Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Tall-cell-Variante beim papillären Ca.

Tall-cell-Variante beim papillären Ca.

| Beitrags-ID: 234616

Bei mir wurde Ende Juni im Rahmen einer SD-OP ein papilläres Ca. pT4 (ohne Metastasen) entdeckt und operiert. 4 Wochen später bin ich dann das 1. zur RJT in die Uniklinik Münster. Obwohl ich bis dahin schon so einiges über den Aufenthalt im „Bunker“ gehört und auch hier im Forum gelesen hatte, wurde ich in der UKM doch wirklich positiv überrascht und habe den Aufenthalt dort als sehr gut erträglich in Erinnerung. Die räumlichen Gegebenheiten (begehbarer Außenbereich, Duschmöglichkeiten etc.) und der sehr persönliche Umgang des für Krankenhausverhältnisse (fast wie im Hotel) sehr zahlreichen und freundlichen Personals haben die Therapie wirklich erleichtert und mir die Angst vor meiner im November anstehenden 1. RJD zunächst genommen. Die Betonung liegt jedoch auf dem Wörtchen zunächst, denn vor 2 Wochen war ich zur ambulanten Zwischenuntersuchung in der UKM und dort habe ich das erste mal ernsthaft meinen Lebensmut – den ich seit der Diagnose unverzargt hatte – und meine Überlebenschancen in Frage gestellt. Grund dafür war ein recht junger Arzt (Modell Forscher mit schlechter Kinderstube), der mich wie eine Fallstudie aus dem Lehrbuch behandelt hat. Endlich war ihm ein „Exot“, d.h. eine junge Patientin mit SD-CA. und (!) einer Tall-cell-Variante unter die Finger gekommen!!! Zur Info:es handelt sich hierbei um eine biologisch aggressivere Zellvariante, die überwiegend wohl bei älteren Menschen auftritt. Der Typ fachsimpelte die ganze Zeit vor sich hin und stellte sämtliche Aussagen seiner Kollegen, die mich bis dahin untersucht und mir eigentlich auch ganz reelle Hofffnungen gemacht hatten, in Frage. Natürlich habe ich ihn damit konfrontiert, worauf er nur sagte, dass diese Form des SD-Ca. so selten sei, dass es hier überhaupt keine aussagekräftigen Forschungsergebnisse gäbe. Auch zu meiner Frage, was ich denn selbst aktiv zur Steigerung meines Immunsystems tun könne meinte er nur, dass bei mir alle bekannten Verfahren (z.B. die Misteltherapie) möglicherweise ganz das Gegenteil bewirken könnten. Es sei halt zu wenig erforscht….Nach diesem Gespräch war ich natürlich zunächst am Boden zerstört, inzwischen fange ich mich jedoch wieder und will meine Erkrankung wie bisher mit einer positiven Einstellung begegnen. Ich war schon immer eher der Typ „Steh-auf-Männchen“ – und ausserdem habe ich einen erst 3-jährigen Sohn. Von den Mitgliedern und Gästen des Forums würde ich halt nur gerne erfahren, ob jemand auch diese offensichtlich so seltene Tall-Cell-Variante hat und bitte um Erfahrungsberichte bzw. Informationen. Das könnte mir jetzt (1. Woche in Unterfunktion wg. RJD) besonders helfen. Vielen Dank schon mal!

Antwort auf: Tall-cell-Variante beim papillären Ca.

| Beitrags-ID: 263305

hallo Crissie
Sind die wieder frech in MS? Da kenn‘ ich was von.
Erst mal zu mir. Ich bin 39 Jahre alt bzw. jung. Bin alleinerziehend mit 2 Kindern von 10 + 13 Jahren und verfolge diese Seiten schon seit ein paar Wochen.
Im Juni wurde ich an der SD operiert. Pappiläres SD-karzinom Stufe 4.
Wurde super operiert. Sie haben mir bei der 1ten OP gleich 36 Lymphknoten( wußte gar nicht, dass es am Hals so viele gibt) entfernt.
Davon waren 20 bösartig befallen. Habe im Vorfeld nix davon bemerkt, weil der Krebs nach hinten in den Halsraum gewachsen war, und sich in aller Ruhe bis zur Wirbelsäule breit machen konnte. 2 Nebensschilddrüsen wurden transplantiert. Die beiden anderen waren auch befallen.
Nachdem ich einige Zeit zu Hause wahr und in die komplette Unterfunktion fallen mußte, bin ich auch nach MS gefahren. Die finden solche Leute, wie uns ganz toll. Daran können sie so richtig schön ausprobieren und üben. Wurde auch in eine Studie aufgenommen.
Als nach 3Tagen der Stationsarzt und Oberarzt mein Zimmer betraten, ahnte ich nix Böses. Dann kam’s. „Sie haben noch mehr Metastasen!!!!!!!!“ „Überlegen sie mal, wo sie nachoperiert werden wollen. Wir empfehlen ihnen Halle/Leipzig.“ Und 2Stunden später kamen sie erneut und fragten, für was ich mich entschieden hätte.
In der Unterfunktion ist man wirklich ein wenig „durch den Wind“, aber ich lasse mir auch nicht alles gerfallen. Habe gesagt, dass ich das mit meinem Arzt besprechen werde und mich dann entscheide.
Als ich nach Hause kam, bin ich zu dem Arzt meines Vertrauen. Habe ihm erklärt, wie man mir dort alles an den Kopf geworfen hat und wie sie mich dort behandelt haben. Der hat in meiner Gegenwart mit MS telefoniert und gefragt, was das wohl solle und was sie glauben, wer sie sind!!!
War mir sogar ein bisschen peinlich. Als ich Anfang Oktober ambulant wieder in MS war, habe ich gedacht ich bin im falschen Film. Alle waren nett und freundlich und ich wurde bevorzugt behandelt. Kam ohne Warten dran und man untersuchte mich sehr intensiv. Dann kam der Hammer. Der Oberarzt hat sich mir gegenüber gesetzt und wie ein begossener Pudel sich bei mir, für sein Verhalten entschuldigt. Er hätte nicht nachgedacht. War mir auch nicht mit geholfen, und ich habe ihn gefragt, wie er das wohl empfunden hätte, wenn ihm jemand soetwas völlig unvorbereitet an den Kopf geschmissen hätte? Noch mehr Metastasen! Nochmal Operieren! Es sieht schlecht aus!
Nun bin ich ja gespannt was auf mich zukommt.
Ich sollte eigentlich jetzt in MS im Bunker sein. Aber ich bin erst mal in den Urlaub geflogen und habe die Sonne genossen und mir es so richtig gut gehen lassen. Am letzten Urlaubstag habe ich L-Thyroxin abgesetzt.
Falle jetzt stetig tiefer in meine Unterfunktion. In 4 Wochen ist die nächste RJT. Danach entscheidet sich, ob ich tatsächlich nachoperiert werden muß. Die Metastasen sitzen ganz doof. Unterm Ohr und zwischen Halsschlagader und Kehlkopf. Hoffe, dass die nächste RJT doch noch dagegen ankommt. Sonst schneiden dir mir in Halle den Hals bis zu den Ohren auf. Das finde ich nicht wirklich lustig.
Ich kann nur sagen: niemand sollte sich, egal von wem, alles gefallen lassen. JA!!! Ich weiß, dass es mir nicht sehr gut geht. Aber ich habe noch viel vor, in meinem Leben, und das werde ich auch noch alles machen. Aber meine Würde lasse ich mir von so’nem Schnösel- Arzt nicht nehmen. Habe in der Unterfunktion Probleme mich gescheit zu artikulieren, aber das berechtigt niemanden dazu mich für blöd verkaufen zu wollen.
Und noch was: Ich wünsche Dir viel Glück. Was ich allerdings nicht ganz verstanden habe ist, ob du zur RJT=Therapie oder nur zur RJD=Diagnostik mußt.
Ich habe hier auf diesen Seiten schon einiges für mich persönlich mitnehmen können und möchte mich noch mal ganz herzlich für diese Seiten hier bedanken.
MfG Gudrun

Elis
pap. Sd-Ca, pT4, "tall cell"

Antwort auf: Tall-cell-Variante beim papillären Ca.

| Beitrags-ID: 263306

Hallo Chrissie,

fein, dass wir jetzt schon zwei sind :-)
Ich fürcht nur, ich kann dir bei deinen Fragen überhaupt nicht weiterhelfen – wenn ichs nicht selbst alles nachgelesen hätte, hätt mir von den Ärzten nämlich nie einer überhaupt gesagt, dass ich die „tall cell“-Variante habe. Soweit ich rausgefunden hab, ist die „tall cell“-Variante tatsächlich ein bisschen aggressiver als die andere, aber sehr groß dürfte der Unterschied zu „normalem“ pap. Ca. auch wieder nicht sein.

Sorry, ich hab momentan nur selten Gelegenheit, ins Internet zu kommmen, daher nur so kurz, falls du aber was Neues drüber erfährst, bin ich sehr dran interessiert (ich hab momentan nicht so die Zeit, mich mit meinem Sd-Ca auseinanderzusetzen).

Liebe Grüße,

Elis

ServTrain
Nutzer*In
Adenom

Antwort auf: Tall-cell-Variante beim papillären Ca.

| Beitrags-ID: 263307

Hallo. Durch eine Empfehlung bin ich auf dieses Selbsthilfe-Forum aufmerksam geworden und in dem Beitrag von Chrissie über Ihre Erfahrungen in MS habe ich schon ein bisschen den Arzt beschrieben gefunden, der für uns (meine Mutter und mich) jetzt aktuell ein Glücksgriff war und ist. Hier unsere ganz persönliche und subjektive -aber positive-Erfahrung: Der Arzt wie oben beschrieben: „Modell Forscher…stellte sämtliche Aussagen seiner Kollegen…in Frage“ tat bei meiner Mutter mit bisheriger Diagnose (seit 8 Jahren) „medulläres Schilddrüsenkarzinom“ und entsprechender OP und Nachbehandlungen sowie weitreichenden Folgen (insbesondere psychischer Natur) für viele Familienmitglieder, genau diesen Schritt: Er forschte in der Akte, Blatt für Blatt und analysierte gewissenhaft – mit dem Endergebnis, dass es ein „medulläres S-Karzinom“ nicht gegeben hat! 8 Jahre falsche Behandlung… 8 Jahre unnötige Familienängste… Wir sind natürlich sehr froh, dass es noch Ärzte gibt, die nicht nur das letzte Blatt einer dicken Akte lesen und sich so auf ein evtl. verfälschtes Dokument, in dem es wahrscheinlich doch einige Übertragungsfehler gibt, verlassen! [/b]

Gruß
ServTrain

Baba
papill. SD-CA; OP 2003 / RE-OP 2005 / Chronische Nackenschmerzen

Antwort auf: Tall-cell-Variante beim papillären Ca.

| Beitrags-ID: 263308

Lieber Servtrain

da kann ich dir nur beipflichten. Seit ich meine Akte verlangt und gelesen habe, war ich froh, dass sie auch auf der richtigen Seite geschnitten hatten… landläufig seien es ja nur die Fraune, die rechts und links nicht auseinanderhalten können – und dann schreibt noch jeder „Depp“ vom andern ab… supertoll – ich werd solche Dinge inskünftig immer kontrollieren und ggf. beanstanden..

Liebe Grüsse
Baba

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Auge.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 3 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.754 veröffentlichte Beiträge
28.831 veröffentlichte Themen
7.239 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick