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HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: Gesund fühlen trotz Krebs- Ziel auch der Psychoonkologie

| Beitrags-ID: 267452

Hallo Lydia,

bevor ich ins Bett steige möchte ich noch ein paar Zeilen loswerden. Grundsätzlich ist das ein wichtiger und hilfreicher Weg, die Probleme besser in den Griff zu bekommen, aber ohne die eigene Willenskraft etwas zu bewegen geht es nicht.
Sehr wichtig erscheint mir aus eigener Erfahrung, dass man am Morgen auf der Bettkante den Tag nicht mit negativen Gedanken beginnt – das ist gar nicht so einfach, sondern mit aller Kraft, Hoffnung und Liebe die selbst gesetzten „Tagesziele sicher erreicht!
Dabei ist es wichtig, sich Gruppen, Vereinen usw. anzuschliessen und wenn möglich dabei eine kleine Verantwortung zu übernehmen – sofern es sich anbietet! Es müssen Aufgaben sein – die eine gewisse Herausforderung stellt.
Nur oberflächliche Gedankenspiele verbunden mit shopping Days, Kaffeebesuche usw. bringen nicht den notwendigen Erfolg! Es sind nur kurzfristige Ablenkmanöver die sich nicht dauerhaft als einen Erfolg verbuchen lassen. Die vielfältigen Möglichkeiten im Freizeitbereich z.B. Sport, töpfern, malen, Musik usw. eröffnen geradezu die sichere Möglichkeit- selbst gesetzte „Ziele“ zu verwirklichen. Ohne Willenskraft geht es nicht. Deshalb ist es sehr wichtig, bevor man zum Psychoonkologen usw. geht, sich selbst zu prüfen wo man steht. Es gibt durchaus Phasen(kurz n.d. OP oder C.-Therapie)wo ein sofortiger Kontakt mit dem Therapeuten dieses sicherlich nützliche Gespräch fruchtlos machen. Es muss schon ein gewisser Grad an Stabilität und Selbstwillen vorhanden sein
Leider denken sehr viele Betroffene- dass sie völlig ohne Willenskraft und gesetzten Zielen von den Therapeuten aus dem Keller geholt werden, das mag in Einzelfällen funktionieren, aber ein dauerhafter Erfolg geht nur mit eigenem Engagement!
Als ich die Speicherfähigkeit von -J-131 usw. verloren habe, das ja eine Bekämpfung mit einer RJT ausschliesst- machte ich aus lauter Verzweiflung viele unnütze Ablenkmanöver pro Tag! Am Abend, als ich dann kraftlos und ohne Perspektive ins Bett fiel musste ich ohne jeden Zweifel erkennen, dass meine Bemühungen nur Seifenblasen waren!
Eines Tages fiel mir ein Buch in die Hände, der Autor hieß Dale Carnegie mit dem Titel “ Sorge dich nicht- lebe! “ Dieses Buch brachte mich eigentlich auf den richtigen Pfad, es hat mich so begeistert, dass ich es gleich zweimal durchgelesen habe. Ich gestaltete meine Freizeit völlig anders, Planungen über Wochen- gar Monate gab es ab sofort nicht mehr.
Um meine grosse Schwierigkeiten zu überwinden plante ich nur noch in Tageseinheiten- also etwas überschaubares! Diese Tageseinheit begann ich jedoch mit größter Willenskraft- etwas positives zu erreichen, was mir dann auch immer besser gelang. Nebenbei bemerkt, positiv- dazu muss man erst mal in der Lage sein dies zu erkennen und einzuordnen! Sorgen und Ängste zu limitieren ist ein äußerst wichtiger Schritt, deshalb hoffe ich, dass mir die Schöpfung die Gelassenheit gibt- hinzunehmen was nicht zu ändern ist. Mut, zu ändern- was ich selbst ändern kann und die Weisheit, zwischen beiden zu unterscheiden.

In diesem Sinne wünsche ich noch allen Forumsteilnehmern eine gute Zeit, auch die Hoffnung- dass alle Betroffenen ihre Probleme überaus positiv angehen und Willensstärke entwickeln.

Herzliche Grüsse Hermann