Ruhig bleiben, es kommt gut.

Sehr wahrscheinlich ist es gutartig und wenn es böse ist, kann man es heilen.

Hallo Renati,

ja, ich verstehe dich gut: Das Warten auf das Punktionsergebnis kann die Nerven wohl strapazieren. Ist ja auch bei mir bei jeder Nachsorge so: Immer die Angst, dass diesmal vielleicht eine Verschlechterung eingetreten ist. Leider kann man in diesem Fall wenig tun, als sich zu sagen: „Da muss ich durch“. Und ich verstehe auch deine große Angst, dass es bösartig sein könnte. Auch mir zog es erstmal den Boden unter den Füßen weg .Dennoch hat Stefan vollkommen recht, wenn er meint, dass erstens die meisten Knoten gar nicht bösartig sind und zweitens auch im schlimmsten Fall die Lage durchaus nicht hoffnungslos ist.

Sieh mal, mein Tumor war zum OP-Zeitpunkt immerhin schon 5 cm groß, also ein außergewöhnliches Maß. Zudem drei LK-Metastasen. Und trotzdem: Gründlich operiert und die RJ-Ablation erfolgreich absolviert, stehe ich heute, gute sechs Jahre nach der OP, mehr oder weniger als „geheilt“ da.
Nachdem ich anfangs deswegen einen Behindertenausweis über 50% erhalten habe, wurde dieser heuer sogar wegen des guten Verlaufes auf 30% reduziert und ich verrate dir, dass ich ganz normal weiterlebe, so, wie wenn ich diese schwere Erkrankung niemals gehabt hätte. Wäre ich nicht hier im Forum aktiv, würde ich alles glatt „vergessen“. Spüre also keinen Lebensqualitätsunterschied zu meinem „früheren Leben“. Und das tägliche Einnehmen der L-Thyroxin-Tabletten werden schnell zum „Automatismus“.

Du siehst also, dass bei 90% unserer Erkrankung mit einem guten Ausgang zu rechnen ist. Bitte mach dir nicht zu große Sorgen! Selbst im aller,-allerschlimmsten Fall, also bei einer gefährlichen Variante, hat mir ein Arzt der Uni-Klink versichert, dauert es mindestens 10 Jahre, bis alle Behandlungsschritte durch sind, alle Möglichkeiten ausgeschöpft wären, bis es kritisch wird. Also, Kopf hoch! Schließlich weißt du gar nichts Näheres, und passieren kann jeden Tag etwas Schreckliches, und sei es nur ein Verkehrsunfall.

Bitte berichte uns weiter!
Es denkt an dich Schlittenhund

Herzliche Gratulation!

Hallo Harald,

ich glaube entscheidend bei Renatis Risikoeinschätzung ist die Hashimoto Erkrankung. Unabhängig von Größenwachstum hat er schon recht, dass ein bei Hashimoto das Risiko erhöht ist, dass der Knoten bösartig ist. Dazu gab es 2019 auch eine gute prospektive Studie:

Studie: Knoten bei Hashimoto höheres SD-Krebs Risiko (Nathalie Silva de Morais 2019)

Man sollte das Risiko natürlich nicht überbewerten, aber trotzdem denke ich, dass man Hashimoto in die Liste der Risikofaktoren aufnehmen kann.

Grüße,
Hector

Hallo Renati,

Ich kann mich noch gut an meine Ängste im letzten Jahr erinnern. Bin alleinerziehend mit zwei Kindern und hatte im Januar 2019 einen auffälligen Knoten im Ultraschall. Wie bei dir danach Radiologe, Szintigraphie (dort als kalter Knoten festgestellt) und negative FNP. Plan war auch bei mir OP nur der einen Seite mit Knoten. Am Ende haben die Ärzte während der OP entschieden doch alles zu entfernen, da das Gewebe vom Aussehen her bösartig war…leider hatte sich das in der Histologie auch so bestätigt.

Danach folgten noch Radio-Jod-Therapie und Hormoneinstellung. Im Januar diesen Jahres war Kontrolle und es wurde NICHTS mehr gefunden. Kein Restgewebe, keine Metastasen, alles gut von ärztlicher Seite…

Also, auch wenn es natürlich nicht immer leicht war im letzten Jahr, heißt auch ein e Krebsdiagnose nicht, dass alles vorbei ist und man nicht mehr geheilt werden kann (zeigen ja auch viele hier im Forum das Gegenteil)…

Ich würde dir empfehlen, deine Ängste und Sorgen zu besprechen – vielleicht mit einem Psychoonkologen oder in einer Beratungsstelle. Ich hab leider erst nach meiner OP von dem Forum hier gehört und wäre froh gewesen, wenn ich vorher schon die Infos gehabt hätte die man hier bekommt.

Nach der OP kannst du eine Haushaltshilfe beantragen die dich im Alltag ein bisschen entlastet…

Viel Kraft und Mut für die kommende Zeit wünsche ich dir…