Bin geschockt und brauche Hilfe
- Dieses Thema hat 8 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 07.06.2004 - 20:59 von Anonymous.
Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo an alle,
nachdem ich jetzt zwar unter Vivi registriert bin klappt es nicht meine Nachricht an alle zu senden, da ich noch niemanden von Euch kenne. Ich hoffe es klappt jetzt im Forum: Ich wäre froh vielleicht etwas Unterstützung bei Euch zu finden! Ich bin 29 Jahre alt und habe mir vor gut einer Woche einen Knoten am Hals entfernen lassen, der schon seit sieben Jahren beannt war und leicht größer geworden ist (zuletzt 3 cm). die Ärzte taten den Knoten immer als gut verschielichen Lymphknoten ab – die Blutwerte waren ok und ich habe mich auf das Urteil der Ärzte verlassen – was wohl der Fehler meines Lebens war. am Mittwoch bekam ich jetzt die Diagnose: gut 3 cm großes, gut differenziertes papilläres Schilddrüsenkarzinom (G!) mit überwiegend follikulärem Wachstumsmuster, kleinherdigem Nachweis von Gefäßeinbrüchen sowie Infiltration der bindegewebigen Kapsel. kein Nachweis eines Kapseldurchbruchs oder Vorwachsen des Tumors auf die Präparatoberfläche erkennbar. die Ärzte sind sich noch nicht einig, ob es sich um eine Lymphknotenmetastase oder um den primärtumor selbst handelt. die Untersuchungen laufen noch. Ich bin total geschockt und wie vor dem Kopf gestossen. Da der Knoten schon seit sieben Jahren bekannt war habe ich totale Angst vielleicht schon total verkrebst zu sein. Auf dem am donnerstag 13.Mai gemachten sinzigramm war ein ca. 1 cm großer Knoten in der Schilddrüse zu sehen, der allerdings auch seit sieben Jahren bekannt war und sich seither nicht verändert hat. Außerdem hat sich unterhalb der Schilddrüse in Schlüsselbeinhöhe ebenfalls Jod auf dem Sinzigramm gezeigt, was für eine Metastase oder überschüssiges Schilddrüsengewebe sprechen könnte. am kommenden Dienstag wird nochmal ein Ganzkörpersinzigramm gemacht und ich habe große Angst vor dem Ergebnis. Ich sehe mich schon total voller Metastasen und habe wirklich sehr große angst!!! Ich brauche unbedingt Unterstützung: Wie schlimm sind Metastasen beim SD-Karzinom? Tut eine Entfernung der Halslymphknoten sehr weh? wie schlimm ist die Radio-Jod-Therapie? Wer kennt eine Selbsthilfegruppe/priv. Ansprechpartner im Raum Würzburg? Meine Blutwerte waren im April ok – außer FT3 liegt bei 31 – was hat das zu bedeuten? Ich bin für jegliche Hilfe sehr sehr dankbar!! Es wäre schön wenn mir jemand – möglichst bald – eigene Erfahrungen schreiben bzw. Rat geben könnte, da ich am kommenden Dienstag wieder in die Klinik muss!
Eure Vivi
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo Vivi,
auch wenn du verständlicherweise geschockt bist – „gut differenziert“, da kannst du fürs erste schon einmal wirklich beruhigt sein. Das heißt nämlich, dass dein Schilddrüsenkrebs gut mit einer oder auch mehreren Radiojodtherapien behandelbar ist. Auch das er nicht kapselüberschreitend war, ist etwas, das dich beruhigen sollte. Schilddrüsenkrebs wächst sehr langsam, breitet sich auch nur sehr langsam aus – insofern ist es eher die Ausnahme, dass er bereits nach nur 2 oder 3 Jahren entdeckt wird und du bist da sicher kein Exot mit deinen 7 Jahren. (Mir selbst wurde nur gesagt „jahrelang“, als ich danach gefragt hab, wie lang der schon gewachsen sein muss bei mir). Aber selbst wenn du Metastasen in der Lunge hättest – es gibt auch hier im Forum genug Beispiele, die diese Metastasen ganz weg bekommen haben mit RJTs.
Die Nebenwirkungen der RJT sind normalerweise nicht besonders, du musst unbedingt darauf achten, dass du besonders viel lutscht, weil deine Speicheldrüsen sonst dauerhaft geschädigt werden könnten, und das ist dann ziemlich unangenehm. Anderes tritt in der Regel erst dann auf, wenn sich nach RJTs mit besonders hohen Dosen oder nach besonders vielen RJTs die Strahlung „aufsummiert“ – im Bereich von einigen wenigen RJTs ist das aber nicht zu erwarten. Du wirst auch noch Kinder bekommen können, solltest das aber für die nächste Zeit nicht planen, weil du eine RJT selbst nicht machen kannst, wenn du schwanger bist, und es durchaus sein kann, dass du am Anfang innerhalb eines Jahres mehr als eine RJT brauchst. Also ein halbes Jahr bis ein Jahr Pause wäre schon gut.
Bin leider momentan in der Unterfunktion (ja darauf solltest du dich einstellen, vor der RJT wochenlang Hormone absetzen und so wenig Jod wie möglich – weder in der Ernährung, noch bei einem allfälligen CTs, noch in Augentropfen etc. – und da fühlst du dich zunehmend schlapper und mieser, aber da muss man halt durch – und das Schreiben hier ist schon etwas anstrengend für mich, kann auch sein, dass ich Fehler mach – wenn dir was inhaltlich seltsam vorkommt, frag ruhig nach, wird dir dann schon irgendwer erklären von uns.
Und lies die FAQ rauf und runter, das kann ich immer nur jedem empfehlen, neben den netten Ratschlägen der andern TeilnehmerInnen hier, hat mir das damals ungemein viel von der Angst genommen.
Liebe Grüße,
Elis (mit Schilddrüsenkrebs und 2 von 3 Lymphknoten rechts befallen, wurde 2 x operiert, das muss aber gar nicht immer notwendig sein, weh tats gar nicht, außer unmittelbar nach der Op für 1-2 Tage, und nach der 2. Op war mir nach dem Aufwachen aus der Narkose recht übel)
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo Vivi
Dein Schock ist normal und jeder von uns hat ihn erlebt. Auch der Frust über die Situation ist für mich mehr als verständlich.
Aber du brauchst echt keine Angst zu haben. Wir die hier über längere Zeit posten haben meist irgend ein Problem, dass uns veranlasst, uns länger mit dem Thema auseinander zu setzen. Daneben gibt es aber ganz viele Leute, die überhaupt keine Probleme hatten und haben – rein zur OP, ein bisschen Wundschmerz (nix arges) etwas rauf und runter mit den Hormondosierungen und dann lockere 2 RJT und das wars dann. Heute haben sie ihre Routineuntersuchungen und wissen meist schon gar nicht mehr so genau, was denn in der Zeit so abgelaufen ist.
Kurz nach der Eröffnung der Diagnose pap. SD-Krebs (mir wurde ein vergrösserter Halslymphknoten entfernt, in welchem sich bereits Metastasen befanden) habe ich im Scheidenbereich einen Knoten entdeckt – der ist mir ganz schön eingefahren – ich hatte gedacht, Mensch jetzt ist das schon bis hierher fortgeschritten – und – mein Besuch beim Frauenarzt 2 Tage später ergab, dass es „bloss“ eine Bartholini-zyste ist. Was ganz normales, was jede Frau mal haben kann (bloss der Zeipunkt war schlecht 😉 ) – dass ist eine Drüse, die verstopfen kann.
Was jetzt ganz wichtig ist, dass du positiv denkst und daran glaubst, dass du wieder gesund wirst. Das ist ganz wichtig.
..übrignes – die OP fand ich ganz längweilig – ich hab sie verschlafen 😉 Ehrlich, mir haben sie 13 Lymphknoten entfernt das erforderte ein bisschen Rücksichtnahme, damit alles schön zusammenwachsen kann, aber geschmerzt hat mich das nicht.
So jetzt hoff ich, ich konnte dich etwas beruhigen.
Ich wünsch dir von Herzen alles gute und rasche Genesung.
Liebe Grüsse
Baba
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo Vivi,
du brauchst wirklich nicht so viel Angst haben. Du hast ein pT!? Ich nehme an, du meinst ein pT1.
Das ist nicht schlimm: ich hatte vor zwölf Jahren ein pT4, kapselüberschreitend. Nach OP und RJT sowie alle zwei Jahre RJDs, ist nie wieder etwas aufgetaucht.
Warte ruhig ab. aber bleib am Ball!
Liebe Grüße
Ute
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo Vivi,
daß Dich das umgehauen hat, kann hier wohl jeder gut nachvollziehen! 😯
Meine Vorschreiber haben bereits viele beruhigende Argumente gebracht, so daß ich mich darauf beschränke, Dir viel Kraft zu wünschen.
Viele Grüße
Bianca
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo Ihr alle,
nachdem ich den ersten Schock jetzt erstmal überwunden habe möchte ich mich ganz herzlich bei allen für Euere Hilfe bedanken. Ich bin zur Zeit täglich auf dieser Internet-Seite und bin sehr dankbar über die vielen Artikel, Tips und Hilfestellungen, die man hier erhält. Also nochmal einen großen Dank an alle
Grüße Vivi
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Liebe Vivi
ich finds gut dass du dich informierst. Das hab ich vor einem guten Jahr auch ausgiebig gemacht. Bitte schau zu, dass du dich damit nicht überforderst. Es gibt so viel zu lesen, da kann frau dann plötzlich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen 😉
Alles Gute
Baba
Antwort auf: Bin geschockt und brauche Hilfe
Hallo
ich bin auch aus Franken. Vor 7 Jahren, ich war genauso alt wie Du, hatte ich das gleiche Ergebnis wie Du.
Nachdem mir die Halbe Schilddrüse entfernt wurde ( Zufallsbefund /0,4cm), mußte ich mir noch die andere Hälfte entfernen lassen. (Würde ich heute auch nicht mehr machen)
Sonst hatte ich nichts unternommen auch kein RJT.
Ich habe auch lange im Ausland gelebt und mir nicht so viele Gedanken gemacht, lasse mich alle 1/2 Jahre bis alle Jahre untersuchen. Ich bin heute das erste mal in diesem Forum. Es ist für mich auch mal interessant und gut zu wissen das es noch mehr Menschen mit diesem Problem gibt, da ich seit 7 Jahren alleine mit meinem Problem klar kommen musste (außer das was die die Ärzte immer erzählen ….). Ich denke auch nicht so oft daran, nur jetzt wenn ich diese ganzen Berichte so lese bekomme ich schon wieder ein wenig Angst……gerade weil ich im Hals viele Lymphknoten habe….
Ansonsten ist mir oft schwindelig und ich schiebe das natürlich auf die fehlenende Schilddrüse…..ist aber nicht so, sagen die Ärzte zumindest.
Vielleicht stelle ich auch mal Fragen an jemanden mit Erfahrung….
Jedenfalls lohnt es sich nicht sich Gedanken zu machen, man kann es eh nicht mehr ändern und beeinflussen……
wird schon alles gut.
Wenn Du sonst noch Fragen hast kannst Du Dich gerne an mich wenden,
da ich nur Gast bin, weiss ich allerdings nicht wie das funktioniert.
Liebe Grüße Lu
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