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Abfindung für Tetanie nach falscher Medikation

Emilie

Abfindung für Tetanie nach falscher Medikation

| Beitrags-ID: 249476

Hallo,

ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet. Bin privat und beruflich sehr im Stress.
Wollte nur mal kurz berichten, dass ich, aufgrund der erlittenen Tetanie und der falschen Medikation, eine Abfindung vom Krankenhaus bekommen habe.
Für Folgeschäden kommen sie nicht auf, da die nicht mehr funktionierenden Nebenschilddrüsen als „Schicksal“ zu betrachten wären. Das wäre das Risiko der OP. Naja, wenn ich mir überlege, dass der Chefarzt mir nach der OP sagte, dass die NS garantiert wieder anspringen, dann frage ich mich, wie er dann auf den Begriff „Schicksal“ kommt.
Also, an alle, man bekommt nicht viel, aber es lohnt sich. Schon allein, damit sich die Ärzte mal über ihre Arbeitsweise mal mehr Gedanken machen.

Viele Grüße
Bernadette

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Abfindung für Tetanie nach falscher Medikation

| Beitrags-ID: 343182

Hallo Bernadette,

vielen Dank für deine Nachricht! Das ist ja eine interessante Entwicklung, über die ich gerne etwas mehr wüßte. Ähnliche Fälle kommen nähmlich bei Patienten mit Hypopara öfter vor. Da ich neben den Anfrage hier auch viele Anrufe (als InSeNSU-Leiterin) bekomme, würde ich mich freuen, wenn du hier (oder per Mail an mich) etwas genauer schildern könntest, wie das juristisch abgelaufen ist. Vielleicht kann man so noch mehr Betroffenen zu einer Abfindung verhelfen.

(Ich stell unsere Beiträge dann auch mal in das entsprechende Unterforum Recht etc.)

Viele Grüße
Frauke

Emilie

Antwort auf: Abfindung für Tetanie nach falscher Medikation

| Beitrags-ID: 343183

Hallo Frauke,

ich habe bzgl. erlittener Tetanie, falscher Medikation und unerlaubter Entfernung eines Organs eine Anwältin genommen.
Es ging nur ein Schreiben raus an die Klinik. Der Chefarzt war so fair sofort Defizite bzgl. Tetanie und falscher Medikation einzuräumen (wobei er auch nicht anders gekonnt hätte, denn meine Beschreibung deckte sich mit der Dokumentation der Pflegekräfte und ich hatte eine Zeugin).
Die Entfernung der NS wurde als Schicksalhaft beschrieben. Ich wäre über das Risiko aufgeklärt worden.
Von der Garantie, die er mir nach der Tetanie gab, dass die NS wieder anspringen, hat er nichts geschrieben.
Gängig ist das allerdings nicht, laut meiner Anwältin. Sie meinte, dass andere oft nichts bezahlen.
Aber wenn ich bedenke,
– dass ich meine PKV nie wieder wechseln kann,
– evtl. auf Medikosten von 500,- € im viertel Jahr sitzen bleibe, wenn die PKV das mal nicht mehr zahlen
– die meisten Ärzte sich mit diesem Krankheitsbild nicht auskennen
– es evtl. Folgeerscheinungen geben kann
dann finde ich es doch sehr enttäuschend, dass ein Chefarzt, der sich als sehr guter Praktiker mir gegenüber verkauft hat, so einen Begriff wie Schicksalhaft in den Mund nimmt. Naja, er hat ja kein Geldproblem.
Übrigens kooperiert Ihr mit dieser Klinik. Es ist die Paracelcus-Klinik in Durlach/Karlsruhe.
Der Oberarzt sagte mir, dass beim Zunähen der Anästhesist geknurrt hätte, weil es ihm zu lange ging. Würde mich als Arzt schämen, wenn ich so ein Pfuscher bin und mich auch noch Oberarzt nenne. Man weiß ja, dass jede Minute bei einer OP zählt – wahrscheinlich haben meine Gefäße durch die Länge der OP einen Infarkt erlitten und die NS wurden somit nicht mehr mit Blut versorgt.

Viele Grüße
Emilie

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Abfindung für Tetanie nach falscher Medikation

| Beitrags-ID: 343184

Hallo Emilie,

deinen Frust, dass es dich betroffen hat, verstehe ich natürlich. Allerdings kann dir auch der perfekteste Operateur nicht garantieren, die Nebenschilddrüsen nicht zu beeinträchtigen. (Deshalb wird allgemein von „schicksalhaft“ geredet, wenn der Fall eintritt.) Die sitzen bei jedem Mensch und vor allem bei knotigen Schilddrüsen immer wieder anders als im Buch und sind wirklich oft verdammt schwer zu identifizieren. Deshalb muss man das Risiko ja auch im Aufklärungsbogen unterschreiben.

Nachzuweisen, dass das Problem „fahrlässig“ verursacht wurde, also doch ein Kunstfehler vorliegt, gelingt beim Hypopara deshalb nur in seltenen Fällen.

Was meinst du mit

Übrigens kooperiert Ihr mit dieser Klinik.

?

Und wie kommst du auf 500 € Medikamentenkosten im Quartal?
Warum sollte die PKV nicht zahlen?

-Übrigens: Beleidigende Äußerungen („Pfuscher“) finden wir hier im Forum auch nicht wirklich hilfreich. Sachlichkeit ist gefragt!

Viele Grüße
Frauke

Emilie

Antwort auf: Abfindung für Tetanie nach falscher Medikation

| Beitrags-ID: 343185

Hallo Frauke,

vielleicht habe ich Deine Antwort hier in den falschen Hals gekriegt?
Ich schreibe Dir hier mal meine Gedanken auf. Sie sind etwas unsortiert, aber sagen aus, was ich denke:
1. Wenn in der Literatur steht „es handelt sich um eine schwierige Operation bzw. die NS sind schwer von Fettzellen zu unterscheiden oder schwer zu finden“, dann heißt das nicht, dass man seine „Arbeit mangelhaft ausführen“ (Definition von „Pfusch“ laut Wörterbuch-wenn das nun sachlicher ist???) kann. Es heißt üben, üben, üben und zwar nicht am lebenden Objekt!!!
2. Ein Vergleich hierzu: Ein Chirurg kann ja auch nicht am Nervus Sympathikus irgendeinen kleinen Nerv durchtrennen, in der Annahme, das könnte der Nervenstrang sein, der für die Funktion der Finger zuständig ist und der Patient hat nachher eine Lähmung in der Hand.
3. Das Risiko bei einem Unfall ist es schwer verletzt zu werden. Ich kann doch auch nicht jmd. umfahren, schwer verletzen und dann sagen, das ist schicksalhaft.
4. Ein Chirurg muss ein „erstklassischer Handwerker“ sein, denn dafür verdient er auch mehr als andere Handwerker wie Maurer etc.
5. Wenn man sagt, man ist ein erfahrender Chirurg, dann heißt das, man ist in der Lage Fettzellen von Nebenschilddrüsen zu unterscheiden. Man kann doch nicht eine Fettzelle annähen und darauf hoffen, dass sie die Funktion einer Nebenschilddrüse aufnimmt.
6. Was glaubst Du, warum ich eine Abfindung bekommen habe?:
– Weil ich vom Fach bin!!!, denn ein Anwalt kann nur das schreiben, was er gesagt bekommt. Ein Laie kennt sich da doch gar nicht aus.
und
– weil der Chefarzt wenigstens ein bisschen Charakter/Gewissen hat im Vergleich zu manch anderen. Ich möchte ihm hier wenigstens ein bisschen Anstand zusprechen und betrachte das auch als eine Art Entschuldigung.

Bzgl. der Frage Medikosten:
Rocaltrol 331,-€ in 3 Monaten und Calium 40,-€, also nicht ganz 500,- €. Muss 3x/tgl. Rocaltrol 0,5 einnehmen und 2-3x/tgl. Calcium 500.

Viele Grüße
Emilie

Anonym
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