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pap. SD-Karzinom, beids. Recurensparese

Antwort auf: Urteil: GdB bei Schilddrüsenkrebs und Stimmbandlähmung

| Beitrags-ID: 327704


Hallo,
mit Interesse habe ich den Beitrag gelesen. Seit 2002 leide ich an einer beidseitigen Stimmbandlähmung nach einer Schilddrüsenentfernung aufgrung eines pap. Karzinoms. Wegen starker Atemprobleme mußte einige Wochen später ein Stimmband fixiert werden. Nach der Schilddrüsen-OP habe ich auch aufgrund fehlender Hormone unter starken Depressionen gelitten. Mir wurde zunächst ein GdB von 80 gewährt, nach fünf Jahren wollte man wieder zurück auf 50, weil ja das Rückfallrisiko wegen des Schilddrüsen-Karzinoms weggefallen sei.
Ich habe mich dagegen gewehrt und Klage bei dem Sozialgericht in Detmold eingereicht. Ich wurde daraufhin zu zwei Gutachtern geschickt, der eine hat insbesondere meine Lungenfunktion wegen der Atemprobleme überprüft und dabei eine Verminderung der Lungenfunktion festgestellt, aufgrund der Öffnugn durch die Fixation kann ich die Luft nicht richtig dosieren und gerate sehr schnell außer Atem.
Allein diese Störung und die Stimmbandlähmung hat er mit 60 Gdb bewertet.
Der andere Gutachter hat die psychischen Probleme beurteilt, denn bei einer solchen Diagnose, der vollkommen anderen Lebenssituation und auch wegen häufiger Panickatten aufgrund der ab und zu auftretenden Luftnot, leidet die Psyche ganz erheblich. Er hat eine traumatische Anpassungsstörung und deperessive Phasen festgestellt und diese mit 30-40 Gdb veranschlagt. Der Kreis hat mir daraufhin, auch ohne Gerichtsverhandlung, wieder einen Gdb von 80 gewährt und zusätzlich das G zuerkannt, obwohl ich das gar nicht beantragt hatte. Aber der Gutachter hat das wohl aufgrund der geringen Belastbarkeit befürwortet.
Mit diesem Gutachten in der Hand habe ich dann versucht, die volle Erwerbsminderungsrente zu erhalten, bisher war mir die halbe gewährt worden. Auch die beiden Gutachter, zu denen mich die Rentenversicherung dann geschickt hat, haben das befürwortet.
Jetzt bekomme ich unbefristet die volle Erwerbsminderungsrente und und übe nur noch einen Minijob aus (mehr schaffe ich aber auch nicht). Man sieht also, kämpfen lohnt sich. Also liebe Leidensgenossen lasst euch nicht unterkriegen, denn jemand mit solchen Beeinträchtigungen wie wir hat schon genug mitgemacht und eine gerechte Beurteilung verdient.