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miesekroete
pap. SD-Ca. pT1a N0 Mx

Antwort auf: Muskelbeschwerden bei Schilddrüsen-Funktionsstörungen

| Beitrags-ID: 381135

Lieber Harald und alle Muskelgeplagten,

nach allem, was ich gelesen habe, ist genau dies

„… mir ging es damals als ich die Gruppe eingerichtet habe darum, dass hier nicht zwei mögliche Ursachen vermischt werden.“

ein ziemliches Problem: Anhand des Symptoms „Muskelkrämpfe“ lässt sich eben nicht unterscheiden, ob die muskulären Beschwerden auf eine Nebenschilddrüsen-Unterfunktion oder eine andere endokrine, z. B. schilddrüsenhormonbedingte Muskelerkrankung zurückzuführen sind.

Hier sehe ich gerade bei Hypopara-Betroffenen die Schwierigkeit, dass evtl. die Calcium- oder Vitamin-D-Analoga-Medikation verändert wird im Glauben, man habe die Muskelbeschwerden wegen einer Calcium-Unterversorgung – in Wahrheit liegt aber möglicherweise die Ursache in der noch nicht stimmigen Schilddrüsenhormon-Dosis.

Meiner Meinung nach müsste man bei solchen Muskelbeschwerden wie oben beschrieben an beides denken: sowohl die Möglichkeit eines Hypopara als auch einer hormonellen Unstimmigkeit seitens der Schilddrüsenhormone, als auch einen Vitamin-D-Mangel (und manches mehr).

Wenn sich die Forumsgruppe „Muskelschmerzen …“ vornehmlich an diejenigen richtet, bei denen kein Hypopara vorliegt, so werden Nutzer/-innen mit Muskelschmerzen und/oder Muskelkrämpfen sich hierdurch

„(nicht Muskelkrämpfe wie bei Hypopa[ra])“

vielleicht immer noch nicht eingeladen fühlen. Die Formulierung spricht Betroffene mit Muskelkrämpfen ja immer noch nicht an :? Denn sie haben ja Muskelkrämpfe „wie bei Hypopara“, Krampf bleibt Krampf, egal welcher Ursache :(
Wie wäre es also damit: „Muskelschmerzen, -schwäche, -krämpfe (nicht Hypopara)“?

In der Beschreibung der Gruppe würde ich auch dies

„Eigenartige Muskelschmerzen … (nicht wie Muskelkater)“

(Hervorhebung durch mich)
ändern, und zwar das „nicht“ streichen, denn es ist gerade ein Charakteristikum einer Myopathie, also einer primären Muskelerkrankung wie u. a. der unsrigen, dass der Schmerz eben wie Muskelkater sein kann. Guck mal hier, das ist aus den Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie (S. 6 unten), die ich oben verlinkt habe:

„Nur der muskelkaterähnliche, tief im Inneren der großen Extremitätenmuskeln empfundene Schmerz kann als Charakteristikum einer Myopathie gelten.“

Das

„Bin auch dabei, die Links in deinem Beitrag kürzer zu machen, und weiter am verlinken.“

wäre prima, vielleicht bringt das den Thread wieder in ein normales Format, die Überbreite erschwert die Lesbarkeit doch sehr.

Und hier

„Wichtig scheint mir vor allem, dass es kaum/keine (bzw. mir keine bekannte) Studien gibt, die das Problem bei uns Schilddrüsen losen, beschreibt.“

besteht wahrscheinlich wirklich noch Forschungsbedarf. Aber wer mag schon forschen, wo endokrine Myopathien doch nur einen kleinen Teil aller Myopathien ausmachen, Schilddrüsenkrebs auch nicht gerade häufig ist und das Thema Neurologen und Endokrinologen an einen Tisch :nixweiss: bringen müsste, wie Wenninger et al. (Link siehe oben) m. E. treffend schreiben:

„Eine klinisch manifeste Myopathie stellt eine seltene Manifestationsform einer erworbenen oder endokrinen hormonellen Dysbalance dar. Daher erfordert diese vom Kliniker einen Brückenschlag zwischen Neurologie und Endokrinologie. Asymptomatische oder Forme-fruste-Varianten sind sicher häufiger und ggf. auch unterdiagnostiziert.“

Aber: Es gibt noch ein paar Literaturstellen, winzige, aber prospektive Studien wie die oben verlinkte, die für uns vielleicht von Bedeutung sind. Ich brauche nur etwas Zeit dafür …

Liebe Grüße

miesekröte