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Hilfebedarf von Bettlägrigen: trostlos

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Hilfebedarf von Bettlägrigen: trostlos

| Beitrags-ID: 247641

Hallo zusammen,

für eine Freundin informiere ich mich derzeit zum Thema Pflegestufen. Der Fragenkatalog und die Zeitvorgaben sind ja schon ein rechtes Gruselkabinett. Aber ein Satz läßt mir keine Ruhe mehr:

http://www.mdk.de/media/pdf/BRi_Pflege_090608.pdf

Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes zur Begutachtung von Pflegebedürftigkeit nach dem XI. Buch des Sozialgesetzbuches
Abschnitt
D 4.3 Mobilität

S. 70

Ein Hilfebedarf kann nicht berücksichtigt werden, wenn der Antragsteller im Bett liegt, aber wach ist und die Pflegeperson auf Rufen, Weinen oder Jammern ans Bett tritt, um den Antragsteller zu beruhigen, und sie so lange bei ihm bleibt, bis er wieder eingeschlafen ist.

Am liebsten würde ich mal versuchen, damit an ein Fernsehmagazin heranzutreten. Zusammen mit der Tatsache, dass der Mindestlohn für Müllwerker höher ist, als der für Altenpflegekräfte, ist das eigentlich etwas, was man nicht guten Gewissens weiter so laufen lassen kann. Oder was meint ihr?

fragt
Frauke

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Hilfebedarf von Bettlägrigen: trostlos

| Beitrags-ID: 333629

Hallo Frauke,

erstmal vielen Dank für den Link, der sehr informativ ist. ich werde mich wohl oder übel demnächst für meine Tante damit beschäftigen müssen.

Solange die Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden können, mag es ja zumindest für den Pflegebedürftigen noch angehen. Die Situation in den Alten- und Pflegeheimen ist in meinen Augen noch ein viel größerer Skandal. Die Fachkräfte sind nicht nur unterbezahlt, sondern völlig überlastet. Patienten werden im Accord gewaschen, gewickelt und angezogen. Weil Pflegekräfte rar sind, werden Hilfskräfte, wie Zivi´s, Praktikanten, z. T. auch unausgebildete 1,50€-Empfänger (wirklich!!!) voll in die Pflege integriert. Auch wenn sich die Pflegekräfte noch so Mühe geben, es bleibt kaum Zeit, sich mit den Pflegebedürftigen ein wenig liebevoller, ruhiger zu befassen, sie mit Menschenwürdigkeit zu behandeln.

Sicher gibt es auch Ausnahmen, aber die Einblicke, die ich z. Zt. durch meinen Mann bekomme, der im Moment eine Ausbildung in Richtung Altenpflege macht, sind einfach erschreckend. Um keinen Preis möchte ich im Alter da landen… 😯

Das Problem ist wie immer das Geld… Die Altenheime schießen ja gerade in unserer überalterten Gegend wie Pilze aus dem Boden, es werden zwar immer mehr alte Leute, aber wer soll in Zukunft die Pflege finanzieren? Ich denke mal, da werden die Probleme in den nächsten Jahren eher größer als kleiner werden… Insofern haben Vorgaben wie in Deinem Zitat durchaus einen Sinn, wenn auch einen wirklich erschreckenden… 😥

Viele Grüße
alessi

Antwort auf: Hilfebedarf von Bettlägrigen: trostlos

| Beitrags-ID: 333630

Moin moin,

ja, es ist wirklich traurig, dass psycho-soziale Betreuung (das „mit dem Patienten reden“) nicht im Leistungskatalog steht. Dabei ist das doch genauso wichtig, wie die Pflege selbst.

Manchmal kriege ich einen dicken Hals, wenn ich sehe, was alles eingeschränkt und reglementiert ist und ich als ehrenamtlicher Sozialrichter Urteile mitsprechen muss, obwohl sie mir gänzlich gegen den Strich gehen.

Wie alessi schon schrieb, es hängt alles am Geld….

Viele Grüße
Tuvok

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