheitlich arbeitende Krebskliniken empfohlen – ich kann darin keinerlei wirtschaftliches Interesse der GfV sehen.

Dazu müsste man genauer einsehen können, woher die Spenden kommen.
Die wirtschaftlichen Interessen liegen bei den Verkäufern der Pilze und den empfohlenen „ganzheiltichen“ Krebskliniken. Das ist selbstverständlich und kein Vorwurf.
Nur die mangelnde Transparenz ist der Vorwurf.

Transparenz in bezug auf den Ursprung der Spenden? Dazu kann ich leider nichts sagen – ebensowenig wie über den Ursprung Eurer Spenden. Trotzdem vertraue ich Euch.

Eine gewisse Skepsis ist ja sicherlich angebracht, sobald es um (zu) viel Geld geht. Aber gleich alles, was was kostet, verdächtig anzusehen, und ebenso jeden, der sich dafür einsetzt – das halte ich für ungesund, im wahren Sinne. Ich habe zur GfV nun doch ein bißchen mehr im Internet gestöbert, und mir gefällt, was ich da sehe. Ob die Pilze bei mir etwas bewirken, wird sich zeigen – im Gegensatz zu Dir habe ich die Krankheit leider nicht überwunden und werde das wohl auch nicht schaffen. Deshalb bin ich für jede Unterstützung, die ich meinem Körper zukommen lassen kann, dankbar – auch wenn es mich pro Pilz und Tag einen Euro kostet.

Ich mag ein ausgesprochen gutgläubiger Mensch sein, aber damit bin ich in nahezu 50 Jahren ganz überwiegend gut gefahren – und so wird das auch bleiben, da bin ich sicher :)

Hallo Tina :)

hallo raphi,
ich habe deine beiträge gelesen und auch schon früher einmal gesehen, dass du auch aus dem saarland kommst. ich hatte seinerzeit deinen bericht über die RJT in der Klinik Winterberg gelesen. wollte nur einfach mal „guten Tag“ sagen. ich bin beim gleichen arzt in behandlung wie du und kann nur sagen, dass du dort – wie du ja selbst bestimmt auch weißt – in den allerbesten händen bist. wie du schreibst ist er erstens „ein ganz lieber“ und zweitens ein absolut hochqualifizierten arzt mit vielen jahren erfahrung, der ganz sicher weiß was er tut und sicherlich auch ALLES fürdich tut was er kann.

Wie wäre es, wenn wir einen Fanclub gründen? Ließen sich sicher noch viele Mitglieder finden – einschließlich einigen aus dem Krankenhaus-Personal :D

ich drücke dir auf jeden fall ganz ganz fest die daumen, dass alles gut wird. wie ich zwischen den zeilen lese bist du ein positiv denkender mensch, was ganz besonders wichtig ist.

Und ein Stehaufmännchen dazu – bzw. -frauchen 😉

wir waren fast zeitgleich in der klinik letztes jahr und ich bin wieder im april 08 zur nachsorge da, wenn ich meine“ anderen baustellen“ abgearbeitet habe. manchmal könnte man meinen…..wenn es mal anfängt hört es nicht mehr auf….! alles liebe wünscht dir

Das sagst Du einer „Dauer-Baustelle“… Ich war letztes Jahr am 26.+27. Juli fürs rhTSH dort, und da gehe ich immer auf die Station hallo sagen – ab dem 28. war ich dann „eingesperrt“. Aber wegen der Sache mit dem Schlüsselbein bin ich da schon vorher des öfteren rumgelaufen – kann durchaus sein, daß wir uns sogar über den Weg gelaufen sind.

Ich muß auch Ende April/Anfang Mai wieder hin. Die „Stationschefin“ hat hier ja auch schon gelesen und kennt mich als Raphaela – sie kann Dir mich ja zeigen, falls ich grad zur gleichen Zeit wie Du da bin :)

Raphi

tina50
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante mit Ausbreitung in SD-Gewebe, seit 08/08 chron. Ohrspeicheldrüsenen

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314860

hallo raphi,
könnt schon sein dass wir uns gesehen haben….ist schon verrückt irgendwie……ich geh auch regelmässig „hallo“ sagen wenn ich dort bin. habe beruflich oft in der klinik und umgebung zu tun. es herrscht dort eine ganz „besondere athmosphäre“, die die patienten sicherlich sehr zu schätzen wissen und wie du sagst….wir könnten bestimmt einen fanclub gründen….. nennen wir uns „dr. wilhelm-fans“…..
würde mich freuen wenn wir in kontakt bleiben. ich lese auch regelmässig im forum und habe schon sehr viel davon profitiert.
liebe grüsse – aus der nähe – sendet martina

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314861

….
Transparenz in bezug auf den Ursprung der Spenden? Dazu kann ich leider nichts sagen – ebensowenig wie über den Ursprung Eurer Spenden. Trotzdem vertraue ich Euch.

Hallo Raphi,

schau mal hier: Verein Haushalt
und unsere Selbstverpflichtungserklärungen auf unserer Vereins-Seite:

– unterstützt die Leitsätze (PDF)Leitsätze zur Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen der Bundesarbeitsgemeinschaft BAG SELBSTHILFEBAG SELBSTHILFE – für die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen im Gesundheitswesen insbesondere mit Unternehmen der pharmazeutischen Industrie.

Ich will Dir ja die Pilze nicht ausreden, sondern nur einen kleinen kritischen Blick ermöglichen.
Wenn Du das Gefühl hast es geht Dir damit besser, warum nicht …
die bekannten Nebenwirkungen sind ja in dem Beitrag vom Bundesinstitut für Risikobewertung aufgelistet, so dass Du entsprechend dann reagieren kannst. Ob es weitere Nebenwirkungen bzw. Gegenanzeigen bei der Behandlung des Schilddrüsenkrebs gibt, ist sicherlich noch nie untersucht worden.
Allerdings solltest Du immer auch die Ärzte darüber informieren, einfach schon aus dem Grund, dass sie darüber dann bescheid wissen.

Viele Grüße
Harald

Raphaela
Nutzer*In
pap. SD-CA, Bronchial-CA

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314862

Allerdings solltest Du immer auch die Ärzte darüber informieren, einfach schon aus dem Grund, dass sie darüber dann bescheid wissen.

Radiologe und Onkologe tun das als Humbug ab, denke ich – der Onkologe ganz sicher nach Aussage einer seiner Helferinnen heute ;) Mein Hausarzt dagegen ist Facharzt für Homöopathie und sehr an Naturheilverfahren interessiert – der will sich das am WE von zu Hause mal ansehen.

So, in Sachen Chemo gibbet Entwarnung: Der Onkologe hält sie für unangemessen angesichts meines Gesamtzustandes. Blutbild – irgendwas, das schnell geht, wurde direkt bestimmt – war absolut okay, mein Allgemeinbefinden ist absolut okay, und das, was er beim Schallen an der Leber gesehen hat (mit Lupe), rechtfertigt keine Chemotherapie.

Geplant ist jetzt eine weitere RJT mit Isotreninoin, da das anscheinend beim zweitem Mal besser „greift“ – davon hatte mir der Radiologe auch bereits erzählt. Genaues weiß ich noch nicht – es werden noch paar Blutwerte abgewartet, dann meldet sich der Radiologe bei mir zwecks „Schlachtplan“.

An der Unheilbarkeit ändert das alles wohl nix, aber trotzdem erleichtert es mich – und so wünsche ich allen hier ein möglichst schönes Wochenende :)

Raphi

Antwort auf: Mein Optimismus geht dahin…

| Beitrags-ID: 314863

Hallo Raphi,

auch wenn die Fachärzte dies als Humbug abtun, würde ich sie doch einfach darüber informieren, weil manchmal gibt es doch ganz eigene Wechselwirkungen, die die Ärzte nur mitbekommen, wenn sie informiert werden.

Bei Deinem Hausarzt bist Du ja wahrscheinlich die einzige Schilddrüsenkrebspatientin, der kann da ja überhaupt keine Erfahrungen sammeln.

Schau Dir mal, den Beitrag: Studie: Grüner Tee behindert bestimmte Chemotherapien an, da sind die Fachärzte auch nur darauf gekommen, als ihnen Patienten berichteten, es würden ihnen mit Grünem Tee besser gehen. Darauf habe sie dies genauer untersucht, und kamen zu einem ganz anderen für alle überraschenden Ergebnis.

Wobei wenn ich es ja richtig sehe, bei Dir derzeit ja keine Therapie ansteht.

Viele Grüße
Harald

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Drucker.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 5 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.736 veröffentlichte Beiträge
28.824 veröffentlichte Themen
7.243 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick