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Hormoneinstellung nach SD-Krebs

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Hormoneinstellung nach SD-Krebs

| Beitrags-ID: 234781

Hallo,
ich habe mir erlaubt, aus dem link von Christian (Ifos der Uniklinik Münster) hier etwas hineizukopieren, weil es mir für die bei uns oft diskutierte Frage nach der richtigen Einstellung wichtig erscheint:

Quelle: http://www.uni-muenster.de/Nuklearmedizin/info/sd/hormon.html, Zugriff am 04.12.2003
„Optimale Schilddrüsenhormoneinstellung
Die Einstellung des Schilddrüsenhormon richtet sich nach dem TSH-Spiegel (s. o.). Dieser sollte je nach Risikoprofil des Patienten unter 0.1 bis 0.2 mU/l liegen. Der Hormonbedarf einzelner Patienten ist höchst unterschiedlich und nimmt mit zunehmendem Alter und auch zunehmender Dauer der Behandlung ab. Eine gute Anfangsdosis für Erwachsenen ist 2 bis 2.2 µg/Tag * kg Körpergewicht. Für einen Patienten mit 70 kg bedeutet dies in etwa 150 µg/Tag.
Wichtig: Dies ist nur ein Anfangswert! Die korrekte Einstellung muß überprüft werden. Hierzu bestimmt man 8 Wochen nach Behandlungsbeginn das basale TSH. Liegt das TSH über dem gewünschten Zielwert, so erhöht man die Dosis in der Regel um 25 µg, z. B. von 150 auf 175 µg und kontrolliert nach weiteren 8 Wochen.

Eine frühere Kontrolle des TSH-Werts ist übrigens nicht sinnvoll – es kann nämlich bis zu 8 Wochen dauern, ehe sich ein stabiles Gleichgewicht im Körper einstellt. Laborkontrollen zu früheren Zeitpunkten (außer in der Schwangerschaft) stiften nur Verwirrung!

Liegt das TSH bei Kontrolle unterhalb der Nachweisgrenze (bei modernen Test unter 0.05 oder 0.03 mU/l), so empfiehlt es sich, je nach Risikoprofil und auch Zuverlässigkeit des Patienten die Dosis probeweise für 8 Wochen um 25 µg zu senken. Danach sollte aber auf keinen Fall die TSH-Kontrolle nach 8 Wochen vergessen werden.

In Einzelfällen kann es vorkommen, daß Patienten bei ausreichender Einstellung mit L-Thyroxin über Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion berichten. Mögliche Symptome sind Nervosität, innere Unruhe, Zittrigkeit, Herzklopfen, Herzjagen oder Schwitzen. Dann kann es sinnvoll werden, das L-Thyroxin in feineren Abstufungen als 25 µg zu dosieren. In diesen Fällen verordnet man z. B. 150 / 175 µg an abwechselnden Tagen, was dann 162,5 µg pro Tag entspricht. Viele Patienten kommen dann aber mit der Einnahme durcheinander. Wir empfehlen dann die Einnahme nach Wochentagen: Die eine Dosis montags, mittwochs und freitags und die andere Dosis an den übrigen Wochentagen und am Wochenende. Daß die Woche eine ungerade Anzahl an Tagen hat, ist dabei unerheblich.

Laborkontrollen
Prinzipiell reicht die Kontrolle des basalen TSH. Dies sollte im Regelfall nicht früher als 8 Wochen nach Dosisänderung des L-Thyroxin bestimmt werden. Ein TRH-Test ist dabei nur erforderlich, wenn noch ein TSH-Meßverfahren der 1. Generation verwendet wird.
Das Gesamt-T4 bzw. freie T4 im Blut ist – korrekte Einnahme des L-Thyroxin vorausgesetzt – nahezu immer über die obere Grenze des Referenzbereichs für Schilddrüsengesunde erhöht. Dies sollte nicht verwundern, da das T4 die Substanz ist, die in den Tabletten erhalten ist!

Sinnvoller ist die Bestimmung von Gesamt-T3 bzw. freiem T3, welches ja das eigentlich wirksame Hormon darstellt und erst durch die Verstoffwechslung des L-Thyroxin im Körper entsteht. Die meisten Patienten mit effektiver Hormontherapie haben (f)T3-Spiegel im mittleren bis oberen Referenzbereich. Letztendlich ist eine (f)T3-Bestimmung aber kein Ersatz für eine korrekte Einstellung der Patienten durch Erprobung verschiedener Dosen und daher im Prinzip entbehrlich.“

Was „lernt“ uns das, was wir noch nicht wußten?
1. Hiernach scheint ein TSH auch nur unter 0,2 schon zu genügen.
2. Bei TSH-Werten unter 0,05/0,03 sollte ein Versuch mit der Erniedrigung um 25 µg L-Thyroxin unternommen werden
3. Bei TSH unter 0,1 bzw. 0,2 ist fT4 fast immer über dem Referenzwert (und braucht deshalb nicht gemessen zu werden!)
4. Auch fT3 Messung ist im Prinzip entbehrlich, wichtiger ist die korrekte Einstellung des Patienten.
5. Der Hormonbedarf nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Ja, ob das jetzt so richtig ist?
Das weiß Alba nun auch nicht.
Liebe Grüße an alle!

Jan
follik. SD-Ca; OP 04-05/2001

Antwort auf: Hormoneinstellung nach SD-Krebs

| Beitrags-ID: 264016

Liebe Alba,
auch wenn mir deine Erkenntnisse keinen unmittelbaren Nutzen bringen (bislang lebe ich recht zufrieden und gut eingestellt mit 225 L-Thyroxin), so freue ich mich doch, dass es immer wieder Leute gibt, die sich a) kümmern und b) die Allgemeinheit hier im Forum daran teilhaben lassen.
Danke also!
Ich wünsche dir alles Gute!

Anonym
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