Hallo,
Schilddrüsenhormonpräparate werden über den Dünndarm aufgenommen.
Schilddrüsenhormone haben jedoch auch einen Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt.
Inhalt von diesem Beitrag:
Überblick und einfach erklärt:
siehe folgende Kapitel in unserer Broschüre:
Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung
Beobachten oder behandeln/operieren?Ein Überblick, was bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten ist, findet man über: FAQ: Häufige Fragen zur Substitution, Medikamenten etc.
- FAQ: Symptome / Beschwerden einer Schilddrüsen-Überfunktion
- FAQ: Symptome / Beschwerden einer Schilddrüsen-Unterfunktion
Es gibt widersprüchliche Erfahrungen und Studien. Es wird sowohl eine Beschleunigung der Mahlzeiten durch den Magen beschrieben als auch eine normale Tätigkeit des Magendurchlaufs bis hin zu einer Verlangsamung und Lähmung des Magens (Gastroparese).
10-40% der Patient*innen mit einer Schilddrüsenüberfunktion haben einen erhöhten Stuhlfrequenz, müssen öfters am Tag auf die Toilette.
Die Unterschiede in den Studien beruhen auf unterschiedlichen Definitionen der Schilddrüsenüberfunktion als auch verschiedenen Patientengruppen.
Oftmals wir die häufigere Stuhlfrequenz als einzige Beschwerde von Patient*innen mit einer Schilddrüsenüberfunktion beschrieben.
Die Patient*innen beschreiben, dass sie den Stuhlgang nur schwer kontrollieren können, und entsprechend schnell eine Toilette aufsuchen müssen (imperativ und explosionsartiger Stuhldrang). Der Drang zum Stuhlgang bestehe oft am Morgen und nach Mahlzeiten. Es können „wässrige Durchfälle mit Teilweise unverdauten Bestandteilen“ oder (meist) ein schlecht geformter Stuhl sein.
Normale Stuhlfrequenz:
- 0 bis 2 pro Woche – 0,6% der Männer (40-60 Jahre) und 3,5% der Frauen (40-60Jahre)
- 2 bis 6 pro Woche – 13% der Männer und 28% der Frauen
- 1 mal pro Tag – 38% der Männer und 36% der Frauen
- 1 bis 2 mal pro Tag – 40% der Männer und 26% der Frauen
- mehr als 2 mal pro Tag – 8% der Männer und 5% der Frauen
(Quelle: Man kann nicht innerlich vergiften! DAZ 2011, Nr. 23, S. 47)
Als Ursache der Beschleunigung und der mangelnden Aufnahme der Nährstoffe wird ein beschleunigter Durchgang durch den Magen-Darm-Trakt vermutet. Die Zeit für den Durchgang (Passagezeit) steht im umgekehrten Verhältnis zur fT3-Konzentraion im Blut; d.h. bei einer kurzen, kleinen Passagezeit ist der fT3-Wert hoch.
Mouth-to-cecum transit in hyperthyroid patients with diarrhea tended to be more rapid than in those without diarrhea (P = 0.094) and the T3 concentrations were inversely correlated with mouth-to-cecum transit time.
(Quelle: Wegener 1992)
Dieser Beitrag basiert zu einem großen Teil auf U. Melle und P. Layer (2000): Schilddrüse und Gastrointestinaltrakt. in: Schilddrüse 1999: Die Schilddrüse und ihre Beziehung zum Organismus. Hrsg: M. J. Seibel, B. Weinheimer, Ziegler; R. (Books.google)
Weitere Publikationen:
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