Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271470

Hallo, mein Mann wurde am 19.06.08 morgens um 7.30 Uhr an der Schilddrüse operiert und es gab Komplikationen. Um 12.00 Uhr hat man mir telefonisch mitgeteilt, das er noch im Aufwachraum (unter ständiger Beobachtung) liegt und ich habe mir keine großen Gedanken darüber gemacht. Nach meinem Arbeitsende (17.30 Uhr) bin ich zum Krankenhaus gefahren und in sein schon vorher bezogenes Zimmer geeilt. Leider lag mein Mann noch immer nicht da, bei Nachfrage bei der Stationsschwester teilte man mir mit, er wäre auf die Intensivstation verlegt worden, wo er weiter unter Beobachtung steht. Ich natürlich fürchterliche Panik, bei Gesprächen vor der OP hatte man uns gesagt: Nach ca. 2-3 Tagen ist er wieder raus und am Abend nach der OP kann er schon wieder essen. Auf der Intensivstation bot sich mir ein fürchterliches Bild: Mein Mann (Sportler und sonst nie krank) lag da mit Schäuchen und vielen technischen Geräten, die alle möglichen Geräusche machten. Er war so weit ansprechbar, aber noch total benommen und wußte nicht was passiert war. Auf Nachfrage erklärte mir die Schwester, das mein Mann nach der 1. OP starke Nachblutungen hatte und sie ihn erneut in Narkose versetzen mussten und operieren. Nach der 2. OP hatte es im Aufwachraum wieder Komplikationen gegeben und er wurde ein drittes Mal in den OP geschoben. Die Schilddrüse sei aber jetzt komplett entfernt worden. Mein Mann konnte zwar Sprechen, aber er hatte keine Stimme, konnte auch nicht trinken. Gegen 20.00 Uhr kam der Oberarzt und erklärte das die entfernte Schilddrüse und die daran enthaltenen Knoten gutartig waren (Gott sei Dank), aber es ungewöhnlich ist, das die Stimme fast komplett weg ist und sie ihn noch über Nacht in der Intensivstation behalten wollten. Am nächsten Tag ist er um ca. 12.00 Uhr auf sein Zimmer verlegt worden, konnte aber nicht trinken und essen. Gegen Abend hat die Schwester uns eine Cremesuppe gebracht und die hat er dann versucht zu schlucken. Das ging so mehr oder weniger. Wir bekamen ein Pulver zum Andicken von Tee und allen Flüssigen. Gegen 18.oo Uhr kam der HNO-Arzt zur Untersuchung und stellte fest, das die Stimmbänder sich nicht mehr schließen und er nur vorsichtig essen und sehr leise sprechen kann. Die Stimmbänder wären so geschwollen oder beschädigt das es ca. 3-6 Monate dauern kann bis die Stimme wieder da ist. Seit dieser Zeit geht es nur langsam vorwärts, es bekommt täglich Besuch der Logopädin zum Stimmtraining und nach 4 Tagen konnte er auch wieder eine Scheibe Brot essen. Das Trinken geht auch schon gut und die Mahlzeiten kann er auch wieder normal einnehmen. Heute haben wir den 06.07. und er liegt immer noch im Krankenhaus. Er bekommt jeden Tag eine Infusion (Calcium, etc.) und seine Werte sind noch nicht so weit, um ihn zu entlassen. Evtl. kommt er in der 28. Woche raus, aber er muss täglich zur ambulanten Behandlung in die Klinik.
Ich bin ein bißchen verzweifelt, das es so lange dauert und mache mir Sorgen. Seine Stimme ist immer noch nicht wieder da, aber er kann zumindest etwas fester (lauter) sprechen.