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Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

loupeur
Nutzer*In
Hypoparathyreoidismus

Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 255233

Seit der mißlungenen SD Operation 2009, mit Ausfall all meiner Nebenschilddrüsen, muss ich gegen meine ansonsten starken Tetanien täglich 900 bis 1200 mg MagnesiumDiasporal nehmen.
In der ersten Zeit wurde es von meinem Endokrinologen anstandslos verschrieben, dann verweigerte die AOK aber die Kostenübernahme.
Nach mehreren Widersprüchen der AOK, habe ich beim Sozialgericht Dortmund eine Verordnungswürdigkeit und somit eine Kostenübernahme eingefordert.
Ach so, die AOK forciert eine i.v. Verabreichung und würde diese Kosten übernehmen.
Jetzt wurde mir Gerichtstermin im September zugestellt.
Ich habe mehrere Gutachten bzw Stellungnahmen, die die hochdosierte unumgängliche Magnesiumeinnahme belegen.
Es ist meine erste Gerichtverhandlung und ich habe leider keine Rechtschutzversicherung. Im Freundeskreis gibt es unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Mitnahme eines Rechtsanwaltes, deshalb meine Frage,
ist eine anwaltliche Unterstützung ratsam, oder reicht es, alleine zum Sozialgericht zu gehen ?
Ich denke, dass das Ergebnis dieser Sozialgerichtsverhandlung auch für andere Betroffende wichtig sein kann.

Friedrich

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367603

Hallo Friedrich,

ich kann ja deinen Ärger verstehen….es ist ärgerlich wenn man etwas nehmen muss und die Krankenkasse will die Kosten nicht erstatten.

Du bekommst 1 Kilogramm Magnesiumcitrat über das Internet unter 45 Euro.

Teuer ist es nur in der Apotheke.

Überleg mal wie lange das reicht. Die Prozess- und Anwaltskosten die auf dich zukommen können dich erheblich mehr kosten.

Ich nehme auch täglich Mg ungefähr 500 – 700 mg. Aber nur weil ich sehr viel Ausdauersport treibe.
Mir würde es nicht im Traum einfallen wegen Mg Ärger mit der Krankenkasse zu bekommen.

Viele Grüße

Mausi

Kristin
Nutzer*In
SD-Ca;OP 08

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367604

hallo Friedrich,

wenn es möglich ist, lass es Dir auf Privatrezept verschreiben, dann kannst Du es beim Steuererklärung absetzen lassen, ( alle Rezepte + Rechnungen schön sameln)

Gericht und aufwandskosten sind viel höher, seit dem Dir gehts es nur um Prinzip.

wünsche alles gute
LG Kristin

>>>Wenn du dich zu sehr auf Probleme konzentrierst, wirst du blind für die Schönheiten des Lebens.<<<

ElkeM
SD OP beidseitig (Februar 2012) mit versehentlicher Entfernung zweier Nebenschilddrüsen.

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367605

Hallo,

ob Magnesium ohne Rezept günstig zu bekommen ist, stellt sich mir hier nicht. Es geht ja allein darum, dass du Magnesium einnehmen musst! und die Kasse sich weigert, es dir zu bezahlen-bzw intravenös würden sie es übernehmen.
Wenn du medizinische Gutachten vorlegen kannst, dann würde ich als Laie jetzt mal sagen, dass das ausreichen sollte.
Allerdings weiß ich nicht, ob es beim Hypoparathyreoidismus tatsächlich als medizinisch notwendig angesehen wird, Magnesium täglich einzunehmen, bzw ob es nicht ausreichen würde, gelegentlich den Magnesiumspiegel mit Infusionen in den Normbereich zu bringen. Beinhaltet dein Gutachten sowas in die Richtung?
Du müsstest also ein Gutachten haben, dass dir bescheinigt, dass du auf eine tägliche Einnahme angewiesen bist. (dass du täglich zum Arzt läuftst, um dir die Infusionen abzuholen, ist wahrscheinlich unzumutbar)

Die Krankenkasse wird aber nicht umsonst den Weg bis vors Gericht gehen, wenn sie keine Aussicht auf Erfolg sehen würden. Die haben auch das Geld, um gute Anwälte zu beschäftigen.

Viele Grüße
Elke

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367606

Hallo,

ich würde bei einem Sozialverband anklopfen, z.B. VDK. Beratung geht jederzeit, Rechtsvertretung, zu der ich dringend raten würde, geht auch. Theoretisch nur für Mitgleider nach Wartezeit, die entsprechenden Beiträge könne aber rückentrichtet werden. Sozialgerichte entscheiden oft eher im Sinne der Betroffenen, wenn sie von Fachanwälten eines Sozialverbandes vertreten werden. Vorab würde ich aber erstmal versuchen mit denen abzuklären, wie die Aussichten auf Erfolg sind. Das kann man aus den Infos aus Deinem Post kaum beurteilen, wir kennen ja die Gutachten nicht und sind vor allem juristisch sicher keine Fachleute. Und an solche würde ich mich spätestens , wenn es um einen Prozess geht, wenden, auch um z.B solche Dinge wie Beratungskosten- und Prozesskostenhilfe abzuklären.

Viele Grüße
karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367607

Hallo Friedrich,

In der Regel ist die erhöhte Krampfbereitschaft beim Hypopara mit Calcium und einem aktiven Vitamin D (Calcitriol) in den Griff zu bekommen, wenn man die Dosis gut individuell anpaßt. Zwar ist etwas Magnesium zusätzlich manchmal hilfreich, aber von einem nachweislichen Bedarf in dieser Höhe habe ich wirklich noch nie gehört. Liegt da außer dem Hypopara noch eine andere Erkrankung zugrunde? Gibt es bei dieser Menge Magnesium keine Nebenwirkungen? Sind die Nieren in Ordnung?

Wieviel Calcium und Calitriol nimmst du und wie sind die Calciumwerte (morgens nüchtern) unter dieser Medikation?

Zwar gibt es einen Hypopara, der durch Magnesiummangel verursacht wird (genetische Formen oder bei schweren Resorptionsstörungen, z.b. durch chronische entzündliche Darmerkrankungen), doch der ist eher selten. Wurde in der Hinsicht bei dir etwas diagnostiziert?

So weit ich hier nachlesen konnte, ist dein Hypopara erst durch eine Schilddrüsen-OP verursacht. Insofern verstehe ich nicht, wie es jetzt gleichzeitig zusätzlich zu dem extrem hohen Magnesiumbedarf kommt, denn vor der OP war davon doch nichts bekannt, oder?

Entschuldige meine Neugier, aber bevor man viel Geld und Nerven in einen Prozess investiert, sollte die Sachlage wirklich absolut geklärt sein. Dabei möchte ich helfen.

Viele Grüße
Frauke

loupeur
Nutzer*In
Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367608

zuerst einmal muss ich mich für die späte Antwort entschuldigen, aber ich muss z.Zt. die Wohnung meiner 88 jährigen Mutter aufzulösen.

Hallo Mausi, hallo Kristin, es geht mir um die Sache und nicht ums Prinzip.

Nun aber zu Karl, dem Vorschlag mit dem VDK werde ich folgen.

Hallo Frauke, gegen die Tetanien wurde nach der OP vor 6 Jahren 3 x 500 mg Cacium eingesetzt.
Nach ca. 1 Jahr starke und beänstigende Tetanien hatte ich das Glück und lernte den mittlerweile leider verstorbenen Prof. Dr. Liebsher kennen. Dieser empfahl mir, meinen Endo um eine bis dato nicht gemachte Magnesiumbestimmung zu bitten. das Ergebnis lag mit o,5 mmol unter dem Normalwert von 0,73-1,06 mmol / l
Die hohe Mg-Dosierung habe ich versucht, ausschleichend zu reduzieren, mit dem Erfolg einer beginnenden Tetanie. Die typischen Nebenwirkungen nehme ich billigend in Kauf, da sie sich auch nach unten eingependelt haben und in keinster Weise mit den Tetanien vergleichbar sind.
Die Nieren sind so weit Ok, war beim Urologen und hatte zwischenzeitlich selbstabgehende Nierensteine. Habe keinerelei Darmerkrankungen und vor der OP gab es keinerlei solcher Beschwerden.
Ich habe jetzt leider keinen Zugriff auf meine Unterlagen, aber es ist erwiesen, dass nach eine SD Op mit anschließenden Hypopara auch ein Magnesiummangel im einstelligen prozentualen Bereich einhergehen kann.

Meine Medikation z.Zt. :
mogens:
1 x LThyroxin 100 + 1 x Rocaltrol 0,25 + 1 x Magn. Diasporal 300
1 x Calcium Sandoz forte 500

Mittags:
1 x Rocaltrol 0,25 + Vit. D3 1000 i.E. + 1 x Magn. Diasporal 300

Abends :
1 x Rocaltrol 0,25 + 1 x Magn. Diasporal 300

Das Magnesium erhöhe ich manchmal bei wieder auftretenden Tetanien (nach körperlichen Anstrengungen) um 300 mgl
Die Medikation mit Calcium war für einen längeren Zeitraum ausgesetzt, ist aber seit Kurzem wieder ein Bestandteil der täglichen Einnahme.
Die Calciumwerte schwanken zwischen 2.0 und 2,3, am Freitag erhielt ich einen Anruf der Endo-Praxis, dass sich der Wert nach 8 wöchigen Takt der Blutentnahme wieder verschlechtert hat. Ich werde morgen zu einem Gespräch in die Praxis gehen.
Da ich mich seit sehr langem vegetarisch ernähre (kein Fleisch, kein Fisch) Ei vielleicht 1x / Mon., trinke Milch , esse für mein Leben gerne Käse, ergänze aber mit Vit. B12 (Cyanobalamin)

So, ich sage auf jeden Fall an alle, vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Friedrich

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Magnesium Rechtsstreit mit Krankenkasse

| Beitrags-ID: 367609

Hallo Friedrich,

da eingenommenes Calcium nur einige Stunden wirkt, nehmen die meisten von uns die Tagesdosis auf 2-4 Portionen über den Tag verteilt. Ein weiterer Grund dafür ist, dass die Gefahr der Hypercalciurie mit der Größe der Einzeldosis steigt. Auch die Verträglichkeit für den Verdauungstrakt ist in kleiner Dosierung oft besser.

Leider nimmt das Tablettenangebot (Calciummenge pro Tablette) und oft auch die ärztliche Einnahmevorschrift nicht auf diese natürlichen Gegebenheiten Rücksicht.

Die Zufuhr von Calcium über Milch und Milchprodukte ist sinnvoll, findet aber ihre Grenzen im Phosphatgehalt dieser Lebensmittel, da man mit Hypoparathyreoidismus zur Hyperphosphatämie neigt. Zu hohes Serumphosphat erhöht die Gefahr von Weichteilverkalkungen.

Insofern und auch weil man nicht jeden Tag das gleiche ißt, kommen die meisten Patienten nicht ohne zusätzliches Calcium als Tablette aus. Schon der Gesunde schafft ja die von der DGE empfohlenen 1000 mg pro Tag nicht in jedem Fall mit der durchschnittlichen Ernährung.

Die individuelle Verträglichkeit ist für Auswahl des Präparates entscheidend. Die Art der Calciumverbindung (Carbonat, Laktogluconat, Citrat oder Acetetat) und die technischen Hilfsstoffe spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Anwendungsform (Brause, Kau- oder Filmtablette). Apothekenpflichtige Calcium-Monopräparate sind bei Hypopara immer verschreibungsfähig.

Wenn man sich einmal die Szent-Györgyi Formel anschaut
https://de.wikipedia.org/wiki/Gy%C3%B6rgys_Serumelektrolytformel
wird klar, dass man die Folgen des Calciummangels in gewissem Umfang auch mit erhöhter Magnesiumzufuhr lindern kann.

Ist denn eine Behebung deines Magnesiummangels durch die großen Einnahmemengen nachweisbar? Wurde mal die Magnesiumausscheidung im Urin gemessen? Meines Wissens kann es durch sehr hohe Magnesiumzufuhr nicht nur zu Durchfall sondern auch zu Schlaffheit und Müdigkeit bis hin zu narkotisierender Wirkung kommen. Insofern gibt es da schon ein Limit, dass du aber offenbar zum Glück bislang nicht erreicht hast.

Viele Grüße
Frauke

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