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Muss das wirklich sein? neu

Sanne1971
Nutzer*In
pap. SD CA pT1a (4)pN0 L1V0

Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 258287

Hallo zusammen, ich bin neu hier und wusele mich so durch :D
Ich hoffe, dass es jetzt richtig ist, dass ich meine Frage zur RJT hier schreibe…
Bei mir wurde letzte Woche die komplette SD entfernt, vier Knoten (alle unter 5 mm)waren befallen, Diagnose: bilatlerales, multifokales, inzidentelles, papillares Mikrokarzinom. Daraufhin einen Tag später Lymphadenektomie. Es wurden 31 karzinomfreie Lymphknoten entfernt.
Das bedeutet also, dass die Lymphknoten nicht befallen sind (keiner der 31) und trotzdem soll ich in ca. 4 Wochen die RJT machen. Nun lese ich immer wieder, dass die RJT „grundsätzlich“ in so einem Fall wie meinem nicht notwendig ist. Ich habe am Montag einen Termin bei meinem NUK (erster Termin nach der OP) und werde diese Frage dort natürlich auch noch mal ansprechen. Hat sonst jemand evtl. noch einen Rat oder eine Meinung für mich? Ganz lieben Dank schon mal!

miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382134

Hallo Sanne!

Herzlich willkommen „im selben Boot“ bzw. hier im Forum! Wie geht es Dir denn nach Deiner OP und den vorangegangenen Strapazen?

Letztlich kann und sollte Dir keiner die Entscheidung für oder gegen eine RJT abnehmen. Es ist eine Frage der Risikoabwägung.

Ich habe mich vor rund einem halben Jahr gegen die RJT entschieden, meine Situation ist allerdings ein bisschen anders als Deine: Ich hatte ein papilläres Gerade-noch-Mikrokarzinom (10 mm) und Du hattest 4 ganz, ganz kleine, wenn ich es richtig verstehe.

Vielleicht kann ich Dir aber ein paar Gedanken beisteuern, damit Du für Dich die richtige Entscheidung treffen kannst:

Laut ATA-Guidelines zum differenzierten Schilddrüsenkarzinom, S. 42, Schaubild 4 hat das multifokale papilläre Mikrokarzinom (PTMC, papillary thyroid microcarcinoma) eine ca. 4-6 %ige Wahrscheinlichkeit für das Wiederauftreten der Erkrankung. Diese Wahrscheinlichkeit ist ein bisschen höher, als wenn Du nur ein Mikrokarzinom hättest (dann läge sie bei ca. 1-2 %).

Dennoch fällst Du laut Tabelle 14, S. 56 unter die erstgenannte Kategorie: ATA Low Risk, Tumorgröße bis 1 cm, uni- oder multifokal. Der Beweis, dass RJT die Wahrscheinlichkeit von Rezidivfreiheit verbessert, wird dort nicht gesehen, die Antwort auf die Frage, ob eine RJT indiziert sei, lautet: „No“. 😉

Diese ATA-Guidelines sind zwar für Ärzte nicht bindend, jedoch sollte ein Arzt/eine Ärztin gut begründen können, warum evtl. hiervon abgewichen wird.

Dennoch sollten meiner Meinung nach auch andere Aspekte betrachtet werden, wenn man sich für oder gegen eine RJT zu entscheiden hat:

Einerseits:

  • Subjektive Besorgnis/Ängste: Manch einer ist beruhigter nach einer RJT, weil quasi alles gemacht wurde, was man machen kann.
  • Der Tumormarker Thyreoglobulin ist nach einer RJT aussagefähiger, da die RJT alle Schilddrüsengewebsreste zerstört hat.

Andererseits:

  • Du hast schon eine umfassende Therapie hinter Dir mit der totalen Thyreoidektomie und Lymphknotenentfernung. Dass von den 31 LK kein einziger befallen war, ist ein sehr gutes Zeichen, denn Krebszellen, die „auswandern“ wollen, kommen üblicherweise zuerst an diesen LK vorbei – was sie bei Dir aber offensichtlich nicht gemacht haben.
  • Die RJT kann, muss aber nicht zu Beschädigungen z. B. an den Speicheldrüsen führen.
  • Die für die RJT notwendige Schilddrüsenunterfunktion ist belastend. Leider ist es immer noch nicht überall selbstverständlich, dass zur Vorbereitung Thyrogen® (2 Spritzen kurz vor der RJT) eingesetzt wird, sodass ein wochenlanger Hormonentzug nicht erforderlich ist. Du solltest Deinen NUK danach fragen, wenn er/sie es nicht von sich aus anspricht.
  • Für manche stellt die strahlenschutzbedingte relative Isolation während der RJT ein großes psychisches Problem dar – andere wiederum empfinden diese eher als „Erholungsurlaub“ nach dem vergangenen Stress.
  • Nach einer RJT muss man 6-12 Monate konsequent verhüten, da sonst Gefahr für das Ungeborene besteht.

Ich würde Dir raten, Deine Fragen und Gedanken für Dein Gespräch mit dem NUK am Montag zu notieren und zusammen mit dem Arzt zu überlegen, was für Dich das Richtige ist. Vielleicht hilft Dir dabei dies: Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch
Manchmal ist hier auch das Einholen einer weiteren (zweiten) Meinung hilfreich.
Und manchmal hilft es, uns hier Löcher in den Bauch zu fragen. ;-)

Liebe Grüße und gute Erholung!

miesekröte

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Sanne1971
Nutzer*In
pap. SD CA pT1a (4)pN0 L1V0

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382135

Ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort und die weiteren Tipps! Mir geht es so lala. Hat mich doch alles sehr durcheinander gebracht und ich schiebe es auch mal auf die noch nicht eingestellte Dosis Thyroxin ;-) Bin hin- und hergerissen ob ich die RJT angehe. Allerdings kann ich schon mal sagen, dass dort, wo ich (wenn) therapiere (MHH) auch diese Spritzen gegeben werden um die Unterfunktion zu vermeiden.
Ich hab halt auch Panik, dass ich jetzt gut eingestellt werde und dann wieder alles durcheinander ist, also nach der RJT. Für mich ist KrH übrigens schrecklich aber vor der Quarantäne bei der RJT hab ich nicht so Panik. Ich bin zwar am liebsten zu Hause aber dort hat man ein EZ, eigene Toilette etc. Ansonsten bin ich eh single, keine kids, eine Katze :-)

Ich versuche jetzt erstmal das WE rumzubekommen und schreibe immer wieder etwas für den Termin am Mo. auf. Seit gestern plagt mich auch eine kleine Schwellung, hatte die ganze Zeit gar keine Probleme mit der Narbe und jetzt nach einer Woche?! Nervig…
Lieben Dank nochmal und erzähl doch bitte noch wie es dir sonst heute geht, auch in Anbetracht der Kontrollen und ohne RJT.
LG

miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382136

Hallo Sanne,

„Alles sehr durcheinander gebracht“ ist ja eigentlich gar kein Wunder. Wer plant schon ein, plötzlich mit so einer Diagnose, zig Untersuchungen, Krankenhausaufenthalt usw. konfrontiert zu werden 😥 Meiner Erfahrung nach braucht man Zeit, all das zu „verdauen“ und sich irgendwie wieder neu zu sortieren im Leben.

Lass Dir nur Zeit für Deine Entscheidung – Du hast Zeit, denn das Papilläre wächst, wenn denn noch was übrig sein sollte, ganz langsam.

Meiner Erfahrung nach braucht es auch mehr Zeit, als ich mir anfangs vorgestellt hatte, bis man richtig auf die Hormone eingestellt ist. Insofern brauchst Du Dich, glaube ich, nicht sorgen, dass Dir die RJT die gute Einstellung durcheinanderbringt – nach wenigen Wochen sind die allerwenigsten gut eingestellt :?

Ich bin es nach einem knappen halben Jahr auch noch nicht so richtig, habe vor 5 Wochen noch mal die Dosis minimal gesteigert und habe ziemliche Achterbahnfahrten, was meine Stimmungen angeht. Allerdings war mein Nervenkostüm noch nie das stabilste. Mir scheint, dass mein Körper immer noch „lernen“ muss, die Hormönchen dahin zu schicken, wo sie gerade gebraucht werden. Besonders wenn ich mich mal ein bisschen mehr angestrengt habe, scheint es mir, als seien dann ohne Vorwarnung plötzlich meine Akkus leer und die Stimmung saust in den Keller. Ich versuche mich dann selbst nicht so ganz ernst zu nehmen, sage mir, uups, das sind jetzt die Hormone, die mir fehlen, und führe dann regelrechte Gespräche mit meinem Körper: „Hallo, hallo? Schick mal ein bisschen T3 ans Großhirn, da ist es gerade stockduster …“.

Die Einstellung braucht wirklich Geduld. Aber das Gute ist, ich merke, wie mein Körper nach einigen Wochen beginnt, sich auf die veränderte Hormonsituation einzustellen, viele Begleiterscheinungen verschwinden dann ganz von allein.

Wegen Deiner Narbe würde ich an Deiner Stelle am Montag einfach mal den NUK draufgucken lassen, damit Du beruhigt bist, dass sich da nichts entzündet. Ich erinnere mich übrigens, dass bei mir auch nach mehreren Tagen so ein kleiner Hubbel am Ende der Naht entstand, der ein bisschen pikste und nervte, aber sich bald von alleine wieder verkrümelte.

Zu meinen Kontrollen ohne RJT kann ich Dir noch gar nicht viel Aufregendes erzählen – ich hatte ja noch nicht viele. Jetzt im ersten Jahr wird bei mir das Thyreoglobulin (also der Tumormarker, bei dem es ohne RJT weniger auf den exakten Wert, sondern auf den Verlauf ankommt) vierteljährlich kontrolliert und demnächst steht die zweite Kontrolle an, dann auch mit Hals-Sono.

Als zum ersten Mal mein Tumormarker bestimmt wurde, wurde ich ziemlich nervös, als ich kapierte, dass ich Thyreoglobulin-Antikörper (TAK) habe. Diese können, müssen aber nicht das Ergebnis des Tumormarkers verfälschen. Da befiel mich Panik und ich dachte, hätte ich mal die RJT gemacht. Mir wurde dann aber klar, dass das eher so ein mich überfallendes Sicherheitsbedürfnis war, ich wünschte mir sozusagen eine Garantie, dass alles weg ist und nie, nie wiederkommt. Aber diese Garantie kann uns niemand geben. Auch die RJT nicht. Deswegen müssen wir ja zur Nachsorge.

Diese Antikörper haben außerdem ziemlich viele, habe ich später gelesen. Oft fallen sie nach einer Weile ab. Wenn sie ansteigen, kann es bedeuten, dass irgendwo was wächst und man suchen muss. Damit werden diese Antikörper selbst Tumormarker, wenn auch ein nicht so genauer wie das Thyreoglobulin. Sollten die TAK bei mir ansteigen, werde ich vermutlich noch mal über RJT nachdenken.

Eigentlich bin ich aber ganz froh, dass ich nicht jeden Tag darüber nachdenke, ob ich wohl ein Rezidiv bekomme, ob meine Entscheidung richtig war, ob, ob, ob … ich denke, ich verdränge das auch ein Stück weit. So wie man nicht jeden Tag darüber nachdenkt, dass man jeden Moment vom Auto überfahren werden könnte. Man will ja leben und nicht nur grübeln …

So, jetzt ist mal Schluss mit Zutexten (Sorry! Mich kurzzufassen ist nicht gerade meine Stärke).

Das hier

„Ansonsten bin ich eh single, keine kids, eine Katze :)

bringt mich übrigens zum Schmunzeln, ist nämlich bei mir haargenau so, nur dass mein „Zoo“ ein klein bisschen größer ist, guck mal: Antwort auf: Einer meiner Therapeuten

Liebe Grüße auch an die Katze!

miesekröte

Sanne1971
Nutzer*In
pap. SD CA pT1a (4)pN0 L1V0

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382137

Jetzt musste ich auch schmunzeln, dein „Zoo“ ist super süss!!! Das ist auch ein Grund, warum ich mich am besten zu Hause erhole, mit Frau Luna an meiner Seite ist alles gleich besser. Bis vor 2 Jahren hatte ich noch einen Kater, den ich aber leider einschläfern musste. Die alte Dame (Luna ist jetzt 16) kommt aber alleine bzw. mit mir sehr gut klar, sie hat sich seit dem zu einer richtigen Schmusekatze entwickelt.

Zu dem „Knubbel“ an der Narb: ich hab mich auch schon schlau gelesen und es scheint ja durchaus nicht ungewöhnlich zu sein, dass so was nach ein paar Tagen auftritt. Er ist auch schon kleiner geworden und wie gesagt, da ich morgen eh den Termin habe, lasse ich das mal abchecken.

Deine Schilderung zu der Einstellung mit dem Thyroxin beruhigt mich ebenfalls. Ich habe die Dosis ja nach einer Woche selbst erhöht (sollte ich auch so)aber man hat mir bereits gesagt, dass es noch lange nicht genug sein wird. Ich nehme aktuell 1 1/2 Tabletten L Thyroxin 50, also sind das ja gerade mal 75 mg. Wenn ich das richtig gelesen habe, sagt man 2 mg pro kg Körpergewicht? Dann müsste ich also ungefähr das doppelte nehmen, schon allein vom Gewicht her. Aber gut, dazu werde ich dann morgen hoffentlich auch mehr hören. Meinen aktuellen TSH Wert hole ich mir morgen früh noch vom Hausarzt, da habe ich am Freitag leider keine tel. Auskunft erhalten (was ich ja auch verstehe, trotzdem nervig). Ich selbst bin sonst so vom Typ auch jemand, der sich leider schnell über etwas aufregt (und sei es nur doofe Kunden bei der Arbeit ;-)), das kann ich leider nicht abstellen. Von daher weiß ich manchmal auch nicht, ob es nun die Hormone sind, die da noch nicht richtig eingestellt sind oder ob ich es nicht doch ich selbst bin. Wobei es ja auf das Gleiche rauskommt, ich bin es so oder so. Ich schreibe gerade wirr merke ich. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Calciummange kurz nach der OP schlimm war. Dieses Gefühl möchte ich so schnell nicht mehr erleben. Sehr unangenehm im ganzen Körperempfinden und mit Panikattacken begleitet. Aber das habe ich nun im Griff, bzw. ich schleiche die zusätzliche Dosis Ca auch gerade wieder aus und habe auch keine bis ganz ganz wenige Anzeichen mehr.

Ich denke auch so wie du, von wegen „Sicherheitsgarantie“ und dass ich doch alles machen sollte, was diese „Garantie“ verstärkt… Aber du hast es ganz richtig geschrieben, diese Garantie gibt uns niemand. Es klingt von daher für mich aber vernünftig, wenn man dann bei einem evtl. Ansteigen der TAK quasi „immer noch“ über die RJT nachdenken k a n n.

Du siehst, auch ich kann mich nicht gerade kurz fassen ;-) ;-)
Schönen Sonntag noch und viele Grüße an deine Fellfreunde!
Sandra

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miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382138

Liebe Sanne,

meine Daumen sind gedrückt und ich wünsche Dir, dass Du heute auf all Deine Fragen gute Antworten bekommst! Und dass Dich das Krankenhaus nicht zu sehr schreckt … ich fühle mich in Krankenhäusern auch oft seltsam, irgendwie entmündigt und verschreckt 😯

Puh, was Du von Deinem Calciummangel schreibst, klingt wirklich extrem unangenehm. Der Kelch ist an mir glücklicherweise vorübergegangen. Weißt Du, dass Du das Calcium jetzt in der Anfangszeit regelmäßig kontrollieren lassen solltest (ungefähr wöchentlich, ggf. früher, falls Du Beschwerden bekommst), bis sicher ist, dass Deine Nebenschilddrüsen wieder fit sind?

Es gibt einen Notfallausweis, den Du Dir bestellen oder ausdrucken kannst: Hypoparathyreoidismus-Patient*innen-Pass. Den würde ich gerade jetzt, wenn Du Deine Calciumdosis reduzierst, immer unterwegs mitnehmen (ebenso Calciumtabletten und ein Trinkefläschchen :cheers2: ), damit die Ärzte im Notfall Bescheid wissen und die Symptome nicht mit einem epileptischen Anfall oder einer Hyperventilationstetanie verwechseln. Ich hoffe, ich erschrecke Dich jetzt nicht, wenn ich solche Sachen schreibe. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste …

Du hast Recht, so ungefähr 2 µg L-Thyroxin pro kg Körpergewicht rechnet man am Anfang, meines Wissens etwas weniger. Dennoch kann das nur eine grobe Richtschnur sein, denn es gibt hier viele, die mit wesentlich weniger Hormonen gut eingestellt sind – oder andersrum deutlich mehr brauchen.

Häufig wird gleich nach der OP mit einer vollen so kalkulierten Hormongabe begonnen. Das Vorgehen Deiner Ärzte macht für mich aber auch Sinn, denn das Levothyroxin Deiner eigenen Schilddrüse (und davon wird durch die OP oft noch einiges freigesetzt) hat eine sehr lange Halbwertszeit (ungefähr 8 Tage). Sprich, eine Woche nach der OP hast Du immer noch ungefähr die Hälfte Deines körpereigenen L-T4 in Dir, sodass ich mir vorstelle, dass Du zurzeit mit zusätzlichen 50 bzw. 75 µg ganz gut liegst.

Ich wünsch Dir nachher gemütliche Stunden mit Frau Luna 🐈 , ruh Dich schön aus!

Ganz liebe Grüße

miesekröte

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Sanne1971
Nutzer*In
pap. SD CA pT1a (4)pN0 L1V0

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382139

Hallo „Miesekröte“,
nun finde ich auch die nötige Ruhe um kurz (ha, ha) zu berichten.
Der Tag war insgesamt etwas anstrengend, da im Vorfeld Kleinigkeiten schief gelaufen sind, die mich dann aber doch ganz schön gestresst haben.

Ich bin aber echt zufrieden mit meinem Termin beim Radiologen. Der ist zum Glück übrigens nicht in einem KrH sondern eine „normale“ Praxis. Es wurde ein aktuelles Szinti gemacht und er meinte nur „ganz toll operiert, da ist alles weg“. Wir haben dann lange über die RJT gesprochen. Letztendlich ist es meine Entscheidung wobei er auch ganz klar sagt, es ist nicht notwendig… Ich habe mich jetzt dafür entschieden, den Termin am 02.05., also das erste Aufklärungsgespräch zur RTJ wahr zu nehmen. Da ich bis vor kurzem Thyronajod genommen habe, wollte man bei diesem Termin eh testen, was noch an Jod im Körper ist. Und wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, müssten die dann doch auch sehen können, ob da nun noch – ich nenne es mal Rest-Jod – vorhanden ist oder nicht. Und wenn dem nicht so ist, dann „muss“ ich die RJT doch auch nicht machen. So sehe ich das jedenfalls.

Ansonsten wird alles weitere beim Radiologen künftig regelmäßig überwacht. Er meinte auch, dass man die RJT auch „immer noch“ zu einem späteren Zeitpunkt machen kann/darf also sprich wenn sich etwas bei mir verändern sollte.

Das Thyroxin haben wir erwartungsgemäß erhöht auf insgesamt 125 mg. Mal schauen. Die Werte darf dann auch mein HA überwachen. Das mit dem Calcium und dem Ausweis ist mir bekannt und ich habe quasi auch immer etwas „am Mann“ für den Fall der Fälle. Die Werte werden momentan auch noch wöchentlich gecheckt. Ich habe gestern noch einmal 500 mg genommen, denke aber dass ich jetzt auch ohne zusätzliche Gabe auskomme, da der Wert bereits wieder im Normbereich ist.

Tja, nun versuche ich dann erstmal die Tage etwas zur Ruhe zu kommen und lasse den erwähnten Termin auf mich zu kommen und höre mir das da mal an. Dann entscheide ich was ich mache. Damit fühle ich mich momentan ganz gut.

Meine Narbe heilt ansonsten auch soweit gut und die Verdickung quer über die Luftröhre soll wohl noch weg gehen. Das ist manchmal schon etwas unangenehm. Ich bin auch jeden Tag schön am massieren, hoffe das wird bald… Geduld ist leider auch keine Stärke von mir 🙄

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382140

Liebe Sanne,

danke Dir für Deine liebe Rückmeldung!

Ich glaube, da hast Du es mit Deinem Radiologen wirklich gut getroffen! Ganz, ganz wichtig finde ich das, dass man für die weitere Betreuung einen Arzt hat, dem man vertraut und der mit einem alle Möglichkeiten und Risiken durchspricht, so wie er das mit Dir wohl getan hat.

Deinen Plan, zu dem Aufklärungsgespräch für die RJT hinzugehen und Dich auch da beraten zu lassen, finde ich auch gut.
Und das

„Damit fühle ich mich momentan ganz gut.“

ist sowieso das Wichtigste!

Zu Deiner Verdickung an der Luftröhre wollte ich Dir noch erzählen, dass ich noch geraume Zeit nach der OP (mehrere Wochen lang) ein ungutes Gefühl in der Narbenregion hatte. Es war so ein bisschen, als würde man bei bestimmten Bewegungen des Halses ganz sanft gewürgt 😯 Und ein unangenehmes Gefühl, wenn die Narbe quasi ohne Polsterung durch die Schilddrüse beim Schlucken über den Kehlkopf geschrubbelt ist. Bei mir ist das ganz von alleine weggegangen, habe da auch nicht groß massiert oder gecremt. Ich denke, es braucht einfach Zeit, bis Schwellungen zurückgehen und sich die Dinge im Hals „neu sortieren“ – ist ja dann mehr Platz da 😉

Liebe Grüße!
Erhol Dich gut :bathe: und geh‘ alles schön langsam an!
Würde mich freuen, mal wieder von Dir hier zu lesen! :PC1:

miesekröte

Sanne1971
Nutzer*In
pap. SD CA pT1a (4)pN0 L1V0

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382141

Ich bin beruhigt, dass auch du schreibst, dass diese Verdickung am Hals wohl als normal zu bezeichnen ist… Mir geht es da genauso wie dir, auch ich fühle mich manchmal im Würgegriff. Schlucken mit zurück gelegtem Kopf geht z. B. nur ganz schlecht 🙄 Naja, dann lasse ich das eben Ansonsten massiere ich die Narbe so wie vom Physio gelernt und nehme sonst auch nur Vaseline weil die Haut am Hals irgendwie generell so trocken ist. Ich vermute auch mal, die haben den Hals vor der OP bestimmt rasiert. Nicht, dass ich da Haare gehabt hätte (hahahaha) aber das wird bestimmt auch mit ein Grund sein, warum ich da so trockene Haut habe. Ansonsten habe ich gute und schlechte Tage, damit arrangiere ich mich mehr oder weniger gut…
P.S. Ich habe dir dann mal eine PN geschickt.
LG

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382142

Hallo Sanne,

da bei mir bereits eine „Infiltration in die Weichteile“ vorlag, wurde bei der OP extrem viel ( angeblich auch kl. Muskelteile) herausgeschnitten, sodass ich danach wochenlang sehr wohl Würge,- Druck,-
und an der betroffenen Stelle ein gewisses „Leergefühl“ hatte, sowie ein „Schwächegefühl“ auf der betroffenen Halsseite. Auch heute, gut vier Jahre nach der OP, spüre ich in regelmäßigen Abständen immer wieder ein gewisses Druck,- und Würgegefühl, mal nur kurz, mal über mehrere Tage hinweg. Warum dieses Gefühl kommt und geht, kann ich nicht sagen, ich rege mich darüber gar nicht (mehr) auf, es ist mir egal.

Da du frisch operiert bist, ist dieser Zustand vollkommen normal, es muss sich ja alles regenerieren, „zusammenwachsen“ und (innerlich) heilen. Das benötigt Zeit.

Anstelle von Vaseline wurde mir von mehreren Ärzten nach der OP zur Narbenpflege und gegen die Trockenheit Ringelblumensalbe empfohlen ( aber nicht die aus dem Drogeriemarkt, sondern eine gute, hochkonzentrierte aus der Apotheke), wobei bei mir gute Erfolge erzielt wurden.

Kopf hoch, denn es wird mit jedem Tag ein Stückchen besser!
Alles Gute weiterhin wünscht
Schlittenhund 🐕

Sanne1971
Nutzer*In
pap. SD CA pT1a (4)pN0 L1V0

Antwort auf: Muss das wirklich sein? neu

| Beitrags-ID: 382143

Hallo Schlittenhund,
vielen Dank für deine Antwort! Das mit der Ringelblumensalbe merke ich mir und die werde ich mir dann wohl mal besorgen. Dieses Würgegefühl ist schon manchmal sehr unangenehme aber ich bin wie gesagt, beruhigt, dass es vielen anderen auch so geht bzw. ging. Geduld ist leider keine meiner Stärken… Aber ich bin bemüht :D
Vielen Dank und viele Grüße!

Anonym
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