Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

5. Großen Herbsttreffen 2004 in Hamburg

| Beitrags-ID: 234297

Bericht von Jan und Harald
Fotos von Beate und Harald, Fotokommentare von Harald

Dies ist eine Premiere!!!
Zum ersten mal ein Bericht über das Große-Herbsttreffen, der nicht von StefanF stammt, da Stefan leider nur kurz am Treffen teilnehmen konnte. Dieser Bericht ist daher nicht mit so flotter Feder geschrieben wie sonst. Leider ist inzwischen auch einiges Zeit verstrichen, und mein Gedächtnis hat doch inzwischen einige Erinnerungslücken. Mit dem Co-Autor Jan will ich, Harald, mal versuchen einen halbwegs vollständigen Bericht über das Treffen in Hamburg zu verfassen.

Warum eigentlich Hamburg?

Diese Frage konnte uns nur Stefan noch beantworten, der ein Gedächtnis wie ein Elefant haben muss. Der Grund für die Wahl Hamburgs als Austragungsort unseres jährlichen Großen liegt nämlich zwei Jahre zurück. Seiner Zeit in Münster auf dem Großen Herbsttreffen gab es der Fall, dass einmal eine Rechnung durch die Teilnehmer aufgeteilt werden musste, und ein Euro oder waren es 10 Cent (StefanF – Hilf! Ich habe die genauen Details schon wieder vergessen) bei MartinaV übrigblieben.
Anke (Anna), MartinaV, Erwins Frau Anke und Erwin selbst.

Die anderen TeilnehmerInnen machten sich dann den Spaß daraus, MartinaV damit aufzuziehen, dies sei die Anzahlung für die Organisation eines Treffens in Hamburg. Niemand wusste dies mehr außer StefanF. Martina selbst hatte dies auch vergessen, nahm ihre Verpflichtung trotzdem ernst und organisierte für uns ein Hotel in Hamburg.
Der eigentliche Grund jedoch für das Ortswahl ist, dass die HamburgerInnen überaus aktiv sind, und schon mehrere lokale Treffen organisiert haben, und dabei auch reichlich Erfahrung gesammelt haben.

Ich kam bereits am Freitag Nachmittag im Hamburger Hauptbahnhof an und wurde von Beate herzlichst in Empfang genommen. Als gebürtige Hamburgerin wusste sie den Weg zum Hotel in Wandseck. Dort stellte sie erstmal ihr Gepäck bei mir im Zimmer unter, da sie die Nacht dann bei MartinaV verbringen wollte, … und packte aus: – Infomaterial und Werbegeschenke von den Kongressen in Edinburgh 2003 und Istanbul 2004. Da sie wegen ihres Krebses Nr. 2 letztes Jahr nicht in den Spessart zum Großen Herbsttreffen kommen konnte, hatte sie dieses Jahr alles für mich nach Hamburg geschleppt. Danach haben wir – wie einst in Strasbourg 2001 – erstmal einen Spaziergang gemacht. Bei mehreren Runden um den Mühlenteich in der Nähe des Wandsbecker Markts hatten wir uns doch einiges zu erzählen nach der langen Zeit.

Um 18 h trafen sich dann die Hotelbewohner und wurden von einigen HamburgerInnen in Empfang genommen: viele bekannte Gesichter von früheren Treffen und viele neue. Gemeinsam ging es dann um die Ecke ins Schweinske. Dort waren zwei große Tische für uns reserviert. Und ich musste eine ganz neue Erfahrung machen, da gab es Leute die das Forum und mich nicht kannten. Die Hamburger Treffen bekommen auch großen Zulauf von Patienten die kein Internet haben: Kontakte werden einfach über die Kliniken hergestellt.

Und an alles hatte das Organisationsteam gedacht, so gar an Namensschilder in der Form unseres Schmetterlings bzw. unserer nicht vorhandenen Schilddrüse. Das erleichterte doch sehr die Kommunikation.
Wir waren so viele an diesem Abend – also wenn ich mich nicht verzählt habe: 21, einschließlich Berits Tochter (die ihren Namen schon schreiben konnte und ich nicht mehr weiß ) und dem Nachzügler Jan. Mann/Frau musste schon gelegentlich den Platz tauschen, um mit jedem mal ins Gespräch zu kommen.

Nun folgt der Bericht von Jan:

Es ist ein Erlebnis jedes Mal: Da sitzt ein gutes Dutzend Leute um den Tisch, du weißt, dass du fast jeden kennst und dennoch schaust du in die Runde und fragst: „Das also bist du? Dich habe ich mir ganz anders vorgestellt!“
So war es denn auch für mich am Freitag Abend im Schweinske, dem Wandsbecker Szene-Lokal, wo wir uns trafen. Ich konnte erst spät kommen, einige waren längst gegangen, und lediglich Harald habe ich (fast) auf Anhieb erkannt.

Aber schon nach fünf Aufwärm-Minuten, einer liebevoll ausgeschnittenen Ersatz-SD (als Namensschild) am Kragen und einem ersten Bier schien mir die Runde vertraut wie immer:
Alba hatte plötzlich ein Gesicht, … und Bianca, Olivia ebenso wie Martina, Paulina und alle anderen. Großes Staunen über Beate: Wie kann dein Foto so anders wirken als du in echt aussiehst? (Ich schätze, ich habe das Geheimnis gelüftet: Sehr wahrscheinlich wurde das Avatar-Bild von Beate technisch in die Länge gezogen; wenn man es ein wenig „staucht“, wird es ähnlicher…)
Der Klönschnack zog sich bis in die Nacht, wenn auch in immer kleinerer Runde (Olivia, ich hoffe, du bist gut nach Hause gekommen!).

Wo ist das Schiff oder wo sind Jan und Paulina?

Anderntags wars erst noch hektisch: Paulina und ich mussten unsere Koffer am Bahnhof deponieren wegen Abreise am selben Tag. Das brachte den Zeitplan leicht aus dem Ruder, denn während Harald, Bianca und der Rest der Truppe bereits an den Landungsbrücken der Ankunft des Hafenrundfahrt-Schiffes harrten, saßen Paulina und ich noch in der U-Bahn. „Ja, wir sind gleich da,“ war die Antwort, als Harald und Bianca abwechseln anriefen, „haltet man den Käptn noch in Schnack auf, dann schaffen wir es!“
Aus dem Schnack mit dem Käptn wurde allerdings nichts, denn längst waren wir eingetroffen und die Truppe also komplett, als wir alle Mann an eine andere Brücke kommandiert wurden – wo wir weiterhin friedlich auf das längst noch nicht anlegende Schiff warteten.
Dann aber gings los: Ein schaukelndes Boot voller Landratten durfte sich unter Anleitung eines Entertainers über Seemannsgarn und andere Ungereimtheiten amüsieren und dabei auch manche richtige Information aufschnappen, z.B. die, warum das Wasser immer auf- und abläuft (Ebbe und Flut, in Fachkreisen Gezeiten oder Tide genannt): Das Wasser schaut alle 12 Stunden nach, ob die Hamburger noch da sind und verkrümelt sich dann wieder…

Landgang hieß es nach gut einer Stunde, und wer nichts anderes vor hatte, kam mit zum Portugiesen, Sardinen, Tintenfische, Karnickel und andere in Knoblauch eingelegte Leckereien zu verspeisen. Nachmittags dann die größte Modelleisenbahn, die ich je gesehen habe: Im Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt schwimmen Wasserleichen in Gräben, die Feuerwehr rückt aus, Seilbahnen schaukeln von Hang zu Hang, Dampf- und E-Loks samt Waggons rollen durch Tag- und Nacht-Szenarien, Hamburg, Amerika, Bayern und andere Landschaften, Städte und Dörfer dieser Welt scheinen auf H0-Format zusammen geschmolzen zu sein.

Doch nach eineinhalb Stunden wartete unten vor der Tür die eigentliche Überraschung: StefanF war kurzerhand aufs Moped gestiegen und nach Hamburg gekommen! Für mich ging das Herbsttreffen damit zu Ende; mein Zug sollte Hamburg verlassen, bevor die ganze Gruppe sich erst zum Chinesen und dann auf die Reeperbahn begeben wollte. Dass es mir gut gefallen hat, habe ich ja schon an anderer Stelle geschrieben.. Mal schaun, wer nun hier weiter schreibt…

weiter gehts mit dem Bericht von Harald:

Am Abend auf der Reeperbahn beim Chinesen wurde die Schilddrüse immer weniger wichtig in den Gesprächen und es wurde zunehmend privater. Nachdem schon am Nachmittag Biancas Freund die Runde vergrößerte, kamen am Abend noch die Männer von Anke (Anna) und Martina hinzu. Stefan, der nach dem Abendessen uns schon wieder verließ, sammelte noch Unterschriften für eine Geburtstagskarte von Inge L, die am nächsten Tag Geburtstag hatte, und der er gleichfalls noch einen Überraschungsbesuch bescherte.
Nach dem Abendessen machten wir dann noch eine kleine Tour über die Reeperbahn. Allerdings sagte uns keine einzige Lokalität zu – zu laut, zu touristisch …, und da wir uns lieber noch Unterhalten wollten, gings zurück ins Schweinske nach Wandsbeck, wo in kleiner Runde der Samstag-Abend dann auch sein Ende fand.

Sonntag früh traf man/frau sich noch einmal in großer Runde im Frühstücksraum des Hotels. Einige Hamburger waren noch mal gekommen, um die Zugereisten zu verabschieden. Als abschließender Höhepunkt des Hamburger Treffens gab es den zweiten Ohne-Schilddrüse-Lauf – nach dem ersten im Spessart, diesmal um die Alster. Der Lauf, der extra auf meinen Wunsch hin organisiert wurde, musste leider ohne mich stattfinden. Ich hatte zwar meine Laufsachen extra aus Berlin mitgeschleppt, aber direkt nach dem Frühstück mochte ich nicht laufen. So blieb Beate und mir nichts anderes übrig als sehnsüchtig Angie und Mareike hinterherzuschauen, wie sie bei schönstem Sonntagswetter um die Alster düsten.
Während Beate und ich einen gemächlichen Spaziergang an der Alster machten, kamen Erwin und Anke mit dem Fahrrad vom Hotel zur Alster geradelt.

Abschließend gab es noch ein kleines Gruppenfoto am Alster Cafe, bevor sich die Gruppe ganz auflöste, und Beate und ich wieder allein waren. Als dann Beate, die noch das Grab ihres Vaters besuchen wollte, und ich dann in verschiedene U-Bahnen stiegen, da wurde es mir dann wirklich ganz wehmütig ums Herz …

Danke an das Organisations-Team für das tolle Wochenende in Hamburg, hab mich gefreut so viele persönlich mal kennen lernen zu dürfen und alte Hasen wiederzusehen.
Bis bald, auf dem nächsten Großen Herbsttreffen!!
Harald

Anhänge: