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Arztbesuch

Barbara64
Nutzer*In
links ohne SD

Arztbesuch

| Beitrags-ID: 248540

Hallo ihr Lieben,

was ich jetzt einfach mal los werden möchte, betrifft nicht unbedingt meine Schilddrüsen OP ( oder entfernt vielleicht doch??)

Mir ist durchaus bewußt, dass die sog. “ Götter“ in Weiß helfen und heilen können und ihr Studium auch mit diesem Ziel absolviert haben.
Ich bin sehr glücklich, eine Hausärztin gefunden zu haben, die sich Zeit nimmt und den Eindruck vermittelt, auch wirklich helfen zu wollen.
Leider hab ich diesen Eindruck nicht mehr von allen Ärzten.
Mir ist durchaus bewußt, dass durch unser Gesundheitssystem den Ärzten bestimmt oftmals das Leben schwer gemacht wird- das einfach nicht mehr so viel Zeit für ein einzelnen Patienten da ist, das die Kassenleistungen nicht mehr das sind, was sie einmal waren.
Klar, dass überall „gerechnet“ werden muss- aber das ist nicht nur bei den Ärzten so!
Im letzten Jahr habe ich leider sehr viele Ärzte kennen gelernt und ich bin oftmals geschockt, wie man als Patient behandelt wird. Wartezeiten nimmt ja noch gern in Kauf- aber wenn einem schon an der Anmeldung sämtliche „Vorsorgeangebote“ ( die keine Kassenleistung mehr sind) von der Helferin angepriesen werden, noch bevor man überhaupt einen Fuß in das Sprechzimmer gesetzt hat- bevor der Arzt überhaupt weiß, warum man hier ist, dann hat das für mich schon einen leichten Beigeschmack.
Von einem Facharzt, den ich weg. meiner Migräneanfälle aufgesucht hatte, wurde mir, ohne mich zu untersuchen angeraten, meinen Job aufzugeben, man lebe nur einmal, und Rente, würde ICH eh nicht mehr bekommen. Und wenn ich nicht mal 18 Wochenstunden verkraften würde, dann hätte es eh keinen Sinn. Hmmmm.. hallo- ich hatte die Migräne aber auch zu Hause- hatte doch nix mit meiner Arbeit zu tun!!
Der nächste „Experte“ meint bestimmen zu können, ob ich nun Schmerzen zu haben hätte oder nicht- Aussage: “ Ihnen glaube ich gar nichts mehr!“ – ich dachte, ich wäre vor Gericht, nicht beim Arzt! Ich gehe ja zum Arzt um eben wieder schmerzfrei zu werden, und wieder am Arbeitsleben teilhaben zu können!!! Ich habe einen Beruf der mir sehr viel Spaß macht, bei dem ich aber auch sehr viel Verantwortung für kleine Menschen habe. Und das ist im Schmerzzustand schwer möglich.Und bei uns ist es eben so, dass derjenige der DA ist auch 100% geben muss ( oder manchmal auch mehr!!)

Ich bin im Moment wirklich sehr verärgert- und bekommen nun schon wieder ein flaues Gefühl, wenn ich an meine OP denke- was , wenn mir die Ärzte dort auch meine Schmerzen nicht abnehmen?? Was, wenn ich wieder nur Schmerzen ertragen muss.
Ein Jammer!

LG
Barbara

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Arztbesuch

| Beitrags-ID: 338603

Hallo Barbara,

ich bin überzeugt, daß es sich mit Ärzten nicht ein Fünkchen besser verhält als mit allen anderen Berufsgruppen. Ebenso wie es gute und schlechte Ärzte gibt, gibt es gute und schlechte Lehrer, Klempner, Busfahrer und Physiotherapeuten.
Auch die zahlenmäßige Relation wird sich hier nicht viel unterscheiden, denke ich.

Die allermeisten aber werden irgendwo dazwischen agieren, so wie auch ich in meinem Beruf.
(Da hat mir persönlich immer der Ausspruch von Jürgen Kuczynskis Vater gut gefallen. Der hoffte von sich, er sei „ein erstklassiger drittklassiger Wissenschaftler“ und sowas ist mir sympathisch 😉 )

Manche medizinischen Felder sind allerdings anerkanntermaßen besonders schlecht bestellt. Dazu gehört auch der Umgang mit Schmerzen und hier insbesondere chronische Schmerzen. Da ist Deutschland in mancher Beziehung „Entwicklungsland“ und nicht selten vergehen viele Jahre, ehe ein Schmerzpatient eine adäquate (und wirksame!) Behandlung findet.

Deswegen glaube ich Dir aufs Wort, was Du da erlebt hast und glaube auch, daß dies kein Einzelfall ist.

Trotzdem setze ich hier mal meine insgeamt positiven Erfahrungen dagegen und singe ausdrücklich mal ein Loblied. Ich glaube, manches ist auch eine Frage dessen, was man erwartet.

[Nachfolgenden Text hatte ich vor einiger Zeit schon mal im ht/mb-Forum zu stehen, da es mein eigener ist, darf ich wohl mit „copy and paste“ hantieren]:

Von Ärzten erwarte ich konkrete Hilfe, die ich zumeist auch erhalten habe.
– Ohne den erstklassigen SD-Chirurgen, der mich operiert hat – wer weiß …
– Ohne die sehr gute Nuklearmedizinerin, die mir zuvor die Op dringendst ans Herz gelegt hatte, wer weiß …
– Ohne den HNO, der mir zwar was vorbarmte, wie gut es die Mediziner in Frankreich hätten, mir aber dennoch das Aufsuchen eines Radiologen bzw. Nuks dringend empfohlen hatte, wer weiß …
– Ohne meine Hausarztgemeinschaftspraxis, von wo ich nacheinander zum Internisten, zum HNO, zum Nuk. geschickt worden bin, wer weiß…

Und dann war da noch die Anästhesie, 2x habe ich schon eine Vollnarkose erhalten – beide Male eine geradezu faszinierende Erfahrung für mich.

Selbst etwas vergleichsweise Simples, wie die erste Begegnung mit meinem alten Hausarzt: da hatte ich ein Furunkel an delikater Stelle und wir wollten am selben Tag nachmittags in den Urlaub…

Freilich, da war auch noch ein eingebildeter Internist, welcher falsch und schlampig diagnostizierte – aber das war einer von so vielen, mit denen ich zufrieden gewesen bin.

Manche waren mir weniger sympathisch, z.B. der oben erwähnte HNO.
Mancher war mir ein wenig suspekt, z.B. ein Neurologe, welcher mir unbedingt und bei der allerersten Begegnung erzählen mußte, was er in seinen Abituraufsatz in den 50er Jahren hineingeschrieben hat (da war ich noch gar nicht auf der Welt )

Aber ich wollte keinen von denen heiraten, ich wollte Hilfe. Und die habe ich bekommen. Sogar von dem suspekten Neurologen.

Und nicht nur beim SD-Krebs, sondern ebenso beim Furunkel.
Und von meiner Frauenärztin ebenso wie von meiner Zahnärztin. Auch mit meiner Augenärztin bin ich zufrieden.
Bei der Hautärztin habe ich 2x gewechselt, ehe ich eine mir zusagende fand, ja und ? Das eine Mal lag es sogar an einem persönlichen Vorurteil von mir. Die Dame hatte so eine graue Haut, womit halt manche Frauen gestraft sind …

Ich bin übrigens Kassenpatientin.

Ich hatte nur selten den Eindruck, daß sich meine Ärzte nicht auskennen oder nicht fortbilden.
Die meisten geben auch zu, daß man als Patient von seiner eigenen Krankheit sehr, sehr viel verstehen kann.
Ich aber bilde mir nicht ein, daß ich außer in Sachen SD-Krebs – da habe ich wohl wirklich versucht, soviel wie möglich zu lernen, was halt ein Laie(!) so vermag – von anderen medizinischen Dingen viel verstehe.

Das tue ich nicht, das brauche ich in der Regel auch nicht und ehrlich gesagt:
Vor dem Krebs habe ich mich und ohne den Krebs hätte ich mich auch weiter null für Medizinisches interessiert.TEXTENDE

Dir, Barbara, wünsche ich ähnlich positive Erfahrungen.
LG von Alba

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