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InSeNSU
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Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: metabolische Alkalose

| Beitrags-ID: 312841

Hallo Alessi,

das ist ja eine interessante Seite! Danke! Da ich keinen Bluthochdruck habe, ist das mit den Nebennieren wohl zum Glück eher unwahrscheinlich.

Noch interessanter finde ich, dass Du das Problem auch kennst. Blutgase werden ja selten gemessen und so wäre es denkbar, dass noch mehr Hypoparas das haben. Immerhin steht im Beipackzettel einiger weniger Calciumcarbonat-Präparate, dass man bei langer Einnahme größerer Mengen davon auch Alkalose kriegen kann. Allerdings ist die Formulierung so, dass man nicht erkennt, ob das immer oder nur beim Nierenkranken der Fall ist, oder allgemein. Es ist auch nicht klar, ob es nur bei gleichzeitiger Hypercalciämie vorkommt, oder auch ohne.

Der Körper versucht eine metabolische Alkalose zunächst durch Absenkung des Atemantriebes auszugleichen. (Das ist natürlich bei Schlafapnoe ungünstig, weil man da ohnehin nicht genug atmet.) Das geht allerdings nur in engen Grenzen, weil natürlich auch der Sauerstoffbedarf nicht vernachlässigt werden darf. Wenn diese Grenzen erreicht sind, gibt es Probleme.

Laut einem meiner Bücher (Wolff/Weihrauch:Internistische Therapie 2000-2001) gilt:
„Leichte Formen einer metabolischen Alkalose (Serum-pH<7,6, Bikarbonat < 40) bedürfen keiner spezifischen Therapie."
Das ist wohl auch der Grund, dass Deine Ärzte es nicht so wichtig fanden. Und mir wird es wahrscheinlich genauso gehen. Ich werde berichten.

Aber woher weiß ich, dass der Aufwärtstrend bei mir nicht weiter geht, so lange ich keine Ursachen (nehme kein Calciumcarbonat!) herausgefunden habe? Und zu alkalisches Blut senkt ja nun mal leider auch den ionisierten Calciumanteil, genau wie bei Hyperventilation (respiratorische Alkalose), was dann wieder tetanische Beschwerden machen kann.

Hier könnte übrigens der Grund liegen, wenn Patienten trotz Gesamtcalcium im Normbereich Beschwerden haben, die durch noch mehr Calciumcarbonat (und mehr Alkalose dadurch) nicht wirklich besser werden. Irgendwie beißt sich da nämlich die Katze in den Schwanz.

Und noch schlimmer: Wenn man meint, der krampfende Patient hyperventiliert nur und misst nicht ionisiertes Calcium sondern nur den Blut-pH, wird es richtig ärgerlich. Der pH ist ja bei beiden Alkalosen zu hoch. Der Unterschied liegt bei pCO2 (Kohlendioxid-Druck) und HCO3 (Bikarbonat). Die sind bei Hyperventilation erniedrigt und bei metabolischer Alkalose erhöht.

Für dieses Problem versuche ich schon seit Jahren Antworten zu kriegen, aber selbst hochkarätige Fachleute reagieren eher mit :nixweiss:

Aber ich werde weiter forschen, zumal nun, wo ich nicht allein mit dem Problem bin.

Herzliche Grüße
Frauke