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SD-OP lange nicht so schlimm, wie gedacht!!!

SD-OP lange nicht so schlimm, wie gedacht!!!

| Beitrags-ID: 237346

Hallo zusammen,

nachdem ich letzte Woche, am 16.11.05, eine Schilddrüsen-OP hatte möchte ich hier mal meine Erfahrungen schildern, um denen, die das noch vor sich haben, vielleicht etwas die Angst zu nehmen.

Vorab möchte ich noch sagen, dass ich hier ein absoluter Neuling bin und es gut finde, dass es solche Möglichkeiten gibt. Auch ich hatte vor meiner OP einen Bericht gelesen, der mir die Sache etwas leichter machte.

Also, nachdem meine Hausärztin per Ultraschall 2 Knoten (einer rechts und einer links) festgestellt hatte wurde per Szintigramm festgestellt, dass es sich um kalte Knoten handelt, welche sich unter Einnahme von Jodod 200 gebildet hatten. Aus diesem Grund wurde mir von mehreren Ärzten, unabhängig voneinander, geraten, diese Knoten operativ entfernen zu lassen.

Daraufhin habe ich mich entschlossen, mich zum Zweck dieser OP in das St. Josephs Krankenhaus in Gießen (wo ich ja auch wohne) zu begeben. Da ich Privat versichert bin (als Beamter hat man ja keine andere Wahl) konnte ich mich direkt an den dortigen Chefarzt der Abt. für Allgemeinchirurgie, Herrn Dr. Schabram, wenden, der mich dann erneut per Ultraschall untersucht und mich hervorragend aufgeklärt hat. Dabei hat mir besonders gefallen, dass er sich sehr viel Mühe gab mir als Laien alles ohne die üblichen, vielen Fremdworte zu erklären.
Letztendlich wurde dann der OP-Termin für den 16.11.05 festgelegt und auch besprochen, dass er mich selbst operiert. Bis dahin hatte ich bereits mehrfach gehört, dass SD-OP´s eine seiner „Spezialitäten“ seien, was er mir auch selbst sagte. So war ich schon etwas beruhigter.

Ich bin dann also, wie abgesprochen, am Dienstag, 15.11.05 ins Krankenhaus eingerückt, wobei da überhaupt nicht mehr allzuviel an Voruntersuchungen nötig waren.

Am nächsten Morgen sollte ich um 08.00h operiert werden. Ich bekam um 07.00h die Beruhigungstablette, die jedoch nicht allzuviel Wirkung zeigte. Um 07.30h kam Dr. Schabram und zeichnete sich den Schnitt an.
Um 07.55h kam die Schwester, kontrollierte, ob ich denn auch entprechend rasiert, gekleidet usw. war und schob mich dann in Richtung OP. Dort wurde dann auch gleich die Narkose eingeleitet und ich schlief.

Lt. meinem Zimmerkollegen wurde ich gg. 10.25h wieder auf die Station gebracht, wo ich dann gg. ca. 11.30h wach wurde.

Ich war zu diesem Zeitpunkt erstaunlich wach und hatte lediglich leichte bis mittlere Schluckbeschwerden. Ansonsten fühlte ich mich erstaunlich wohl.

Dann wurde halt ständig Blutdruck und Puls gemessen und schon gg. 14.00h sagte eine Schwester zu mir, ich könnte ruhig schon mal einen Schluck Wasser oder Kamillentee trinken, wenn ich das wollte. Es war zwar immer nur mal ein kleiner Schluck erlaubt, aber immerhin.

Eine Stunde später sagte eine andere Schwester zu mir, ich sollte mich melden, wenn ich mal Wasser lassen müsste. Wasser lassen sei jetzt Voraussetzung, dass ich am Abend etwas zu Essen bekäme. Ich sollte mich aber melden und nicht alleine gehen.

Als ich dann den ersten Besuch hatte bin ich gg. 15.30h zur Toilette gegangen und habe mein kleines Geschäft verrichtet und das später der Schwester stolz mitgeteilt. Na ja, nen kleinen Ansch… gab es, da ich es nicht unter Aufsicht fachkundigen Personals getan hatte. Aber da es nun geschehen war gab sie sich auch zufrieden.

Tja, und ab diesem Zeitpunkt hat mich dann auch nichts mehr im Bett gehalten. Ich war fit und bin im Krankenhaus wandern gegangen. Es ist vielleicht nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen, aber am OP-Tag gg. 16.30h konnte ich schon auf dem Hof des Krankenhauses meine Nikotinsucht befriedigen. Leider gibt es dort keinen Raum für Raucher!

Tja, und gg. 17.30h bekam ich dann auch das versprochene Abendessen, welches aus Reisbrei und eingekochten Birnen bestand.

Am nächsten Tag gab es dann schon normales Frühstück mit Brötchen und allem, was ich am Tag vorher so ausgesucht hatte. Und auch das Essen fiel nicht mehr sehr schwer. Es waren leichte Schmerzen beim Schlucken, aber es war wirklich gut auszuhalten. Das war am Donnerstag, wo auch sonst nicht viel los war, ausser dass zur Kontrolle Blut abgenommen wurde. Und am Abend kam dann noch Dr. Schabram und teilte mir mit, die Befunde seien negativ und es wäre alles in Ordnung. Er sagte mir dann noch dazu, dass er auch während der OP etwas abseits der Schilddrüse etwas festgestellt habe, was so dort nicht hingehöre und daher habe er es gleich mit rausgeschnitten. Sein Verdacht habe sich bestätigt und es sei eine Nebenschilddrüse gewesen, an der sich ebenfalls eine Geschwulst gebildet hatte. Auch diese Geschwulst sei aber gutartig gewesen und so wäre diesbezüglich auch alles in Ordnung. Und auch die entsprechenden Kalziumwerte im Blut seien von „hochnormal“ vor der OP auf einen unteren Normalwert nach der OP gefallen, was so in Ordnung sei.

Am Freitag wurde dann morgens die Drainage gezogen, und es war gleich wieder eine enorme Erleichterung, obwohl man sie kaum spürt. Und auch das Entfernen ist absolut nicht schmerzhaft. Am Freitag waren auch die Schluckbeschwerden schon erheblich weniger und ich hätte wieder Bäume ausreissen können.

Am Samstag wieder Blutkontrolle und die erste Tablette, L-Thyroxin 125. Abends wurde ich dann noch zum HNO-Arzt im Krankenhaus zur Stimmbandkontrolle geschickt, wo alles in Ordnung ist. Meine Stimme war übrigens zu keiner Zeit in irgendeiner Weise verändert, was ja wohl auch nur noch in unter 1% der OP´s der Fall ist.

Tja, und am Sonntag morgens wurde mir dann der Faden gezogen und ich wurde als geheilt entlassen.

Heute ist Mittwoch, der 23.11.05, also genau 1 Woche nach der OP und ich merke nahezu nichts mehr von der OP. Lediglich bei extremen Kopfbewegungen denke ich immer noch an die Narbe und bin etwas vorsichtig.

Dieser ganze Bericht soll dazu dienen, Leuten die eine OP vor sich haben und vielleicht sehr ängstlich sind diese Angst etwas zu nehmen. Es gibt wirklich viel schlimmere Sachen und man sollte vielleicht die OP nicht aus Angst nach hinten schieben.

Ich jedenfalls kann nur jeden ermutigen, es einfach anzugehen!

Und wer hier in der Nähe wohnt, dem kann ich auch das St. Josephs Krankenhaus in Gießen nur wärmstens empfehlen.

Also dann,

viel Glück und Erfolg wünscht euch allen

Holgo :)


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