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Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 236176

1. Wie kann man eine Alternative/Komplementäre Therapie für sich bewerten?


Gliederung:
  1. Wie kann man eine Alternative/Komplementäre Therapie für sich bewerten?
  2. Wie gehen wir mit unseren eigenen Erfahrungen mit Alternativen/Komplementären Therapien im Forum um?
  3. Wie geht man mit Anhängern einer Alternativen/Komplementären Therapie um, die selbst gar keinen Schilddrüsenkrebs haben, und gar nicht an einem ersten Erfahrungsaustausch interessiert sind?


1. Wie kann man eine Alternative/Komplementäre Therapie für sich bewerten?

Zu erstmal muss man feststellen, dass es völlig normal ist, dass wenn man an einer schweren Krankheit leidet und die so genannte Schulmedizin keine klare Antwort geben kann, man sich nach Alternativen umsieht. Der Mensch lebt nun mal von Sehnsüchten und Hoffnungen. Die Gefahr dabei ist, dass unter Alternativ/Komplementär Medizin alles mögliche fällt, von Therapien, die vielleicht helfen, über Therapien, die nur Geld kosten, bis zu Therapien, die schaden.
Hinzukommt, dass mache Patienten sich sogar ganz einer Alternativen Therapien zu wenden, und auf inzwischen bewährte Therapien der Schulmedizin verzichten, weil bei einigen Alternativen Therapien auch ein eigenes Weltbild und eigene Vorstellungen von Krankheit mitgeliefert werden, die sich gegen die Schulmedizin wenden. Die komplementären Therapien grenzen sich genau in diesem Punkt ab, weil sie keine alternative zu Schulmedizin sein wollen, sondern lediglich komplementär zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen wollen.
Bei manchen Alternativen Therapien geht es sogar soweit, dass diese Weltbild sektenhafte Züge annimmt. Hierzu mehr unter Punkt 3 -> Wie geht man mit Anhängern einer Alternativen/Komplementären Therapie um, die selbst gar keine Schilddrüsenkrebs haben, und gar nicht an einem ersten Erfahrungsaustausch interessiert sind?.

Ob man selber den Versprechungen/Erwartungen einer Alternativen/Komplementären Therapie glauben schenkt, muss jeder letztlich für sich allein entscheiden. Diese Entscheidung kann einem niemand abnehmen. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass allen Alternativen/Komplementären Therapien gemein ist, dass ihre Wirksamkeit nicht nach fundierten wissenschaftlichen Methoden untersucht sind, und daher auch eventuell immer auch gesundheitliche Risiken bestehen, welche nicht bekannt sind (In der so genannten Schulmedizin sind dies die Gegenanzeigen und Nebenwirkungen, bis hin zur Rücknahme eines Medikaments).

Man kann sich jedoch informieren und selber zu einem eigenen, das Für und Wider abwägenden Urteil kommen. Auf was man alles achten kann, dafür gibt es schon zwei FAQ-Beiträge: Wie finde ich seriöse Gesundheits-Informationen? und Alternative Krebstherapien?.
Generell sollte man Therapien/Heilmitteln großes Misstrauen gegenüberbringen, wenn sie ohne Unterschied gegen alle Krankheiten/Krebsarten helfen. Der menschliche Körper bzw. die Natur ist viel zu komplex und vieles ist noch nicht entdeckt, als dass es hier einfache Antworten auf alles geben kann. So wird z.B. von seriösen Wissenschaftlern (so Professor Dr. med. Hans Konrad Biesalski, von der Uni Hohenheim, Stuttgart, auf der 1. Offenen Krebskonferenz in Berlin) auch abgeraten, hochdosierte Vitamine zu nehmen, da man nicht weiß wie diese im Zusammenhang mit anderen Substanzen, die man vielleicht noch gar nicht entdeckt hat, wirken. Sie empfehlen daher auch eine abwechslungsreiche Ernährung bestehend aus viel Obst und Gemüse, aber auch Fleisch und Fisch, weil nur so sicher gestellt werden kann, dass man alles zu sich nimmt, was der Körper braucht.
Typisch für alternative/komplementäre Therapien ist auch, dass anstelle von Studien einzelne Heilungsberichte geschildert werden. Ob die Geschichte überhaupt wahr ist, ob der Heilungserfolg wirklich durch die alternative/komplementäre Therapie zustande kam, oder ganz andere Ursachen hat, lässt sich so aber überhaupt nicht überprüfen.
Zitierte Studien sollten immer mit dem Autor, dem Ort (Publikation) und dem Jahr der Veröffentlichung genannt sein, weil dadurch eine weitere Informations- und Überprüfungsquelle gegeben ist, über die Aussagen der Studie. Diese Liste lässt sich sicherlich noch mit weiteren Punkten ergänzen.

Wichtig ist, dass wenn man den Versprechungen/Erwartungen einer Alternativen/Komplementärem Therapien glauben schenkt und den Mut hat, auch ein gewisses gesundheitliches Risiko einzugehen (s.o.), dass man auch den Mut hat, dies seinem behandelnden Ärzten mitzuteilen. Sie sollten und müssen wissen, welche anderen Therapien/Medikamente ein Patient zu sich nimmt. Das schlimmste, was einem dabei passieren kann, ist, dass der Arzt einem offen sein negatives Urteil sagt, was er von einer Alternativen/Komplementären Therapie hält. Aber dies sollte man schon aushalten können.

Viele Grüße
Harald


Gliederung:
  1. Wie kann man eine Alternative/Komplementäre Therapie für sich bewerten?
  2. Wie gehen wir mit unseren eigenen Erfahrungen mit Alternativen/Komplementären Therapien im Forum um?
  3. Wie geht man mit Anhängern einer Alternativen/Komplementären Therapie um, die selbst gar keinen Schilddrüsenkrebs haben, und gar nicht an einem ersten Erfahrungsaustausch interessiert sind?

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kasey
medulläres SD-Carcinom, C-Zellcarcinom

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271292

Hmm,
ein sehr heisses Eisen, wieder mal….

ich weiss jetzt auch gar nicht ob das was ich jetzt vorbringe hierher gehört (Wenn nicht mach bitte einen neuen Thread auf)

Harald (ich grüble schon länger ob ich es überhaupt vorbringe, nun tu ich es)
kennst Du zufälligerweise das Buch von Phillip Day: Krebs, Stahl, Strahl, Chemo & Co. Vom langen Ende eines Schauermärchens ?
Inhaltlich:

„Phillip Day enthüllt die unvermindert anhaltenden medizinischen, politischen und wirtschaftlichen Skandale, die das Thema Krebs umgeben. Medizinische Experten kommen persönlich zu Wort und äußern sich zu den schlichten Fakten, die einer Behandlung zugrunde liegt. Kann man dem Krebs heute für ein paar Euros am Tag zuhause zu Leibe rücken?“

Nun gut, auch ein Buch wie viele andere vielleicht ( vielleicht schlicht und einfach gut aufgezogen), und da drin wird die Pharmaindustrie nicht grad in ein gutes Licht gerückt,
ja sogar Studienergebnisse (bezgl. Laetrile) werden gefälscht (wird behauptet), mit Verweisen auf Internetseiten,
auch bei pup.med hab ich was gefunden drüber (die Studie meine ich, die angeblich gefälschte…)
Was soll ich als Laie nun davon halten?

Dieses Buch spricht eigentlich auch das aus was ich mir insgeheim manchmal denke:
Hat die Pharmaindustrie eigentlich ein Interesse daran das Krebs jemals heilbar wird? Noch dazu wenn sie evtl. keinen Pfennig dran verdienen kann? (Macht sie vielleicht eben aus dem Grund das meiste Alternative schlecht?)
Wie seriös sind medizinische Studien wirklich?
Wie glaubhaft?

z.B. Salz wird doch heutzutage mit Flourid und Folsäure (und natürlich Jod) angereichert und verkauft, es wird behauptet das Flourid gut ist, im Buch steht dass es giftig ist (wenns überdosiert wird), ja in Belgien wurds sogar verboten und bei uns??? Ists erlaubt…., weil ja so gut für die Zähne ist, irgendwie versteh ich da was nicht….(was ist es den nun richtig?)
Ich komme mir verkohlt vor…., bloss von wem?

Es wird in dem Buch unter anderem behauptet das man mit Aprikosenkernen, sprich den Inhaltsstoff Vitamin B17 auch Laetrile genannt „jeden“ Krebs „behandeln“ kann…(jaja, weit hergeholt….) in Kombination mit Enzymen (Ananas, Papaya) Laetrile soll ein natürliches Chemotherapeutikum sein…..

Tja,
ich falle momentan wieder auf diese Behauptung rein und futtere täglich ca. 30 Aprikosenkerne in der Hoffnung das es wirklich was bringt (ich bin nicht die einzige, wir sind momentan einige die es ausprobieren).
Die Kerne sind auch finanziell tragbar (1kilo zu 25,00 Euro und reichen ca. 3 Monate).

Man findet einiges zu dem Thema Laetrile hier im Internet und ich weiss ehrlich gesagt nicht so recht was ich davon halten soll…..
Ich kanns nur ausprobieren…..(wobei wir wieder beim Thema wären).

Ja, komischerweise wird reihenweise behauptet 10 Kerne seien tödlich für einen Erwachsenen (ohne harte Schale natürlich), hä— dann wäre ich mittlerweile schon mindestens 50 mal gestorben (Liebe Grüsse aus dem Jenseits…), der Wirkstoff wird irgendwie im Körper in sowas wie Zyanid umgewandelt (Blausäure!!!)
Mein Onkologe weiss das ich die Kerne futtere (und hat nix dagegen), also wenn ich jemals irgendwo bewusstlos rumliegen sollte (oder Quatsch quassle, so wie grade eben vielleicht auch) dann weiss jeder in meiner Family und auch der Doc worans liegen könnte…

Wie glaubhaft ist die Schulmedizin und die Pharmaindustrie wirklich? Wobei man eigentlich die Mediziner und Ärzte nicht als unglaubwürdig bezeichnen kann, denn die müssen ja wiederum wieder das glauben was ihnen die Pharmakonzerne vorsetzen….

Ja und wie glaubhaft ist die Alternativmedizin? Das muss wie gesagt jeder für sich rausfinden…

So,
soweit mein Senf

Lydia

"Es ist nicht nötig sein Leben zu ändern, es ist nur nötig anders zu denken...." ,aus "Hypnose und Krebs" von Gerhard R. Susen
www.c-zell-karzinom-online.de

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271293

Liebe Lydia,

Blausäurehaltige Glucoside kommen in diversen Lebensmitteln, nicht nur in bitteren Mandeln und Aprikosenkernen vor. Der Gehalt unterliegt natürlichen Schwankungen. Auch die Gegebenheiten im Verdauungstrakt sind nicht bei allen Menschen exakt immer gleich. Es ist also schwer, die tödliche Dosis solcher Stoffe genau vorherzusagen. Es läuft auf eine Art russisches Roulette hinaus, damit zu experimentieren. Und es könnten als chronische Vergiftungsfolgen auch neurologische Probleme, wie Gefühlsstörungen und spastische Muskelschwäche auftreten.

Ist eigentlich garantiert, dass es sich tatsächlich um nicht irgendwie vorbehandelte Aprikosenkerne handelt? Woher kommen sie und wer verdient damit Geld? Ist der Wirkstoffgehalt geprüft und garantiert?

Ich gebe zu, eine Alternative kann ich nicht bieten, aber ich fände es extrem ärgerlich, wenn Du dir wegen irgendwelcher dubiosen Geschäftemacher mehr schaden als nützen würdest!

-Und über eine „bewußtlos rumliegende“ Lydia wäre hier im Forum auch keiner begeistert. Dann schon lieber eine „Quatsch quasselnde“- 😉

Viele liebe Grüsse
Frauke

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271294

Liebe Lydia,
ob speziell Aprikosenkerne gefährlich sind oder nicht, darüber weiß ich nicht Bescheid. Allzuviel nützen tun sie jedoch wohl auch wieder nicht – ich habe soeben bei Euch im C-Zell-Forum gesehen, daß bei der Initiatorin der Calcitoninwert sogar angestiegen statt gefallen ist.

Und das gibt mir das Stichwort: natürlich ist man geneigt, nach jedem Strohhalm zu greifen, den Versprechen der Alternativen zu trauen, es zumindest auszuprobieren. Wenn ich aber irgendwo – ganz egal ob im Internet oder in den Medien – von einer Methode lese, die verspricht alle Krebse zu heilen oder zu bessern – dann weiß ich: Das ist auf jeden Fall Nonsens, Scharlatanerie.

Die Pharmaindustrie will auch in erster Linie Geld verdienen, das stimmt. Es sind Wirtschaftsunternehmen, die bei Strafe des eigenen Untergangs Profit erzielen müssen, keine karitativen Organisationen. Aber das gilt genauso für alle alternativen Anbieter.

Hätte etwa die Pharmaforschung/-industrie irgendwas in der Hinterhand, was wirklich den Durchbruch gegen Krebs bedeutete – es wäre die Goldgrube schlechthin. Die betreffende Firma hätte mit einem Schlag das Monopol und könnte Phantasiepreise dafür verlangen – die Leute, auch Du und ich, würden alles dafür zahlen.

Nun komme ich nochmal auf meinen Ausgangspunkt. Es gibt schlicht nicht den Krebs an sich. Damit meine ich jetzt nicht nur, daß wir SD-Krebs, Darm-Krebs oder Brust-Krebs usw. unterscheiden. Krebse sind so hochkomplexe Geschehen, so in sich differenziert, so vielfältig in Ursachen und Auswirkungen – das ist ja gerade das Problem. Guck Dir allein mal an, wieviel verschiedene Formen und Unterformen es schon bei SD-Krebs gibt. Und erst bei andere Arten!

Deshalb ist es, soweit ich das verstanden habe, wohl ein Irrweg, nach einer einzigen Ursache oder nach einer einzigen Lösung zu suchen. Deshalb glaube ich auch nicht, daß es irgendwann mal das Heilmittel geben wird.
Je besser die Forschung das jeweilige Zellgeschehen versteht (und davon ist sie noch weit entfernt in vielen Bereichen), desto eher eröffnen sich aber Möglichkeiten des Eingreifens – Ansätze zunächst, nicht mehr. Einige davon sind vielversprechend – aber es kann gut sein, sie sind es dann nur für eine einzige Unterunterform. Es sind meist die Medien, die irgenwas neues dann hochjubeln.

Wieviel „Durchbrüche“ in der Krebstherapie oder auch bei AIDS sind in den letzten 15 Jahren nicht schon behauptet worden. Verbesserungen gab es tatsächlich, aber „Durchbrüche“ waren das meist nicht, die meisten verschwanden recht schnell wieder in der Versenkung bzw. die mediale Aufmerksamkeit erlosch einfach.

Ich habe mich ein ganz klein wenig mit der Placebo-Forschung beschäftigt – mit verblüffenden Erkenntnissen. Ich glaubte immer, ich selbst sei dafür einfach zu skeptisch, deshalb würde das meiste bei mir wahrscheinlich nicht funktionieren. Vielleicht macht mich mein rationaler Vorbehalt aber auch um so anfälliger, wenn die Dinge nur meinem Denk- und Vorurteilssystem entsprechend verpackt würden, wer weiß?
Liebe Grüße von Alba [/color]

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271295

Hallo,

gerade bei Krebserkrankungen ist das Thema herkömmliche oder alternative Medizin ein sehr heißes Eisen.
Wovon ich allerdings überhaupt nicht überzeugt bin (kann sein, dass das der Einfluss meiner Eltern ist 😉 ), das ist die Wirkung der Chemotherapie. Ich glaube immer noch (und alle, die Chemo kriegen, sollten jetzt mal weghören), dass da mehr im Immunsystem kaputt gemacht wird als an Krebszellen zerstört wird.
Es geht einem ja alles andere als blendend mit Chemo… Und außerdem hat man schon fast panische Angst, sich irgendwo eine Grippe einzufangen.
Und wenn man dann hört, dass dieser und jener zwar operiert wurde (Darmkrebs), aber keine Chemo machen ließ und mehr als zehn Jahre später trotzdem noch lebt, dann ist das natürlich Wasser auf meine Mühlen.
Jeder, der meint und hofft, dass es was hilft, sollte eine Chemo machen, aber dass die Ärzte den Leuten sagen, eine OP ohne Chemo wäre sinnlos, und jeden wirklich z. T. massiv dazu drängen, sie machen zu lassen, das finde ich – nun, gelinde gesagt übertrieben!
Was ich nicht teilen kann, ist Haralds Meinung über die Misteltherapie. Gerade die Misteltherapie ist ja inzwischen auch von der Schulmedizin schon anerkannt (zumindest als ergänzendes Mittel).
Und ich versteh auch Lydia vollkommen, wenn sie ausprobiert, ob ihr die Aprikosenkerne helfen!
Ich glaub, wenn sich mein papilläres Karzinom nicht so gut durch RJT behandeln hätte lassen, würd ich auch alle möglichen „Wundermittelchen“ ausprobieren, ob das jetzt Indianertee ist oder sonst was.

So, jetzt könnt ihr meinen Beitrag zerlegen.

Viele Grüße von
Maria

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271296

Liebe Lydia,

wo man was fälschen kann, da wird auch gefälscht. Und es gab ja auch bekannte Fälle die aufgeflogen sind. Aber ich denke, die meisten Forscher werden nicht zu solchen Praktiken greifen, weil dies viel zu gefährlich ist, dass wenn sie auffliegen ihre ganze Karriere ruiniert ist, von Schadensersatzforderungen ganz zu schweigen.

Was jedoch viel häufiger passiert, ist, dass der Aufbau einer Studie so angelegt ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein positives Ergebnis rauskommt recht groß ist. Und dies betrifft, alternativ wie schulmedizinische Studien zu Medikamenten gleichermaßen. Wobei sich die alternativ Medizin glaube ich auch zurecht nachsagen lassen muss, dass ihre Studien vor allem sehr produkt-/hersteller-freundlich angelegt sind.

Aber immerhin hat man mit einer Studie schon mal etwas zur Hand, und kann besser das Für und Wider abwägen. Was man bei so genannten ‚Heilungsberichten‘ der Alternativ Medizin überhaupt nicht sagen kann.

Hier wird ja auch versucht seitens der Bundesregierung neue Qualitätsstandards zu erreichen. So wurde ein neues Institut geschaffen, das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
Wobei es hier sicherlich gerade bei der Therapie des Schilddrüsenkrebs bei der Einhaltung bestimmter Standards auch Problem gibt, weil er zu selten ist und zu langsam wächst (andererseits auch glücklicherweise). (Bei den Thyrogen-Studien ist es z.B. so, dass diese oft nur deskriptive Beschreibungen sind, und dies wird von den Wissenschaftlern auch eingeräumt).

Ein Problem ist natürlich, dass bei neuen, innovativen Therapien/Diagnosen, es Krebspatienten gar nicht zuzumuten ist, zu warten bis eine Studie erstellt wurde. Problematisch ist dies vor allem auch bei der Bewilligung der Kosten durch die Krankenkasse. Und was die gesetzliche Krankenkasse zahlt wird im Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen festgelegt. (Und hier spielen oft auch andere Interesse eine Rolle, siehe letztes Jahr die Verweigerung der Kostenübernahme der PET-CT bei Hermann. Bislang gibt es erst einen Patientenvertreter ohne Stimmrecht in diesem Ausschuss)

Wichtige Quellen dafür, ob schädliche Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen bekannt sind, sind: Arznei-Telegramm und das Bundesinstitut für Risikobewertung

Zum besagten Buch: Ich kenne es nicht, der Titel beinhaltet schon eine Verschwörungstheorie, so dass mir ehrlich gesagt, da nicht nur das Geld zu schade ist, sondern eigentlich auch meine Zeit.
Ich weiß nicht wie wichtig Dir hier eine differenziertere Kritik von mir ist, ich finde es nur wahnsinnig müßig, solche Werke zu rezensieren, weil die Mischung aus Wahrheiten, Halbwahrheiten und abstrusen Behauptungen nur schwer aufzulösen ist, und am Ende sehr wenig fruchtbares dabei rauskommt. Wenn sich jemand Verschwörungstheorien bedient, dann taugen auch die anderen Aussagen nicht besonders viel, weil sonst bräuchte er diese ja auch nicht.

Und noch was Lydia, halte Dich bitte nicht zurück hier im Forum zu berichten, wenn Du mal wieder eine Alternative Therapie ausprobierst. Das einzige, was Dir hier im Forum passieren kann, ist, dass wir Dir Dich auf den Boden zurückholen beim Ausflug in den Träumen, von einem Leben ohne Krebs.
(Machst Du eigentlich noch etwas in Punkto Psychoonkologie?)

Versteh mich bitte richtig, Hoffnung darf und muss man haben.
So lange etwas nicht schadet, warum nicht auch etwas Hoffnung darin setzen und etwas träumen.

Viele Grüße
Harald

claudia_ohb
Nutzer*In
pap. SD-Carz. OP am 12. Mai 2004

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271297

Lieber Harald,

ich kann dir zum größten Teil nur beipflichten, dennoch finde ich deine Kritik beizeiten sehr pauschal. Vielleicht reagiere ich etwas überempfindlich, aber Dein letzter Satz: man darf ja hoffen und auch träumen klingt, als nehme man ein Kind nicht ernst und denkt eigentlich nur: warts nur ab, du kommst schon auf den Boden der Realität zurück.

Warum ist ein kritischer Titel gleich eine Verschwörungstheorie?
Warum ist jemand, der auf dem Kirchentag über Heilung und Spiritualität spricht vielleicht trotzdem unseriös? (Er spricht über Spiritualität und Heilung, mehr nicht. Er ist kein Heiler. Aber er war so offen, sich in der Welt umzuschauen und auch das gesehene kritisch zu beleuchten!!)

Ich musste meinen Mund jetzt auch nochmal aufmachen.

Und zum Thema Studien in Krankenhäusern und mit dem Umgang harter Waffen noch kurz folgendes, was ich schonmal erzählt habe:
Der Nuklearmed sagte bei meiner letzten RJT: und wenn dann alles durc h ist, machen wir noch eine Bestrahlung. (Er meinte, wir hätten das bereits besprochen, haben wir aber nicht.) Das hat mich maßlos geschockt. Später sprach ich dann mit einem anderen Arzt darüber, der diese Aussauge überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Gleichzeitig erklärte er mir, dass es eine Studie am hiesigen Krankenhaus gäbe, bei der T4 Tumorpatienten (ich bin ein T2) bestrahlt würden. Bislang hat sich ein Erfolg dieser nachträglichen Bestrahlung nicht heurauskristallisiert.

Ich bin der Beziehdung absoluter Laie und maße mir ein Urteil lieber nicht an. Aber ich bin doch sehr erstaunt über die unterschiedlichen Aussagen
diverser Chefärzte….

Einen lieben Gruß
Claudia

(Irgendwie ist so ein wenig Pfeffer in der Diskussion gar nicht so übel. Jedenfalls kommen hier einige Erfahrungen auf den Tisch über die es sich zu reden lohnt. Finde ich.)

kasey
medulläres SD-Carcinom, C-Zellcarcinom

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271298

Hi zusammen,

wollte mich eigentlich erst am Abend melden aber jetzt verlier ich den Überblick wenn ich mich nicht äussere:

Frauke:

Ich habe es nachgelesen dass dieses diverse Gift in allen möglichen Kernen enthalten ist (auch in Apfelkernen).
Also die Kerne die ich beziehe kommen von http://fruechte-megerle.de/
die Frau vom Megerle war angeblich selber Brustkrebskrank und ist der Überzeugung sich mit den Kernen und was weiss ich noch geheilt zu haben…keine Ahnung ob´s stimmt….ich glaubs mal…
Russisches Roulette werde ich wohl doch nicht spielen, denke ich mal…
wegen dem Wirkstoffgehalt, na da müsste ich die Kerne wohl in ein Labor geben und untersuchen lassen müssen…

Soviel zum „wissenschaftlichen“,

Alba,
die „Initiatorin“, nun glaubte, ihr Wert sei im Januar total auf unter 5 gefallen, war aber anscheinend doch leider ein Messfehler des Labors, ihr Wert ist im grossen und ganzen gleich geblieben, ein kleiner Unterschied zum Vorwert besteht, aber der kann auch messbedingt sein.
Ich warte jetzt z.B. auf meinen Wert vom 1. April, hoffentlich bin ich nicht zu sehr enttäuscht, nun ja ich war das letzte Mal im März bei 7525pg/ml, zum Vorwert: 8801 pg/ml, mmmh, kann natürlich wie gesagt auch messbedingt sein und wirklich nix mit den Kernen zu tun haben, mal sehen…

Lasst mir die Hoffnung!! Bin ja schon froh dass mein lezter Wert so „gut“ war wie noch nie!!!

Naja wenn die Pharmaindustrie wirklich rauskriegen würde die Natur ist besser als sie, siehe diese Kerne…..naja, ich denke nicht dass sie dann das Grosse Geld verdienen würde, man kann ja wohl Aprikosenkerne (oder Löwenzahn, mal sarkastisch gesagt) kaum patentieren lassen, oder???

Also sträubt sie sich mit allen vieren dagegen die Naturmittelchen hochkommen zu lassen (das ist jetzt meine Meinung und auch die meiner Familie und im Buch wird genau das ausgesprochen und beschrieben).

Natürlich ist im Gegenzug die Alternativmedizin genau auf das selbe aus….

Tja die Vielfalt unseres Körpers und unsere Zellen, ich kanns nicht sagen ob nicht vielleicht doch irgendwo im allgemeinen die Ursache für Krebs zu suchen ist, auf gewisse Weise reagiert ja jeder Krebs doch wieder gleich, jeder bildet Metastasen und seine Zellen sterben nicht ab.

Maria,

Chemotherapie kriege ich schon seit zwei Jahren im Rahmen einer Studie (Antiangiogenesestudie), es ist eine Langzeitchemo mit nicht so hammerharten Nebenwirkungen, aber—
mein Körper reagiert mit sehr trockener Haut und Hautrötungen drauf, ab und zu wunde Stellen im Mund und Durchfall…
Mein Tumormarker verhält sich seit dieser Zeit so einigermassen stabil, gottseidank erstmal.
Natürlich denke ich mir, „Macht das Zeug nicht evtl. mehr kaputt als der Tumor“, davor hab ich massiv Angst und ich möchte es irgendwann weglassen können, aber bis dahin, muss ich es wohl nehmen…,
Chemo scheint momentan in vielen Fällen eine Tumorrückbildung zu verursachen, aber in vielen Fällen kommt der Krebs dann noch agressiver zurück, da ja die Chemoresistenten Zellen mehr oder weniger übrig geblieben sind und dann mit mehr Kraft zurückkommen können und den geschwächten Körper noch besser kaputt machen können, ja Maria da stimme ich Dir auch zu.
Eine Hammerchemo werde ich mir auch nie verpassen lassen, mir reicht dieses Zeug das ich so schon kriege erst mal.
Apropo Grippe:
Ich war in meiner Familie diesen Winter seltsamerweise die gesündeste, alle waren irgendwie krank, ich nicht!!!

Harald,

träumen tu ich weiter und ich hoffe der Traum wird irgendwann Wirklichkeit werden, bis dahin—-

tu ich was für meine Psyche indem ich es z. B. geniesse die Autobahn hochzurasen mit unserem neuen (4 Jahre alten) Auto (ein A6 avant Quattro 167PS), dabei die Radioanlage aufzudrehen wie ein Teenie und den Spurt und das Fahrgefühl des Autos zu geniessen (oh ja so verrückt bin ich, aber natürlich nur wenn die Strasse frei ist).

Oder bei Wind und Sturm auf einem Berg zu stehen und in die Ferne zu gucken und das Gefühl zu geniessen.
Oder-
mein Pferd galoppieren zu lassen, ihm die Zügel frei zu geben…..

Wilde Gefühle einfach auszukosten….(hoffentlich ohne dabei einen Unfall zu bauen)
Zum Psychoonkologen will ich momentan nicht gehen…

Schade eigentlich dass Du das Buch nicht kennst…
mehr will ich jetzt dazu auch nicht mehr sagen.
Hermann hatte mittlerweile eine neue PET-CT, diesmal musste ers nicht bezahlen…
Unser Bürokratismus, manchmal könnt`ich ihn irgendwohin schicken….
der ist ja auch mit schuld das kleine Studien mit seltenen Krebsen immer weniger durchgeführt werden und die grossen Pharmakonzerne haben wenig Interesse dran.

Pech für die medullären,
Pech für die entdifferenzierten,
was sollen (können) wir dagegen tun?

Claudia,
Deine Erfahrung bestätigt meine.

Bei mir wars nur so makaber dass drei (!!!) Häuser nicht in der Lage waren meine Lebermetastasen sicher zu lokalisieren, das Ganze dauerte drei Jahre!
Und dann musste ich noch dazu drum kämpfen überhaupt operiert zu werden.
Für mich heisst dass:
Mir nicht alles gefallen zu lassen,
alles zu hinterfragen,
kritisch zu sein, auch zu sagen: „Passt mal auf, ihr habt schon mal Mist gebaut wieso soll ich das jetzt so stehen lassen was ihr mir diesmal vorgackert….“,
bei mir ist momentan wieder das Problem, ich hab einen hohen Tumormarker bloss es weiss wieder keiner wo ich denn nun noch was habe, vielleicht auch gut so, auf der anderen Seite verunsichert mich meine bisherige Erfahrung.
irgendwie möchte ich wissen wo ich noch was hab, irgendwie auch nicht.
Aber-
ich bin mittlerweile so dass ich ziemlich viel rumreise, ich war auch schon in der Schweiz wegen meiner Geschichte, das habe ich bis vor ca. zwei Jahren nicht gemacht.
Nächste Woche fahre ich nach Ulm, mal gucken was der Prof. dort zu meiner Geschichte sagt.
Ich verlasse mich nicht mehr nur auf eine Klinik, nööö.

Noch was zu den Kernen:
Hier das Gästebuch von dryfruit.de, da drin berichten auch ein paar Krebskranke von der positiven Wirkung der Kerne:

http://www.dryfruit.de/lang_de_DE/seite_5.html
Dann ein Link von einem Herrn der die Kerne auch isst, er hatte einen Nierentumor und ist überzeugt dass ihm die Kerne helfen, ich hatte schon regen E-mailkontakt mit ihm:
http://www.brillenrand.de/
Ansonsten lest vielleicht mal den Austausch vom zdf:
http://forum.zdf.de/foren/Ratgeber/F431/msg121282.php

Liebe Grüsse an alle
Lydia

"Es ist nicht nötig sein Leben zu ändern, es ist nur nötig anders zu denken...." ,aus "Hypnose und Krebs" von Gerhard R. Susen
www.c-zell-karzinom-online.de

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271299

Lieber Harald,

ich kann dir zum größten Teil nur beipflichten, dennoch finde ich deine Kritik beizeiten sehr pauschal.

Also, ich gebe zu, dass ich ein über aus misstrauischer Mensch bin, aber dass meine Kritik sehr pauschal ist, finde ich, trifft nun wirklich nicht zu.

Ich selber versuche/praktiziere durchaus auch komplementäre Therapien, die meine Lebensqualität verbessern sollen und /oder die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs gering halten sollen. (Ich werde demnächst mal Beiträge zu meinen Erfahrungen mit Grünem Tee, Ernährung und Sport schreiben)

Bei jeder Therapie, schuldmedizinisch wie auch komplementären oder alternativen Therapie, versuche ich jedoch für mich Nutzen und Risiken gegeneinander abzuwägen. Ich fälle daher auch kein pauschales Ureil über die komplementäre/alternative Therapien. (siehe FAQ: Alternative Behandlungsmehtoden?)

Ein pauschales Urteil (wie oben von anderen geäußert) – ‚eine Chemotherapie würde für mich nicht in Frage kommen‘ , würde ich allerdings nie äußern, gibt es doch derweil eine ganze Reihe unterschiedlichster Chemotherapien, die in ihrer Wirkung gegen einzelne Krebsarten recht unterschiedlich gut sind, und auch in ihren Nebenwirkungen ganz unterschiedlich sind (Kappauf/Gallmeier: Nach der Diagnose Krebs – Leben ist eine Alternative, S. 154ff).

Mein Urteil über das Buch von Phillip Day – Krebs, Stahl, Strahl, Chemo & Co. Vom langen Ende eines Schauermärchens? – ist insofern pauschal, da ich ihm keinen Satz ohne Überprüfung des Wahrheitsgehalt trauen würde (und diese Überprüfung ist mir zu mühsam). Im Titel des Buches wird nicht eine einzelne Krebstherapie angegriffen, sondern sämtliche Krebstherapien als Schauermärchen dargestellt. Auch das Zitat aus dem Klappentext „Phillip Day enthüllt die unvermindert anhaltenden medizinischen, politischen und wirtschaftlichen Skandale, die das Thema Krebs umgeben.“ suggeriert, dass alle Krebsforscher sich zu einer Verschwörung zusammengefunden hätten, und nur Phillip Day unvermindert diesen Skandal aufdecken würdem und dies seit Jahren.

Im Gegensatz z.B. von Herbert Kappauf, der in seinem Buch Wunder sind möglich -Spontanheilung bei Krebs sich gegen die lange von der Schulmedizin verbreite These wendet, dass Krebs wenn er nicht behandelt wird, zwangsläufig zum Tod führt. Kappauf beschreibt Fälle von Spontanheilung bei Krebs und kommt nach eingehender Überprüfung zum Ergebnis, dass es Spontanheilungen bei Krebs gibt, dass diese allerdings sehr selten und je nach Krebsart recht unterschiedlich häufig vorkommen.

Vielleicht reagiere ich etwas überempfindlich, aber Dein letzter Satz: man darf ja hoffen und auch träumen klingt, als nehme man ein Kind nicht ernst und denkt eigentlich nur: warts nur ab, du kommst schon auf den Boden der Realität zurück.

Dies Unterstellung hat mich verletzt.
Ich schrieb:
‚Hoffnung darf und muss man haben.
So lange etwas nicht schadet, warum nicht auch etwas Hoffnung darin setzen und etwas träumen.‘
Dies ist weder ein pauschales Urteil über alternative Therapien, noch halte ich Hoffnungen für kindliche Traumtänzereien ohne bezug zur Realität.
Nein, das meine ich ganz ernst: Hoffnung zu haben, ist etwas ganz wichtiges, und wünsche ich jedem.

Viele Grüße
Harald

PS: Kritische Quellen zu den Aprikosenkernen habe ich hier zusammengetragen: Aprikosenkerne – Amygdalin, Laetrile, Vitamin B17 etc.

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271300

Hallo Harald,

Deine Position kann ich gut nachvollziehen (ich bin ja auch ein sehr rationaler Mensch), aber ich verstehe auch die andern in mancherlei Hinsicht. Die Kritik, die Dich verletzt, ist übrigens ein typisches Beispiel für die Diskrepanz zwischen Sender und Empfänger im Interpretieren von Wortbeiträgen, wie ich sie in meinem (angekündigten) Beitrag vom 15. April im Forum Allgemeine Diskussion erkläre. Deshalb hier noch mal für alle, die hier mitdiskutieren der Link
http://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=12420#12420

Wenngleich auch ich „ein wenig Pfeffer in der Diskussion gar nicht so übel“ finde, kann es doch für die Beteiligten auch manchmal richtig anstrengend sein, oder wie empfindet ihr das?
Deshalb habe ich mich über Deinen Beitrag gefreut , Lydia, der den nicht so rationalen aber eben auch sehr wichtigen Aspekten (der Psyche und den Träumen) wieder Raum verschafft hat.

In meiner „Jugend“ gab es dazu den schönen Spruch: „Wer keine Zeit zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.“

Die richtige Balance zwischen Träumen und Kämpfen wünscht euch Frauke, die jetzt erstmal den PC abschaltet, und in den Garten verschwindet. Dort läßt sich nämlich Kämpfen (gegen das Unkraut) und Träumen (vom Erblühen der gerade keimenden Sommerblumensaat) herrlich verbinden.
:flower:

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271301

Hallo Harald,

es lag mir fern, dich zu verletzen!!!! Es sollte auch keine Unterstellung sein! Wie meine Vorgängerin schon sagte, liegt es einfach auch daran, dass wir, (in diesem Falle ich) nur auf Worte reagieren können, die vielleicht ungefiltert einen wunden Punkt treffen könnnen. Das ist der einzige Nachteil hier.

Daher meinte ich auch, dass ich überempfindlich reagieren mag.

Also nochmal sorry.

Lieben Gruß
Claudia

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271302

Liebe Claudia,

Entschuldigung ist angekommen. Ja, hier im Internet ist die Kommunikation noch schwieriger wie im realen Leben, weil wir nur Worte austauschen können, und nicht noch Mimik, Untertöne etc. ….
dafür aber Smilies: :flower:

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271303

Ich habe Eure Beiträge nur überflogen, sollte ich mich irgendwo wiederholen – Sorry im voraus!
Was ich am bedauerlichsten finde ist, das es Schul- und Alternativmediziner nicht schaffen sich gegenseitig anzunähern und voneinander zu profitieren! Es gibt zu diesem Thema übrigens auch einen sehr guten und interessanten Bericht im Spiegel (aus dem Jahr 2004)! Der besagt im großen und ganzen das, was Lydia anfänglich mit Ihrem Buch angesprochen hat, geht aber noch etwas weiter! Darin wird von führenden Onkologen (Uni München und Hamburg) festgestellt, dass „Chemos“ bei Metastasen bzw. fortgeschrittenen Tumoren überhaupt nichts bringen, im Gegenteil, sie nehmenLebensqualität! Darin wird eine Studie veröffentlicht in der an 3 oder 4 Krebsarten (Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs) dargestellt wird, dass die Leute in einem bestimmten Stadium vor 20 Jahren genauso schnell bzw. langsam verstorben sind wie sie das auch heute mit Chemotherapien (die ja alle angeblich so verbessert wurden) tun! Ich bin bestimmt niemand der die Schulmedizin verteufelt, aber das die Pharmaindustrie ein gesteigertes Interesse an dem Absatz Ihrer Krebsprodukte hat ist auch bewiesen! Der Umsatz von Chemotherapeutikum ist in den letzten Jahren explosionsartig angestiegen! Ich weiß, dass es ein schwieriges Thema ist und ich glaube wirklich das „Chemos“ im richtigen Stadium bzw. bei best. Krebsarten (z.B. Leukämien) Leben retten- ich weiß aber auch, dass das nicht immer der Fall ist, leider aus eigener Erfahrung! Meine Schwiegermutter ist 2000 an Brustkrebs verstorben! Sie hatte bereits zur Diagnosestellung Metastasen! Verschiedene Chemotherapien haben Sie immer kaputter gemacht, alles was die Pharmaindustrie hergab wurde an Ihr durchgetestet! Kurzzeitig haben sich die Metastasen auch verkleinert, aber danach sind sie explosionsartig und in doppelter Geschwindigkeit / Gewalt zurückgekommen! Klar, Ihr Immunsystem war vollkommen am Ende- wo hätte der Körper noch Reserven hernehmen können? Sie ist qualvoll gestorben!

Alles was ich sagen möchte ist, das ich denke, dass es an der Zeit wäre, dass Schulmediziner und Homöopathen endlich zusammen arbeiten und von Ihren Forschungen und Erfahrungen gegenseitig profitieren! Denn so großer Quatsch können alternative Therapien nicht sein; zu unserem Homöopathen (der übrigens früher Mediziner an der Uni war) gehen anerkannte Ärzte und Prof., sowie Ihre Familien! Nur, sowas würden nur die wenigsten Ärzte zugeben!

Liebe Grüße
Heike

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271304

Hallo Heike und alle anderen natürlich auch,
ich habe den von Dir erwähnten Artikel im Spiegel seinerzeit auch mit großem Interesse gelesen.

Nun hat aber jedes Ding (mindestens) zwei Seiten: Wenn bei einem Patienten die Diagnose Krebs + Metastasen feststeht, erwartet er dennoch Hilfe vom Arzt. Die meisten Betroffenen sind daher sogar geneigt, alles, auch die allerschärfste, noch nicht zugelassene Chemotherapie auszuprobieren – die Hoffnung stirbt zuletzt, das meine ich nicht zynisch! Würdest Du in so einem Fall nicht alles probieren wollen?
Ich schon!

Zum Fall Deiner Schwiegermutter kann ich Dir ohne Schwierigkeiten ein Gegenbeispiel erzählen. Jemand mit Darmkrebs mit Metastasen in der Leber und auch noch anderswo, ist operiert worde, samt Anlage eines künstlichen Darmausgangs. Die Prognose war alles andere als gut, maximal ein halbes Jahr sollte ihm bleiben. Er hat die anschließende Chemotherapie jedoch gut verkraftet, hat in der Folge sogar zugenommen, die Metastasen sind zwar nicht weg, aber verkleinert oder doch gestoppt. So lebt er nun schon ein ganzes Jahr, zwar nicht gesund, aber doch lebenswert und ganz entgegengesetzt zu den Prognosen.

War das nun ein Fall von spontaner Heilung (wenigstens teilweise) oder hat die Chemotherapie angeschlagen? Möchtest Du entscheiden, ob jemand in so einem Fall noch eine Chemo bekommen soll oder nicht?

Ich glaube, solche Einzelbeispiele sind nicht sehr aussagekräftig, meines sowenig wie Deines. Dem Bettnachbarn, der Bettnachbarin dieser beiden kann es schon genau umgekehrt ergangen sein.

Wo ich Dir aber zustimme, das ist die Hoffnung auf eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Ansätze in der Medizin/Alternativmedizin.
MfG Alba

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271305

Hi,

ich möchte mich Alba anschließen.
Ich denke, dass das auch jeder selbst für sich entscheiden sollte.

Mir hat eine Chemo das Leben vor 18 Jahren gerettet und meiner Omi ebenfalls. Mein Opa ist vor 20 Jahren trotz Chemo gestorben, ein Großonkel ebenfalls…

Natürlich ist eine Chemo ein Hammer und man fühlt sich eher tot als lebendig. Aber so wirkt die Chemo nun mal. Wer sie nicht möchte kann sie ja auch verweigern! Aber in vielen Fällen hat man eine gute Chance gesund zu werden oder zumindest die Lebensqualität zu verbessern. Ich würde so einen Versuch sicherlich wieder wagen. Aufzwingen würde ich diese Tortour aber auch niemandem.

Was Alternativmedizin angeht, so wünsche ich mir auch, dass sie mehr und mehr mit der Schulmedizin Hand in Hand gehen würde. Ich habe aber auch das Gefühl, dass es schon ein wenig in diese Richtung gegangen ist.

Viele Grüße
Esther

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271306

Hallo Alba,

keine Frage, du hast vollkommen recht! Natürlich sollte das jeder selbst entscheiden! Ich habe aber auch nie was anderes gesagt- oder? Ich spiele eigentlich mehr auf die Verantwortung der Ärzte an! Ich bin eben nicht davon überzeugt, dass da immer das Richtige gemacht wird! Ich finde das jedem Mediziner die Verantwortung zukommt, dass bestmöglichste für den Patienten und seine Lebensqualität zu unternehmen; dazu müssten einige aber auch mal über den Tellerrand hinaussehen! Homöopatische Therapien können begleitend zur Schulmedizinischen einiges ausrichten, aber ich habe noch nie einen Arzt erlebt, der sowas irgendwie in Betracht gezogen hätte! Im Gegenteil, von den meisten erntest Du Spott und Hohn (bis auf wenige Ausnahmen)! Auf der anderen Seite gibt es leider viele Homöopathen, die Patienten fatalerweise raten, sich nicht mehr schulmedizinisch behandeln zu lassen- auch absolut verrückt!
Zu dem Einzelbeispiel: Klar, natürlich ist das nicht Repräsentativ und ich kenne auch Leute mit anderen Krebserkrankungen denen eine Chemo geholfen hat (wie lange ist eine andere Frage)! Ich denke eben nur, dass Sie nicht immer die richtige Methode ist! Ist es ethisch vertretbar, wenn ein Arzt, obwohl er genau weiß, dass die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Verbesserung gegen null geht, die Lebensqualität stark eingeschränkt wird trotzdem zu einer Chemo rät, nur um dem Patienten nicht sagen zu müssen, dass er nichts sinnvolles (aus schulmedizin. Sicht) mehr für Ihn tun kann? Ich weiß nicht, was mir als Patienten lieber wäre! Du weißt auch in Deinem Fall nicht, ob sich etwas anders verhalten hätte, wenn keine Chemo sondern eine alternative Therapie gemacht worden wäre…! Studien zu Alternativen Therapien gibt es nur dann, wenn an dem Mittelchen Geld zu verdienen ist- wer hätte wohl Interesse an einer Studie über Aprikosenkerne oder Leinöl (Budwig, war für den Nobelpreis nominiert, trotzdem ist Sie nie gegen die Lobbys angekommen)? So ist das eben und es ist ein unerschöpfliches Thema und ich respektiere selbstverständlich jede Meinung! Ich wünschte einfach das endlich eine Annäherung der beiden Lager stattfinden würde! Leider bin ich da nicht sehr optimistisch!
Liebe Grüße
Heike

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271307

Hallo Heike,

zu der immer wieder gern verbreiten Mär, dass die arme ‚Alternativ Medizin‘ kein Geld hat, habe ich gerade zu den Aprikosenkernen erst einiges zusammen getragen. Es gibt Studien, leider nicht mit dem gewünschten Ergebnis, und es wird tierisch viel Kohle mit ‚Alternativ Medizin‘ verdient, insbesondere eben auch mit Aprikosenkernen.
Näheres zu den Aprikosenkernen hier in meinem Beitrag: Aprikosenkerne – Amygdalin, Laetrile, Vitamin B17 etc.

Viele Grüße
Harald

kasey
medulläres SD-Carcinom, C-Zellcarcinom

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271308

Hi,

Ein pauschales Urteil (wie oben von anderen geäußert) – ‚eine Chemotherapie würde für mich nicht in Frage kommen‘ , würde ich allerdings nie äußern, gibt es doch derweil eine ganze Reihe unterschiedlichster Chemotherapien, die in ihrer Wirkung gegen einzelne Krebsarten recht unterschiedlich gut sind, und auch in ihren Nebenwirkungen ganz unterschiedlich sind

. Aussage Harald.

„Eine Hammerchemo lasse ich mir nicht verpassen“, meine Aussage.
Muss mich irgendwie jetzt rechtfertigen wie ich das gemeint hab:

ich wollte damit sagen:
Beim medullären SD-Carzinom gibt es bis jetzt keine Chemo bei der man sagen kann sie ist speziell aufs MTC zugeschnitten und wirkt auch in soundsoviel Fällen gut.
Ich lasse mich nicht auf Teufel komm raus niederbrettern mit irgendwas was gar nichts bringt, nur damit ich und die Docs sagen können: „Wir haben was gemacht“.

Es ist ja wohl der Sinn der Sache, dass es in vielen Fällen was bringen kann und soll, wie jetzt meine Angiogenesetherapie da ist ja auch eine leichte Langzeitchemo dabei, die macht mich (hoffentlich) nicht kaputt und sie bringt anscheinend doch was.

Wenn jemals eine Chemo rauskommt bei der man sagen kann, ja das bringt in soundsoviel Fällen vom MTC was, und man es je bei mir für nötig erachten sollte, dann würde ich wohl in den saueren Apfel beissen.

So, das wollte ich nur klarstellen!

Bis jetzt gibts aber nix, leider!

Ansonsten ja, kann ich nur zustimmen:
Eine Annäherung von Schulmedizin und Alternativmedizin sollte doch stattfinden.

MfG
Lydia

"Es ist nicht nötig sein Leben zu ändern, es ist nur nötig anders zu denken...." ,aus "Hypnose und Krebs" von Gerhard R. Susen
www.c-zell-karzinom-online.de

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271309

Hallo Heike,

ich denke, dass eins der Hauptprobleme der Medizin ist, dass es kein RICHTIG gibt. Es gibt Erfahrungen, Statistiken, Wahrscheinlichkeiten. Aber was für den einzelnen Patienten am geeignetsten wäre, das weiss nunmal niemand. Deshalb bin ich der Ansicht, dass die Ärzte den Patienten möglichst gut aufzuklären haben. D.h. mit allen Risiken, Chancen und ggf. Alternativen.

Aber das widerum setzt mündige Patienten voraus, die auch bereit sind Entscheidungen zu treffen und mitzudenken und mitzulernen. Diese Variante habe ich für mich gewählt und versuche nun auch, mir entsprechende Ärzte zu suchen. Aber es ist sehr anstrengend und sehr zeitintensiv und mit Sicherheit nichts für jeden.

Ohne die Chemo von damals würde es mich heute nicht mehr geben. Andererseits hätte man mich über die möglichen Risiken der Bestrahlung aufklären sollen. Dann hätte ich mir den zweiten Krebs wahrscheinlich erspart.

Aber im Moment versuhe ich zu lernen, dass es kein Richtig oder Falsch gibt und dass ich letztendlich die Entscheidungen für mich, meine Gesundheit und mein Leben zu treffen habe.

Viele Grüße
Esther

Antwort auf: Wie kann man eine Alternative Therapie für sich bewerten?

| Beitrags-ID: 271310

Oh sorry Lydia,

schon wieder so ein Missverständnis.
Diese Äußerung von mir bezog sich nicht auf Deinen speziellen Fall, sondern auf die allgmeine Äußerung von Maria.
Und ich wollte dagegen halten, dass man sich dies jeweils im Einzelfall anschauen muss, ob man eine Chemotherapie für sinnvoll hält oder nicht, zu mal es inzwischen sehr viele unterschiedliche Chemotherapien gibt. Dass man also im Vorraus noch gar nicht darüber Urteilen kann, ob eine Chemo Sinn macht.

Meine Äußerung zur Chemo, war keine Plädoyer für oder gegen die Chemo, sondern ein Plädoyer dafür dies nicht pauschal zu beantworten, sondern auf den jeweiligen Krebs und den jeweiligen Patienten (für sich dann letztendlich) zu beziehen.

Viele Grüße
Harald

Anonym
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