Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht – war das Postulat des Neoliberalismus. „So etwas wie Gesellschaft gibt es nicht“, damit begründete die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher ihre Politik des Sozialabbaus. Heute ist Alternativlosigkeit das letzte, was vom neoliberalen Versprechen geblieben
ist. Werden öffentliche Güter privatisiert, soziale Rechte „eingespart“ und Schutz-,
gar Gleichheitsansprüche abgewiesen, soll das „Zwang“ des globalen Marktes
sein, dem sich niemand entziehen könne.
In Sachen der Gesundheit wird solche Ausweglosigkeit zur Frage von Leben und
Tod. Deshalb will die internationale Konferenz „global, gerecht, gesund“ den neoliberalen Sachzwang gerade hier auflösen. Wenn wir dem globalen Zwang der Märkte individuell, lokal und national nur begrenzt entkommen können, dann muss die Verteidigung solidarischer sozialer Absicherung, der Ausbau des sozialen Eigentums und die Entwicklung solidarischer Alternativen auch in ihren globalen Zusammenhängen diskutiert und realisiert werden.
Zum ersten Mal versucht eine Konferenz nicht nur diese Zusammenhänge sicht-
bar zu machen, sondern beispielhafte Alternativen aus unterschiedlichen Regio-
nen und Kontexten zusammenzutragen. Ideen, wie Gesundheit als öffentliches
Gut global gestaltet werden kann, werden genauso diskutiert wie lokale Initiativen,
die mögliche solidarische Alternativen bereits vorweg nehmen. Deshalb beteiligen
sich an dieser Konferenz Gesundheitsaktivisten, Expertinnen und Sachverstän-
dige aus Deutschland wie aus anderen Regionen. Darunter: Zimbabwe, Indien,
Brasilien, den USA. Debattiert wird in Plenen, Foren und ca. 20 verschiedenen
Arbeitsgruppen. Auch Ihr Wissen ist gefragt!