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ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 260390

Die amerikanische Fachorganisation von Medizinier*innen zur Schilddrüse American Thyroid Association (ATA) hat: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuen Coronavirus (Covid-19) und zur Schilddrüse zusammengestellt.

Überblick:

siehe auch:

Hallo,

die ATA hat – leider ohne genaues Datum – ein paar Antworten für Patient*innen zu häufigen Fragen zusammen gestellt, da in den USA verschiedene medizinische Eingriffe verschoben wurden:

Hier ein paar Übersetzungen – ohne Gewähr; es gilt immer das englische Original– bzw. kurze Zusammenfassungen mit Anmerkungen von mir aus dem Kapitel Schilddrüsenknoten und Schilddrüsenkrebs, die für uns relevant sind:

  • „Is it safe to delay a biopsy of my thyroid nodule?“
    Ist es sicher, eine Feinnadelpunktion eines Schilddrüsenknoten zu verzögern?

    Es wird hier betont, dass die meisten Schilddrüsenknoten gutartig sind, und auch dann wenn es Krebs ist, es nur eine geringes Risiko gibt, wenn die chirurgische Entfernung des Knoten etwas verzögert wird. Wenn die Ärzt*innen jedoch dringend eine Operation empfehlen, solle man dieser Empfehlung jedoch unbedingt nachkommen.

  • Are people with thyroid cancer at greater risk for COVID-19 infection because they are immunocompromised?
    Haben Betroffen mit Schilddrüsenkrebs ein größeres Risiko für eine [Ergänzung Harald: schwere] COVID-19-Infektion, weil sie ein geschwächtes Immunsystem haben?

    Hier wird betont, dass im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen die meisten [!] Schilddrüsenkrebspatient*innen keine Chemotherapie oder andere Therapien bekommen, die das Immunsystem schwächen.

    Eine frühere Diagnose mit Schilddrüsenkrebs und die Einnahme von Schilddrüsenhormonen ist kein Risikofaktor für eine Covid-19-Infektion oder ein schwerer Verlauf der Infektion.

    Für die wenigen Schilddrüsenkrebspatient*innen, die eine Chemotherapie bekommen, gilt jedoch, dass sie ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion haben.

    Anmerkung Harald: Es gibt keine Ausführung zu TKI und Antikörper-Behandlungen. Ich würde jedoch davon ausgehen, da allein durch den fortgeschrittenen Schilddrüsenkrebs hier eine Schwächung des Immunsystems vorliegt, und entsprechend vorsichtiger sein.
    Auch zu den vorübergehenden Veränderung im Blutbild nach einer RIT (verringerte Lymphozyten =Lymphopenie = Lymphozytopenie) wird nicht Stellung genommen. Eine Leukopenie macht gegenüber Infektionen anfälliger.
    siehe auch:

    • siehe Leukozytenzahl erniedrigt (Harald 25.2.2013)
    • Bone Marrow Function After (131)I Therapy in Patients With Differentiated Thyroid Carcinoma (Prinsen 2015) Abstract auf PubMed
    • Temporary changes in neutrophil-to-lymphocyte, platelet-to-lymphocyte ratios, and mean platelet volume reflecting the inflammatory process after radioiodine therapy. (Demir 2016) Abstract auf PubMed
  • Is it safe to delay thyroid cancer surgery because of the current COVID-19 pandemic?
    Ist es sicher, eine Operation wegen Schilddrüsenkrebs zu verschieben, auf Grund der aktuellen COVID-19-Pandemie?

    Es wird bedauert, dass in der jetzigen Situation auch einige Operationen wegen Schilddrüsenkrebs verschoben wurden, um eine rechtzeitige Behandlung zu garantieren.

    Auf der anderen Seite wird angeführt, dass bei den meisten Schilddrüsenkarzinomen auf Grund des langsamen Wachstums des Tumors, das Risiko gering ist, dass durch die Verzögerung um mehrere Monate es zu einer Verschlechterung kommt.
    Dies sei auch dann der Fall, wenn der Schilddrüsenkrebs sich bereits auf lokale Lymphknoten im Halsbereich ausgebreitet hat.

    While surgery is necessary, most thyroid cancers are very slow-growing tumors, and the chance of thyroid cancer worsening if surgery is delayed by several months is extremely low. This is true even if there is spread of the thyroid cancer to local lymph nodes in the neck.

    Unerlässlich sei eine Operation:

    • wenn der Krebs bereits Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden verursacht,
    • der Krebs in andere Halsregionen hineinwächst,
    • wenn die Feinnadelpunktion eine aggressiveres Schilddrüsenkarzinom ergibt, einschließlich des anaplastische oder medulläre Schilddrüsenkarzinoms.
  • Is it safe to delay radioactive iodine treatment because of the current COVID-19 pandemic?
    Ist es sicher, eine Radioiodtherapie zu verschieben auf Grund der aktuellen COVID-19-Pandemie?

    Die Radioiodtherapie (RIT) wird anscheinend häufig in den USA verschoben.
    Es wird erklärt, dass die RIT meist nur angewendet wird, um gesundes Schilddrüsenrestgewebe zu entfernen.
    Bei einer Verzögerung um 6 Monate wird es als unwahrscheinlich angesehen, dass dadurch der Erfolg der RIT beeinträchtigt wird.

    Dringlicher seien im allgemeinen RITs zur Therapie von Fernmetasen in der Lunge oder in anderen Körperregionen.
    Es wird auf die individuelle Beratung durch die Ärzt*innen verwiesen.

Zu den Schilddrüsenhormonpräparaten findet sich folgende Anmerkungen:

    Are there any shortages of levothyroxine?

    Es wird betont, dass bislang kein Engpass von Schilddrüsenhormontabletten festgestellt wurde.

    Um die Soziale Distanz zu wahren und Kontakte zu vermeiden, sollen Patient*innen sich jeweils ein 90 Tage Ration verschreiben lassen [in Deutschland hat ein Packung meist 100 Tabletten] oder sich über den Versandhandel bestellen.

    siehe auch für Deutschland:

Weiter Antworten gehen auf Fragen ein, die für uns hier nicht relevant sind:

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
AHSIH
Nutzer*In
Autoimmunerkrankung => Hashimoto ...

Antwort auf: ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 388612

Zitat: „Weiter Antworten gehen auf Fragen ein, die für uns hier nicht relevant sind:
Haben Betroffene mit einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto oder Morbus Basedow ein höheres Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung?“

Schade.
Nicht relevant?

Ich darf hier als Gast nur Anfragen stellen?
ok
meine Anfrage:

Bin ich falsch hier?
ICH bin Betroffener mit einer Autoimmunerkrankung: Hashimoto, und (zum Glück) habe (noch) keinerlei Anzeichen von Krebs.
Ich lese aber hier schon seit Jahren …
… habe hier einen Anlaufpunkt zu Kontakten …
… falls sich in den Resten meiner sich selbstzerstörenden Schilddrüse, doch mal ein Krebs bilden würde …

meine Anfrage:
bin ich falsch?
weil ich NOCH kein Krebs habe
und „NUR“ Hashimoto infolge einer Autoimmunerkrankung?
und
„das ist hier ja nicht relevant“
???
LG
bleibt gesund
AHSIH aus Halle
:(

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 388613

Hallo,

ich verstehe nicht ganz:
Stört dich, dass du als Gast nur Fragen stellen darfst, aber keine Ratschläge erteilen?
Oder fühlst du dich als Hashimoto-Patient ausgeschlossen durch die Formulierung?

Das will hier natürlich keiner von uns.
Das Problem dahinter ist eher: Es gibt sehr viel Wissen hier, vor allem Harald stellt sehr viele Studien ein. Und hat aber leider nicht die Zeit, alles bis ins kleinste zu übersetzen. Deshalb konzentriert er sich auf das Wesentliche. Speziell zu Covid gab es schon mehrere Anfragen von Krebspatienten in Therapie, wie es mit der Risikobewertung für sie aussieht.
Zu Hashimoto ist deine Anfrage nun die erste, die ich zumindest mitbekomme.

Viele Grüße von
Maria

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Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 388614

Hallo nochmal,

ich hab mir jetzt die Seite mal angesehen, und bzgl. Hashimoto heißt es, dass eine Autoimmunerkrankung nicht mit einer immunsuppressiven Therapie verglichen werden kann; und weiter, dass es keine Anzeichen dafür gäbe, dass Hashimoto-Patienten einen schwereren Verlauf hätten.
Ich denke, das ist es, was du wissen wolltest :?:

Viele Grüße,
Maria

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1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 388615

Hallo AHSIH,

hier in Österreich erhielt ich folgende Information:

Gefährdete Personen in Bezug auf Covid 19 sind wie folgt:

Generell Personen, die älter als 65 Jahre alt sind , insbesondere mit chronischen Erkrankungen, z.B.:

Atemwegs,- und Lungenerkrankungen , inkl. COPD oder Lungenkrebs,
Diabetes
Herz,-Kreislauferkrankungen
Bluthochdruck
Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen
Krebserkrankungen

In sämtlichen Covid19-Sendungen, die rund um die Uhr laufen, wurde niemals als RisikoHashimoto“ oder MO-BA erwähnt, und ich behaupte mal, diesbezügl.relativ gut informiert zu sein. Also ich würde mir da nicht besonders große Sorgen machen. Halte einfach die vorgegebenen Hygieneregeln ein.

Kleine Frage noch: Wieso glaubst du „Gast“ zu sein? Denn du bist doch hier seit 05.03.2012 registriert, oder sehe ich das falsch?

Alles Gute wünscht dir
Schlittenhund

AHSIH
Nutzer*In
Autoimmunerkrankung => Hashimoto ...

Antwort auf: ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 388616

Hallo,

ich verstehe nicht ganz:
Stört dich, dass du als Gast nur Fragen stellen darfst, aber keine Ratschläge erteilen?
Oder fühlst du dich als Hashimoto-Patient ausgeschlossen durch die Formulierung?

Das will hier natürlich keiner von uns.
Das Problem dahinter ist eher: Es gibt sehr viel Wissen hier, vor allem Harald stellt sehr viele Studien ein. Und hat aber leider nicht die Zeit, alles bis ins kleinste zu übersetzen. Deshalb konzentriert er sich auf das Wesentliche. Speziell zu Covid gab es schon mehrere Anfragen von Krebspatienten in Therapie, wie es mit der Risikobewertung für sie aussieht.
Zu Hashimoto ist deine Anfrage nun die erste, die ich zumindest mitbekomme.

Viele Grüße von
Maria

Danke für die Antworten …
… nd sorry, habe vielleicht etwas überreagiert.
Und Harald’s fleißige Arbeit wollte ich nicht mindern, danke an ihn für sein Arrangement.
Und ja,
ich wurde verunsichert, ob ich hier richtig bin …
Zunächst wollte ich nur im Gast-Modus anworten … stellt aber dann fest, ich bin sogar angemeldet (seit 8 Jahren) und kann mich einloggen … hee …
8 Jahre inaktiver sponan Leser … und jetzt bin ich bei Euch ankekommen, auch als Schreiber :D
Ja,
wurde mir unsicher …
… ob es mir nicht zu gut geht …
Bin ja (zu meinem Glück NOCH nicht von SD-Krebs betroffen)
„Bundesverband Schilddrüsenkrebs“
Bin ich hier richtig? Darf ich hier sein?
Ich habe dochkein Krebs!
Aber ein Problem mit der SD
Ich denke:
Ja, ich bin hier richtig.
Hier finde ich (wenn erforderlich) Gehör von Gleichgesinnten bzw. ähnlich betroffenen …
Es gibt halt kein Verband: „NOCH NICHT SD-Krebs“

Inzwischen habe ich einige Beiträge hier geschrieben, fange an mich in diesm Forum einzugehöhnen, und denke:

„Ja hier bin ich SD-betroffender Mensch, hier darf ich’s sein“

frei noch einem bekannten Dichter …. :D

Antwort auf: ATA: Informationen zu Covid-19 und Schilddrüse (2020)

| Beitrags-ID: 388611

Hallo,

auf der Seite der ATA findet sich kein Datum.

Laut Quelltext der Seite wurde die Seite am 6. April 2020 erstellt, und zuletzt am 19. Mai 2020 geändert; was geändert wurde, im Vergleich zur Erstellung dieses meines Beitrages am 4.Mai 2020 ist mir augenblicklich nicht ersichtlich.

Viele Grüße
Harald

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