Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

claudia_ohb
Nutzer*In
pap. SD-Carz. OP am 12. Mai 2004

FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

| Beitrags-ID: 237969

miniwithdrawal
Miniwithdrawal wird die kurze (mini), nur wenige Tage dauernde Absetzung der Schilddrüsenhormone (L-T4) vor einer Radiojodtherapie (RJT) bzw. Radiojoddiagnostik (RJD) bezeichnet, wenn diese mit Thyrogen® (recombinat human TSH = rhTSH) geschieht.

Liebe Schilddrüsengeplagten, lieber Harald,

ich war eine ziemlich lange Weile nicht dabei, weil ich – wie es schien – eine weile Abstand suchte und brauchte. Ab und zu habe ich mal ins Forum geschaut, bin mal mehr oder weniger traumatisiert zu meinen Nachsorgeterminen gegangen (Ultraschall und TG alle 3 Monate) und stehe nun, nach einem Jahr wieder vor der RJD. (Und habe zugegeben ganz schönen Horror, die Zeit bevor es hieß: keine Tumore mehr, war doch mehr als schrecklich und nun steht sie wieder vor der Tür).

Ich gehe mal davon aus, dass ich Thyrogen wieder von meiner Hausärztin bekommen werde, hätte auch wie gehabt mein L-Thyroxin normal weitergenommen. Nun bin ich ein bisschen irritiert wegen das Miniwithdrawals (so hieß es doch?) Wie geh ich damit um, wenn der Facharzt in der Klinik meint, ich soll Thyroxin weiternehmen? Ich handle ja gerne nach meinem Gefühl, aber in diesem Fall hab ich keins.

Was würdest Du raten, Harald?

Danke für eine Antwort, lieben Gruß
Claudia

Antwort auf: FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

| Beitrags-ID: 279782

Hallo Claudia,

habe Deine Frage zum Miniwithdrawal vom Thema Radiojodtherapie (RJT) mit Thyrogen (Studie) mal abgekoppelt.

Zu der Frage, ob und wie lange man vor einer Radiojoddiagnostik oder Radiojodtherapie, das L-Thyroxin absetzen soll, kann Dir niemand eine eindeutige Aussage geben, da die Fachleute sich selber noch nicht einig sind, inwieweit das Jod im L-Thyroxin überhaupt relevant ist.

Viel problematischer wird es gesehen, dass es viele versteckte Jod-Quellen gibt, die wesentlich mehr Jod liefern. In der Milch z.B. durch Verunreinigungen, wenn Bauern die Euter der Kühe mit Jod desinfizieren.
Oder Multivitamin-Präparate mit Jod.

Mindestens 2 Wochen vor der RJT/RJD soll man möglichst jegliches Jod meiden. Da man der Milch nicht ansieht, ob sie mit Jod verseucht ist, würde ich möglichst auf Milch-Produkte in dieser Zeit verzichten. Und natürlich auf Meeresfische und Algen-Produkte.

Auf dem Endokrinologen Kongress in Essen hat Dr. Dietlein von der Uni Köln, das Vorgehen an der Uni dort beschrieben.
Dort haben sie kein Problem mit der Thyrogen Verschreibung, so dass sie einiges an Erfahrung haben dürften.

L-Thyroxin wird dort 2 Tage vor den Thyrogenspritzen abgesetzt und erst nach dem Ganzköperszintigramm wieder genommen.

Viele Grüße
Harald


zurück zu:
meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

| Beitrags-ID: 279783

Hallo Claudia,

hier an der MHH nimmt man die SD-Hormone ohne Pause weiter. Und die MHH war auch maßgeblich an der Erforschung von Thyrogen beteiligt und setzt es schon recht lange ein (bezahlen es aber leider auch nicht…).

Ich glaube, dass das einfach noch nicht genormt ist und man sich an die Erfahrung der eigenen Klinik halten sollte. So habe ich es jedenfalls gemacht und mein Jodgehalt im Urin war auch nicht zu hoch. Ernährungsmäßig habe ich auf Jodzusätze verzichtet, mich aber ansonsten nicht wild gemacht. Auch auf Milch- und Milchprodukte habe ich nicht ganz verzichtet.

Viele Grüße
Esther

claudia_ohb
Nutzer*In
pap. SD-Carz. OP am 12. Mai 2004

Antwort auf: FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

| Beitrags-ID: 279784

Hallo Harald,

vielen Dank für die Antwort. Viel schlauer bin ich immer noch nicht.
Ich habe gerade mal meinem Endo eine Mail geschickt, was er als Fachmann denn nun dazu sagt.

Hier wird für die RJD unter Thyrogen das L-Thyroxin nicht abgesetzt, keiner Sprach davon, dass man sich jodarm ernähren solle (nur bei der Untersuchung in Unterfunktion) und der TG-Wert wird auch – wegen der Erfahrungswerte im KH – nicht wie im Thyrogenbeipackzettel angegeben ermittelt, sondern immer Donnerstags (ob das nun 10, 20, 30, oder 40 Stunden nach der letzten Thyrogen-Spritze sind.)

Ich warte jetzt mal die Mail ab und gucke, dass ich die Zeit einfach mit Thybon überbrücke.

Melde mich, wenn ich neues weiß.

Liebe Grüße
Claudia

Antwort auf: FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

| Beitrags-ID: 279785

Hallo Claudia,

der Zeitplan bei der Abnahme des Blutes zur Bestimmung des TG-Werts muss unbedingt eingehalten werden:

72 Stunden nach der letzten Thyrogen-Injektion

Wann das Labor (bei richtiger Lagerung der Blutprobe) dann den TG-Wert bestimmt, ist dann völlig egal.

Viele Grüße
Harald

claudia_ohb
Nutzer*In
pap. SD-Carz. OP am 12. Mai 2004

Antwort auf: FAQ: Miniwithdrawal – Ja oder Nein?

| Beitrags-ID: 279786

Hallo Eshter,
ich habe bis jetzt auch meist meinem Gefühl getraut. Aber etwas lasch gehandhabt wurde das bei mir schon. Jod im Urin wurde z.B. auch nie gemessen.



@Harald
: ich hab mich ein bisschen komisch ausgedrückt – ich habe beim letzten Mal in der Klinik darauf bestanden, dass das Blut 72 h nach Thyrogen abgenommen wird, also hat der Artz es zweimal getan. Der Unterschied war auch nich ungeheurlich – was auch die Erfahrungen des Arztes waren. Ich denke, es hatte vor allem damit zu tun, dass es in diesem Fall egal war, ob der TG Wert nun bei 1,0 oder 1,2 liegt.

Aber ich werde auf jeden Fall wieder drauf achten!!

Grüße
Claudia

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Pfeil rechts.

Geburtstage

Heute haben keine Nutzer*innen Geburtstag.

In den nächsten Tagen haben 5 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.734 veröffentlichte Beiträge
28.824 veröffentlichte Themen
7.243 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick