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Papilläres Schilddrüsenkarzinom

Nordfriesin

Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 258626

Hallo Zusammen,

nachdem ich vor meiner OP letzte Woche nur Leser hier im Forum war, möchte ich nach der vorliegenden Diagnose wissen, was mir „die alten“ Hasen raten würden.

Kurz der Ablauf der Erkrankung: Knoten in der linke SD schon seit Jahren bekannt, ganz langsam wachsend, dann die letzten 10 Montage von 0,9 auf 1,52 gewachsen. Szintigraphie und Feinnadelpunktion durchführen lassen mit dem Ergebnis Follikuläre Neoplasie. Außerdem wurde im Vorfeld eine Unterfunktion und Hashimoto (TPO-AK Wert 1300 U/ml) festgestellt.

OP letzte Woche: Diagnose Papillares SD Karzinom links pT1a, PN0 (0/3), L*, V*, Pn0, R0, max. Größe 9 mm, keine spezielle Variante, mit assoziierter Stromadesmoplasie, mit infiltrativ-destruktiven Wachstum, ohne extrathyreoidales Tumorwachstum, mit tumorfreien Resektionslinien, bislang ohne Angioinvasion (Resultat steht noch aus).

Das es sich laut den Ärzteteam um einen Grenzfall handelt wegen der 9 mm war die Empfehlung für mich nicht eindeutig. Zuerst war ich so geschockt, dass ich gesagt habe ich lasse die SD komplett entfernen mit anschließender RJT. Im Moment bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das möchte, zumal es mir nach der OP erstmal nich so gut ging, was aber vorwiegend in den ersten 24 h danach war.

Ich bin normalerweise kein Mensch, der gerne in Selbsthilfegruppen Rat sucht, da ich schon über 30 Jahre an Morbus Crohn erkrankt bin und die Erfahrung gemacht habe, dass mich das Leid der anderen Leidesgenossen nur noch mehr runterzieht.

Nachdem ich hier aber auch schon vor der OP sehr viele hilfreiche Infos bekommen habe, habe ich mich getraut, meine Geschichte jetzt öffentlich zu machen und hoffe auf gute Denkanstösse.

Operiert wurde ich in Hamburg, ich suche jetzt in Nordfriesland einen guten Endokrinologen, Onkologen und Nuklearmediziner. Kann mir hier auch jemand Tipps geben? Wir sind gerade umgezogen und ich kenne hier noch keine Ärzte.

LG an Alle

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 383525

Liebe Nordfriesin,

na dann herzlich willkommen bei uns im Selbsthilfe-Forum!

Eine Frage kann ich dir ganz leicht beantworten:

Einen Onkologen brauchst du nicht!

Für die Nachsorge – egal wie du dich entscheidest – brauchst du entweder eine*n Nuklearmediziner*in oder eine*n Endokrinolog*in.

Was man sich mit der ganzen Risikoabwägung klar machen muss, es sind immer nur Wahrscheinlichkeiten und es gibt immer Ausnahmen.

Beim klassischen papillären Schilddrüsenkarzinom ist es normaler Weise so, dass je größer der Primärtumor ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Lymphknotenmetastasen.
Die Grenze von 1 cm ist da durchaus etwas willkürlich.

In unserer Berliner Selbsthilfegruppe haben wir z.B. in letzter Zeit mehrere Betroffene, deren Schilddrüsenkrebs durch Lymphknotenmetastasen bemerkt wurde, und später fand man in der Schilddrüse dann ein Mikrokarinom.
Das ist aber normaler weise extrem selten.

Die ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs werden der amerikanischen Schilddrüsenorganisation auch als Kontinuum verstanden.
Sehr deutlich wird dies in der Grafik /Firgur 4 auf Seite 42 der
ATA-Leitlinie differenzierter SD-Krebs 2015: Übersicht…...

Um die ein oder zwei Millimeter mehr, denke ich braucht man sich keine Gedanken machen.

Gut ist es, dass kein extrathyreodales Wachstum (Extrathyroidal extension = ETE )festgestellt wurde, dies würde sond das Rezidivrisiko erhöhen (siehe Beitrag zu den Risikogruppen oben).

Was wieder neu entdeckt /betrachtet wird ist das Vorhandensein einer
Stromadesmoplasie bezüglich der Aggressivität eines Tumors.

Habe hier für das Glossar bislang nur allgemeine und bei der Schilddrüse nur Kongressinformationen gefunden (das sind noch keine guten Quellen) siehe in unserem Glossar: Stroma
In den Leitlinien zum differenzierten Schilddrüsenkrebs habe ich da auch noch nichts gefunden.

Hier empfiehlt es sich eventuell bei einem Referenzpathologen nachzufragen.

Wichtig bei der Risikoabwägung ist, dass du selbst dann auch hinter der Entscheidung stehst.

Hier noch den Hinweis auf unser Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.

Viele Grüße
Harald

Nordfriesin

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 383526

Hallo Harald,
vielen Dank für Deine Antwort.

Meine Ärztin informierte mich heute, dass keine Angioinvasion der Gefäße oder Lymphe vorliegt – mal was Gutes.

Ich werde jetzt ganz in Ruhe überlegen, wie es weitergehen soll. Wie Du auch schon geschrieben hast, ist es wichtig, dass ich hinter meiner Entscheidung stehe.

Ich werde jetzt kurzfristig einen Termin bei einer Nuklearmedizinerin, die mir empfohlen wurde, vereinbaren.

Wie gesagt erst einmal herzlichen Dank, falls Du noch was zu der Stromadesmoplasie findest, wäre eine Info super.

LG
Esther

Anonym
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