L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
- Dieses Thema hat 5 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 10.09.2018 - 13:10 von Harald.
L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
Hallo Zusammen,
zuerst einmal möchte ich sagen, dass mir dieses Forum während meiner Krankheit sehr gut geholfen hat und bedanke mich ganz herzlich bei allen.
Bei mir wurde Anfang letzten Jahren ein Lindsay-Tumor festgestellt. Anschliessend komplette Entfernung der Schildrüse und Radiojodtherapie.
Seitdem gehe ich regelmässig zur Nachsorge und bisher sagten sie mir, dass alles ok sei.
Zur Zeit nehme ich L-Thoraxin 125, in dem Bericht nach der letzten Nachsorge wird eine höhere Dosierung von 137,5 mg empfohlen, da angestrebt werden soll den THS wert konstant zu halten.
Ich verstehe nicht was damit gemeint sein kann, kann mir hier jemand helfen? Besteht die Gefahr auf ein Redzidiv?!
DesWeiteren ist bereits eine weitere Radiojodtherapie angesetzt, genau ein Jahr nach der letzten. Muss das wirklich sein? Ich hatte mal nachgefragt und sie sagten mir, dass sie nachschauen wollen ob wir´klich alle Reste der Schildrüse entfernt worden sind.
Ich werde heute meine Blutwerte anfordern, kann mir jemand sagen wie die Werte sein sollten?
Fragen über Fragen…danke für die Antworten.
Antwort auf: L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
Hallo Sebi,
danke für den Zuspruch.
Einen Überblick findest du hier Nachsorge – differenzierter Schilddrüsenkrebs (Übersicht)
Im Nachsorgeheft – differenzierter Schilddrüsenkrebs wird möglichst einfach auch die Nachsorge erklärt.
Deine Fragen besser beantworten kann man nur, wenn man genau weiß welches Rezidivrisiko du hattest und wie gut die Radioiodtherapie angeschlagen hat; siehe Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).
und danach kann man beurteilen wie es mit der FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs aussieht.
Genaues kann man auch nur sagen, wenn man deine aktuellen Blutwerte kennt.
Ich gehe mal davon aus, dass keine weiter Radioiodtherapie geplant ist, sondern eine Radioioddiagnostik.
Ein Radioioddiagnostik wird auch stationär wie dei Therapie durchgeführt.
Früher wurde standardmäßig, eine Radioioddiagnostik durchgeführt.
Die amerikanischen (2015) und europäischen Leitlinien (2006) sehen dies jedoch schon seit ein paar Jahren differenzierter.
ATA-Leitlinie (2015): Die Rolle der Radiojodiagnostik.
Du muss übrigens nichts machen, eine Entscheidung für Therapie und Diagnostik sollte immer gemeinsam mit dem behandelnden Arzt getroffen werden, wobei du immer das letzte Wort hast.
Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
Hallo Harald,
Vielen Dank für die Hilfe. Ich habe mir nun die Blutwerte besorgt, leider nicht ganz aktuell, sie sind vom 26.07.2018
Tsh basal 0.79
Radiojodtherapie mit 2705MBq am 09.02.2018 habe diese auch gut vertragen und es ist eine Radiojoddiagnostik geplant mit Hormonentzug und Thybon. Habe mich aber an die Nuklearmedizin in Düsseldorf gewandt und werde dies mit den Spritzen machen lassen, da die Unterfunktion einfach nur grauenhaft für mich war.
Nach der Radiojidtherapie lag Thyreoglobinwert bei 25,5 ng/l. Welcher Wert müsste den jetzt erreicht werden? Der Wert wurde eine Woche nach der Rjt bestimmt.
Soviele Fragen und ich hoffe das mir jemand antworten kann.
Lieben Dank
Antwort auf: L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
Hallo,
optimal (=Exzellentes Ansprechen der Therapie) wäre ein nicht mehr nachweisbarer Tg-Wert (< 0,2 ng/ml unter TSH-Unterdrückung)
bzw. wenn nun einen Radiooddiagnostik mit einer TSH- Stimulaiton (zwei Spritzen rhTSH=Thyrogen) dann sollte der Tg-Wert <1 ng/ml sein.
Wobei es auch bis zu einem Jahr dauern kann bis der Tg-Wert sowei gefallen ist.
Wichtig, der Tg-Wert ist nur aussagefähig, wenn keine TAK vorhanden sind.
FAQ: Thyreoglobulin-Antikörper und SD-Krebs-Nachsorge.
Wichtig ist auch zu verstehen, dass sehr viele Patient*innen kein exzellentes Ansprechen der Therapie haben, ohne dass dies notwendiger Weise Einfluss auf das Leben oder auf das Auftreten eines Rezidivs hat.
Die Folge ist jedoch meist dann mehr Bilddiagnostik.
Wenn man z.B. TAK hat, dann gehört man zur Gruppe Unbestimmbares Ansprechen
Wie unterschiedlich die Therapie ansprechen kann, und welche Folgen das für die Nachsorge hat wird im Beitrag
Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT) beschrieben.
Ich selbst hatte in einer Schilddrüsenunterfunktion bei der ersten Radioiodtherpaie mit 3860 MBq ein Tg-Wert von 12,4 ng/ml.
Und bereits nach 3 Monaten erneut in Unterfunktion ein Tg-Wert von 0,95 ng/ml (die zweite RJT wurde damals – vor 20 Jahren – automatisch nach 3 Monaten angesetzt, und war unnötig; heute macht man größere Abstände, weil man um die lange Wirkung der RIT weiß, und Übertherapie vermeiden möchte).
Der Tg-Wert ist abhängig von der Art und Höhe der TSH-Stimulation.
Bei den Spritzen (rhTSH), wo es nur eine kurze TSH-Erhöhung gibt, ist der Zeitpunkt der Abnahme des Blutes zur Bestimmung des Tg-Wertes sehr wichtig.
Bei der Schilddrüsenunterfunktion steigt der Tg-Wert über einen längeren Zeitraum und ist daher auch meist einiges höher als wenn er mit rhTSH stimuliert wird.
Die Tg-Werte sind daher nicht miteinander vergleichbar.
Hoffe dies hilft dir weiter! Sonst einfach weiter fragen.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
Guten Morgen Harald,
Habe mir nun noch die aktuellen Blutwerte besorgt.
Tsh 0.79
Tg Autoantikörper <5 U/ml
Thyreoglobin <0,5 ng/ml
So wie ich dich verstanden habe, sollte der Tsh wert optimalerweiser weite sinken. Die anderen Werte scheinen jedoch ok zu sein?!
Die RJT ist 7 Monate her.
Danke für den Hinweis mit dem rhsThyrogen ich werde das ansprechen.
Antwort auf: L-Thoraxin Erhöhung nach Tumornachsorge
Hallo,
wenn du keine Beschwerden hast, dann wird in den Leitlinien empfohlen anfänglich den TSH-Wert unter 0,1 mU/L zu drücken (also eventuell etwas mehr Schilddrüsenhormone).
Die TSH-Unterdrückung wird aber zunehmend individuell auf die Risiken der Patient*innen angepasst, und zum Teil früher gelockert.
Viele Grüße
Harald
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