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fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

Lu-Ann
fol. SD-Ca, p2Ta, pNx, L0, V1, Pn0, R0

fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 260914

Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und möchte mich einmal kurz vorstellen:
Ich bin 28 Jahre alt und wurde mitte Dezember wegen eines kalten Knotens auf dem Isthmus in Münster in der Raphaelsklink operiert, mit der anschließenden Diagnose:
Schilddrüsenisthmus mit einem 2,6 cm großen bekapselten, minimal-invasiven und angioinvasivem follikulären Schilddrüsenkarzinom neben einer chronischen fleckförmigen lymphozytären Entzündung. TNM-Klassifikation: pT2a, pNx, L0, V1, Pn0, R0

Genau ein Jahr vorher war ich dort schonmal in der Schilddrüsenambulanz Münster, da ich einen sichtbaren Knoten mitten am Hals hatte – mein Adamsapfel;) Der Hausarzt und der NUK haben vorher schon gesagt, dass der Knoten sicher raus muss (der NUK meinte noch dazu: alleine schon, weil es ja nicht schön aussieht). Die Chirugin in der Raphaelsklink hat den Knoten nach der TIRADS-Klassifikation als 4a bewertet. Ich habe mit ihr zusammen entschieden, dass wir erstmal abwarten und beobachten. Das Gespräch fand wirklich auf Augenhöhe statt und ich war sehr froh darüber, dass sie mich darin bestärkt hat, erstmal abzuwarten. Sie sagte, der NUK und Hausarzt wären wohl noch vom alten Schlag und kennen die neuen Leitlinien nicht.
Der Hausarzt hat danach regelmäßig Ultraschall gemacht. Im Herbst allerdings habe ich bemerkt dass der Knoten relativ schnell an Größe zunahm, was der Hausarzt bestätigt hat. Also Ende November wieder zur SD-Ambulanz und nun wurde der Knoten als 4b eingestuft, schnelles Wachstum und beginnende Beschwerden beim Schlucken. Die Entscheidung für eine OP war diesmal relativ einfach ;)
Eigentlich sollte ich Montags operiert werden, da musste aber ein OP-Saal wegen Corona geschlossen werden. Der Arzt hat sich entschuldigt, aber mein Körper war happy und hat eine Party gefeiert – der Fluchtinstinkt dachte wohl, er habe gewonnen ;)
Der Knoten wurde dann Mittwochs mit einer Isthmusresektion entfernt. Die OP war komplikationslos und ich hatte keine nennenswerten Schmerzen oder Beschwerden. Nur das Einleiten der Narkose fand ich gar nicht gut, da hab ich eine leichte Panikattake bekommen. Die Narkoseschwester war aber super und ich bin mit ihren beruhigenden Worten und festklammern an ihre Hand eingeschlafen.
Ich war total Happy, da beide SD-Lappen bei der OP drin geblieben sind und nur der Isthmus entfernt wurde. Es bestand die Hoffnung, dass ich kein L-Thyroxin benötigen würde. Freitags morgens hat der Chefarzt bei der Visite zu mir und meiner Zimmergenossin gesagt: „Der Befund von ihnen beiden war gut. Dann können Sie nach Hause.“ Da es mir total gut ging, hatte ich vorher gar nicht mehr im Sinn, dass der hist. Befund noch ausstand. Aber nun gab ich meinem Mann, Mutter, etc. bescheid, dass der Knoten benige war.
Kurz nach dem Mittagessen hatte ich auf dem Handy einen Anruf in Abwesenheit. Von der Klink. Ich war überzeugt, dass die mir sagen, ich habe Socken oder ähnliches vergessen. Am anderen Ende war jedoch ein Oberarzt. Komisch, dass der mich anruft, wegen irgendwas Vergessenem, dachte ich mir noch. Er sagte jedoch, der hist. Befund sei da, ich solle bitte jetzt nochmal nach Münster kommen. Lappidar aber sehr bestimmt hab ich ihm geantwortet, dass der Chefarzt mir doch schon gesagt habe, es sei alles gut. Da fahre ich doch jetzt nicht nochmal nach Münster. Darauf hat er gesagt, dass der Befund jetzt grade erst rein kam und ein Kazinom festgestellt wurde und dass ich am nächsten Tag zur Kompletierungs-OP kommen solle. Zum Glück hat er mich überzeugt, doch direkt nochmal zu Ihm zu kommen, um alles in Ruhe nochmal persönlich zu besprechen. Mein Mann durfte auch (trotz Corona) mit zu dem Gespräch. Ein großes Kompliment an den Oberarzt, er war wirklich einfühlsam und sachlich zugleich. Auch meinem Mann ging es nach dem Gespräch und all unseren beantworteten Fragen etwas besser. Am liebsten hätte er mich noch am gleichen Tag operiert, dass ging aber nicht, weil ich nicht nüchtern war. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich so noch eine Nacht zuhause schlafen konnte. Mein Mann und ich haben zwar nicht viel geschlafen. Aber ganz viel geredet und so konnten wir diese Hiobsbotschaft erstmal sacken lassen.
Samstag im OP-Bereich war es sehr skurill. War Mittwoch doch alles relativ hecktisch und viele Ärzte, Pfleger und Patienten überall, so war es Samstag komplett leer und ruhig. Ich hatte diesmal wirklich Angst, dass ich wieder eine Panikattake beim Einleiten der Narkose bekomme, aber einer der OP-Beteiligten (ich weiß nicht genau wer) hat mir während der Vorbereitung von seinem letzten Urlaub auf Mallorca erzählt, sodass ich gar keine Zeit hatte, in Panik zu geraten:)
Auch die OP verlief komplikationslos. Allerdings muss ich schon sagen, dass es mir alles in allem deutlich schlechter ging als nach der 1. OP. Die ersten 24 Stunden nach der OP konnte ich gar nicht schlucken – nicht mals ein Pinnchen Novalgin-Tropfen. Ein paar Stunden nach der OP habe ich nochmal eine Panikattake bekommen, was ich sonst gar nicht von mir kenne. Ich glaube auch, dass das nicht unbedingt passiert wäre, wenn mein Mann mich hätte besuchen können und mir gut zugeredet hätte, aber wegen Corona war das natürlich nicht möglich. Ich weiß nicht genau, was ich dann per Infusion bekommen habe, es hat auf jeden Fall gewirkt: ich war komplett entspannt und schmerzfrei ;) Montags durfte ich wieder nach Hause.
Letzte Woche war ich im UKM für eine Radiojodtheraphie mit 3 GBq Iod-131. Ich habe es ganz gut vertragen und noch dazu habe ich eine sehr nette Bekanntschaft gemacht. Ein junge Frau in meinem alter war meine Zimmergenossin, die auch wegen eines Schilddrüsenkarzinoms da war. Wir haben uns jetzt im Sommer für die RJD verabredet. In unseren Akten steht, dass wir gerne wieder das Doppelzimmer mit Vollpension hätten;) Der Austausch mit Ihr tat wirklich gut.
Ich habe hier im Forum vorher auch viel gelesen, aber das persönliche Gespräch mit jemandem der auch betroffen ist, war nochmal was ganz anderes. Und bei der RJT hat man ja viiiiel Zeit zum quatschen – nicht nur über Krebs;)
Bei der ersten Durchsicht des Ganzkörperszintigrams und SPECT wurden keine Metastasen festgestellt, was ich schonmal als gutes Zeichen werte, aber ich warte noch auf den endgültigen Bericht.
Im März wird nochmal ein Knochenszintigram gemacht.
Bis zur RJT habe ich Hormonkarenz gemacht, was ich auch bis auf Müdigkeit und tortzdem reltiv schlechtem Schlaf gnaz gut vertragen habe. Jetzt nehme ich L-Thyroxin 150.

Meine Erfahrungen bislang:
-Raphaelsklink und UKM in Münster sind wirklich empfehlenswert!
-Die Schilddrüse ist ein faszinierendes Organ. Ich bin etwas traurig, dass ich erst jetzt, da ich keine mehr habe, so viel über sie weiß. Ich glaub, dass ich vor dem Schilddrüsenknoten nicht mals wusste, wo die Schilddrüse im Körper liegt;)
-Man begegnet tollen Menschen, denen man ohne die Diagnose (wahrscheinlich) nicht begebnet wäre:) Das können die aktiven Vereinsmitglieder hier wahrscheinlich auch bestätigen. Leider gibt es ja zur Zeit keine Treffen, aber ich glaube, wenn es wieder geht, schaue ich mal bei einem vorbei.

Nun zu meinen kleinen Fragen:
– Ich habe grade im Entlassbrief gesehen, dass ich einen TSH-Wert von 61,4 (0,27-4,2) hatte. Ich habe gelesen, dass der TSH Wert für die RJT über 30 sein soll. Meiner war doppelt so hoch. Weiß jemand, ob über 60 noch „normal“ ist? Kann das bedeuten, dass besonders wenig Schilddrüsengewebe im Körper verblieben ist?
– Ist es normal, dass das Knochenszintigram erst 2 Monate nach der RJT gemacht wird und was ist der unterschied zwischen dem Ganzkörperszintigram und einem Knochenszintigram?
– Habe ich das richtig verstanden, dass die Risikoeinschätzung für ein Rezidiv erst nach der RJD im Sommer gemacht wird, wo dann auch entschieden wird, wie weit man den TSH supprimiert für die erste Zeit?

Jetzt ist mein erster Beitrag hier viiiel länger geworden als beabsichtigt. Aber es tat auch irgendwie gut, alles einmal aufzuschreiben.

Viele Grüße, Lu-Ann

Ps: Ein großes Kompliment und Danke an Harald und die ganzen anderen aktiven Vereinsmitglieder hier. Was ihr hier leistet ist wahnsinnig wertvoll. Man ist mit so einer Diagnose erstmal wirklich überfordert. Aber bei der ersten Googlesuche stößt man auf dieses Forum. Ihr habt so viele Informationen zusammen getragen und aufbereitet und unendlich viele Fragen beantwortet. Danke dafür. Ich habe mich zwar erstmal so hier angemeldet, aber ich denke, dass ich sicher mindestens ein Fördermitglied werde – ich muss mich damit nochmal genauer beschäftigen.

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 390145

Hallo Lu-Ann,

herzlich Willkommen bei uns im Selbsthilfe-Forum!

Und Danke für den ausführlichen Bericht

Nun zu meinen kleinen Fragen:
– Ich habe grade im Entlassbrief gesehen, dass ich einen TSH-Wert von 61,4 (0,27-4,2) hatte. Ich habe gelesen, dass der TSH Wert für die RJT über 30 sein soll. Meiner war doppelt so hoch. Weiß jemand, ob über 60 noch „normal“ ist? Kann das bedeuten, dass besonders wenig Schilddrüsengewebe im Körper verblieben ist?

Ich hatte damals in der Schilddrüsenunterfunktion TSH-Werte von über 100.
Die Höhe des TSH-Wertes sagt nichts über den Erfolg der Radioiodtherapie aus.

Meiner war sehr hoch, weil ich erst nur das Schilddrüsenhormon T3 nehmen durfte (T3 baut sich schneller im Körper ab), und dann noch 3 Wochen ohne war.

– Ist es normal, dass das Knochenszintigram erst 2 Monate nach der RJT gemacht wird und was ist der unterschied zwischen dem Ganzkörperszintigram und einem Knochenszintigram?

Wieso soll ein Knochenszintigramm gemacht werden?
Ein Knochenszintigramm macht nur Sinn wenn Verdacht auf Knochenmetastasen besteht, wobei es da auch besser diagnostische Methoden gibt.

Zur Kontrolle ob die Radioiodtherapie erfolgreich war, wird in Deutschland übelicherweise eine Radioioddiagnostik eingesetzt.
Bei low-risk Patient*innen wird auch nur ein stimulierter Tg-Wert und Ultraschall gemacht.

Hier der Hinweis auf unser Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch

– Habe ich das richtig verstanden, dass die Risikoeinschätzung für ein Rezidiv erst nach der RJD im Sommer gemacht wird, wo dann auch entschieden wird, wie weit man den TSH supprimiert für die erste Zeit?

Ja, die Radioiodtherapie wirkt sehr lange nach. Und der Erfolg der Radioiodtherapie lässt eine neue Risikoeinschätzung zu bezüglich des Risikos für ein Wiederauftreten des Schilddrüsenkrebs (Rezidiv).

siehe: Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Viele Grüße
Harald[/quote]

Lu-Ann
fol. SD-Ca, p2Ta, pNx, L0, V1, Pn0, R0

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 390146

Hallo Harald,

vielen Dank für deine Antworten.

Bezüglich der Skelettscintigraphie:
Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, warum das gemacht werden soll. Der Assistenzarzt hat mir beim Verlassen der Station gesagt, dass das bei der ambulanten Nachsorge gemacht wird. Ich stand auf dem Flur mit Rucksack auf und hab ehrlich gesagt gar nicht drüber nachgedacht. Ich wollte wohl so schnell wie es geht nach Hause ;)
Mir hat bislang keiner etwas bezüglich high oder low risk für Metastasen beim meinem Karzinom gesagt (und ich habe auch nicht nachgefragt).
Bei meiner Recherche habe ich öfter mal gelesen, dass Patient*innen „low risk“ sind, wenn sie ein minimal-invasives follikulares Karzinom haben ohne Gefäßinvasionen. Im Brief vom der NUK im UKM steht „bifokaler Kapseldurchbruch“ und „eine Gefäßinvasion“.
Liegt darin schon ein Verdacht auf Knochenmetastasen begründet?
– Wenn nicht, sollte ich bei dem Arzt besser nochmal nachfragen, was die Intention ist.
– Und wenn doch, was wären denn bessere diganostische Methoden? Da würde ich den Arzt ja dann schon auch drauf ansprechen ;)

Ich muss sowieso nochmal beim UKM anrufen.
Heute habe ich ein Brief bekommen, in dem andere Dinge stehen als in meinem vorläufigen Entlassbrief.
Z.B. stand im vorläufigen Entlassbrief:
Ganzkörperszintigraphie (3 Gbq Iod-131) inkl. SPECT/CT Hals/Thorax: Kräftige zervikale Nuklidbelegung im Schilddrüsenlager bei Z.n. Thyreoidektomie. Im übrigen Körper physiologische Aktivitätsanreicherung.“
In dem Brief der heute gekommen ist steht:
Ganzkörperszintigraphie (3 Gbq Iod-131) inkl. SPECT/CT Hals/Thorax: Geringe Nuklidbelegung in Projektion auf das Schilddrüsenlager Im übrigen Körper physiologische Aktivitätsanreicherung.“
Kommt mir komisch vor?!

Viele Grüße, Lu-Ann :)

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 390147

Hallo Lu-Ann,

beim minimal-invasiven follikulären Schilddrüsenkarzinom, welches keine Gefäßinvasion hat, reicht die chirurgische Entfernung des Tumors als Therapie aus. Früher hat man diese auch mit Radioiod therapiert.

So bald eine Gefäßinvasion vorliegt, möchte man auf die Radioiodtherapie nicht verzichten, weil dann theoretisch auch Fernmetastasen vorliegen könnten, weil sich Krebszellen über das Blut verteilen konnten.

Die Grenze zwischen low und hig-risk läuft zwischen minimalinvasiv und grob-invasiven follikulären Schilddrüsenkarzinom.

Im Ganzkörperszinti nach deiner RIT wurden jedoch nur die üblichen Anreicherungen im Schilddrüsenbett (nur Reste von gesundem Gewebe) sowie die üblichen Speicherungen vermutlich im Darm, in der Blase und in den Speicheldrüsen gesehen, wo das radioaktive Jod wieder ausgeschieden wird.

Hört sich alles normal und gut an.

Beim ersten mal heißt es zwar „kräftige“; und beim letzte Befund steht „geringe“, das bezieht sich jeweils auf den Schilddrüsenrest im Schilddrüsenbett bzw. Schilddrüsenlager. Dem würde ich nicht so viel Bedeutung beimessen.

Da ein SPECT/CT gemacht wurde kann man die Strahlung durch diesen Schilddrüsenrest besser beurteilen, und man hätte, Lympknotenmetastasen dort gesehen, wenn es welche gegeben hätte.

Die Frage ist noch, wie hoch war der Tg-Wert zum Zeitpunkt der Radioiodtherapie.

Und wegen der Knochenszintigraphie einfach nochmal bei den Ärzt*innen nachfragen, bevor du dich verrückt machst.

Ansonsten sieht ja alles gut aus, und nichts ist aufgeführt, warum du ein Knochenszintigraphie brauchst.

Viele Grüße
Harald

Lu-Ann
fol. SD-Ca, p2Ta, pNx, L0, V1, Pn0, R0

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 390148

Hallo Harald,

danke für deine Erklärungen:)
Ich habe eine E-Mail an den Arzt geschickt und warte jetzt erstmal auf seine Antwort, weshalb er ein Knochenszintigram angeordnet hat.

Die Werte vor der RJT waren so:
TG sensitiv: 4,10 ng/ml (<61,3)
anti-TG: 133,0 U/ml H (<115)

Wenn ich die Infos, die ich gelesen habe, richtig verstehe, ist ein TG-Wert von 4,1 vor der RJT ok und bedeutet nur, dass noch ein bisschen Restgewebe da ist. Ist das richtig?

Liebe Grüße, Lu-Ann

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 390149

Hallo Lu-Ann,

ja und nein, Du hast TAK (Anti-Tg), diese führen dazu, dass der Tg-Wert falsch niedrig sein kann.

Aber es sieht insgesamt recht gut aus.

Du wirst auf jeden Fall eine Radioioddiagnsotik nach 6 bis 12 Monaten machen müssen, um zu sehen, ob die Radioiodtherapie gut gewirkt hat.

Die TAK kann man auch als Tumormarker nutzen. Allerdings sind die TAK aus diversen anderen Gründen manchaml erhöht, und es kann bis zu 3 Jahre dauern bis sie verschwinden.
siehe FAQ: Thyreoglobulin-Antikörper und SD-Krebs-Nachsorge.
und Statement: TAK in der Nachsorge des Schilddrüsenkrebs.

Viele Grüße,
Harald

Gertrud K
Gast

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 454610

Ich werde im Juni 75 Jahre alt, bin 174 cm  groß und wiege 57 kg.

Ende August erfolgte bei mir eine Lobektomie links,  es wurde im Labor ein follikuläresSD-Ca (4cm) pT2, LO, VO, RO festgestellt, daher fand am 11. 09. 23 eine Resthyreoidektomie statt.

Nach Verabreichung von 2x Thyrogen 0,9 mg erfolgte am 08.11. 23 die Vergabe von 3,7GBqJod 131.

In meinem Entlassungsbrief vom 11.11.23 steht, dass ich C73, eine bösartige Neubildung der SD, aktiv, aufweise und beim Ganzkörperscan  vom 10.11.23 wurde eine „Aktivitätsanreicherung im Bereich der SD-Betts in der Medianen, sowie 2 kleine fokale Anreicherungen kaudolateral davon ( DD SD-Gewebe DD LKn?) festgestellt. Ansonsten findet sich eine Aktivitätsanreicherung lediglich an den Orten physiolog Akkumulation bzw Exkretion statt.“

Beim US vom 7.11. steht „ bei Z. N. Thyreoidektomie, gemischt echogenes Strukturplus im Bereich der SD-Loge. Ein SD-Restparenchym nicht auszuschließen, keine suspekten lokoregionären LKn abgrenzbar.

Weiters im Blutbefund am 6.11.  Hormone/ Tumormarker TSH  0, 065 und am 8.11. TSH 174.

Ich nehme seit der Resthyreoidektomie (11.09) Thyrex Tbl 100 MCG täglich einmal. Mein Therapieplan veränderte sich seither nicht.

Meine Krebsdiagnose war ein reiner Zufallsbefund, ich hatte bis jetzt keinerlei Beschwerden!

Was muss/kann  ich jetzt tun, ich bin ob dieses katastrophalen Befundes mehr als geschockt, paralysiert!!

Im  Entlassungsgespräch wurde ich nur beauftragt, in 4 Wochen einen Endokrinologen aufzusuchen.

Soll ich so lange zuwarten, ich bin psychisch fertig u will etwas unternehmen.

Danke im Voraus für eine Auskunft!

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monaten, 1 Woche von Harald.

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 454616

Hallo Gerdrud,
herzlich Willkommen bei uns im Selbsthilfe-Forum!

Wenn Du Dich bei uns registrierst bekommst Du automatisch eine E-Mail-Nachricht, wenn Du eine Antwort auf Deine Frage erhältst.

Für die kostenfreie Registrierung brauchst Du nur eine gültige E-Mail-Adresse.
Bitte beim Nutzernamen kein Nachname benutzen.

Ich hatte vor 26 Jahren auch die Diagnose follikuläres Schilddrüsenkarzinom (4 cm), allerdings hatte ich zusätzlich auch eine trachenahe Lymphknotenmetastase und eine mikroskopische Veneninvasion pT2 N1 V1 (Beim TNM wird die Null benutzt und nicht der Großbuchstabe O)
Also nach TNM etwas dramatischer wie bei Dir, jedoch mit der Radioiodtherapie, wenn sie gut anspricht (dies dauert bis zu 6 Monate bis man es genau weiß), hat man hinterher eine genauso gute Prognose;
siehe dazu Forenthema: Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Nach der Radioiodtherapie solltest Du auf die Mundhygiene achten (täglcih Zahnseite und Mundspülung), weil sonst das Risiko für Karies steigt, weil die Speicheldrüsen meist etwas mitgenommen sind durch die Radioiodtherapie;
siehe Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT).

Zu beginn macht man meist eine TSH-Unterdrückung, die wird heut zutage jedoch möglichst bald gelockert:
siehe Forenthema: FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs – eine Risikoabwägung

Wir können Dir auch nach Österreich unser Infomaterial zu senden; einfach bei der Registrierung deine Postanschrift angeben.

Wie es mit einer Reha und Psycho-onkologischer Betreuung (manchmal reicht schon ein Gespräch) in Österreich aussieht, da bin ich leider etwas überfragt.

Hoffe das hilft dir schon mal weiter.

Viele Grüße
Harald

Gertrud K
Gast

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 454902

Herzlichen Dank für die aufmunternden Worte, die mich doch etwas ruhiger in die Zukunft schauen lassen!

Mich beunruhigt nach wie vor  die Diagnose im Entlassungsbericht „ NEUBILDUNG von SD-GEWEBE – aktiv  im SD -Bett“ u Verdacht auf Bildung von einem Lymphknoten“.

In meiner Welt glaubte ich
– wurde mir auch mehr oder minder  von den Ärzten so vermittelt( = leicht behandelbare Krebsform: OP, dann RJ Pille schlucken, halbjährliche Kontrolle und nicht mehr daran denken),

dass in  den zwei OPs ziemlich alles Gewebe entfernt wurde und die Reste, welche nicht entfernt werden konnten, verschwinden  durch die RJ- Therapie, aber 😱  bösartige Neubildung von SD-Gewebe… davon war nie die Rede!
Ich suche in 14 Tagen einen Endokrinologen in Wien auf und werde dort über meine Ängste und hoffentlich auch über die  zu erwartenden Behandlungen und wie es weitergeht,  sprechen können.

Nochmals ein ganz dickes Dankeschön für die rasche, für mich doch positiv klingende Antwort!

Lieben Gruß!

 

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monaten von Harald.
LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: fol. SD-Karzinom – Vorstellung und Fragen

| Beitrags-ID: 454903

Hi Gertrud,

lass dich nicht durch das Wort „Neubildung“ irritieren. Das ist jetzt nicht so gemeint, dass sich quasi nach der OP was Neues gebildet hat. Das bezeichnet den bereits entfernten Tumor.

Viele Grüße
Lotti

Anonym
Gast

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