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Anna-K.
pap. Ca. pT1

Antwort auf: PKV versus GKV

| Beitrags-ID: 318833

Hallo,

Danke für eure Antworten.

Dass mit der Altersrückstellung stimmt sicher, ist bei meiner PKV aber nur die halbe Wahrheit. Die sind so „solidarisch“, dass sie jahrzehntweise die Beiträge anpassen. D.h. wenn das nächste Lebensjahrzehnt vollendet ist, steigt der Beitrag, weil man in eine neue Risikogruppe rutscht. Nach Vollendung des 55. Lebensjahres kommt man gar nicht mehr raus, auch nicht über eine versicherungspflichtige Tätigkeit.

Was die allgemeinen Leistungen betrifft, bin ich nur ganz normal versichert, vergleichbar mit einem Tarif aus der GKV. Die weit verbreitete Meinung privat = Einzelzimmer+Chefarzt stimmt so nicht. Das sind sogenannte Wahlleistungen, die extra versichert und bezahlt werden müssen, wenn man es dann will. Ich habe diesen Wunsch nie verspürt und werde für „Einzelhaft“ im Krankenhaus nicht noch zusätzlich Geld ausgeben. Und der Chefarzt ist auch so bei uns allen vorbeigekommen. :-) Also würde eine entsprechende Zusatzversicherung nicht in Frage kommen, jedenfalls nicht dafür.

Der Grund warum ich damals zur PKV gegangen bin, war ein ganz praktischer, rein ökonomischer. Die waren preiswerter (bei etwa gleicher Leistung) als die GKV. Seit der Gesundheitsreform würde die Rechnung anders aussehen, da die Beitragsbemessungsgrenze weggefallen ist. Seitdem zahlt man als freiwillig gesetzlich Versicherter in der GKV seinen Beitrag entsprechend dem Einkommen, bei der PKV meines Wissens aber ausschließlich risiko- und altersabhängig.
Es gibt bei den privaten ja auch das System der Beitragsrückerstattung, wenn man im Kalenderjahr keine Leistung in Anspruch genommen hat. Heißt, entweder gar nicht beim Arzt war (eher unwahrscheinlich – Vorsorge) oder eben nicht über den ohnehin vorhandenen Eigenanteil kommt. Diese Rechnung dürfte zukünftig nicht mehr aufgehen. Allein die Kontrolluntersuchungen + Blutbilder übersteigen vermutlich den Eigenanteil. Wobei in politischen Diskussion ja immer mal wieder die Rede davon ist, dass auch die gesetzlichen dieses System einführen wollen. Was uns allerdings eh nichts mehr nützt.

Hier gibt es glücklicherweise inzwischen den Zwang an die PKV, dass sie einen Baistrarif für diese Verischerten anbieten müssen. Dieser Basistarif hat die gleiche Leistung wie der der GKV, aber ist immernoch wesentlich teurer. Die PKV hoffen hier, dass der Staat Geld zuschießt, und so ihr unsolidarisches System und ihre Gewinne finanziert.

Kleine Korrektur. Der Basistarif ist doppelt so teuer wie ein normaler PKV-Tarif. Allerdings mit weit schlechteren Leistungen ausgestattet (z.B. nur 1,3fachen Satz). Wohin diesbezüglich die Reise geht, ist, glaube ich, noch gar nicht abzusehen.

Meine bisherigen Schlußfolgerungen tendieren eher zur GKV. Gut informiert mit dem richtigen Arzt an der Seite, scheint es keine gravierenden Nachteile zu geben.

Grüße
Anna-K.